: Heinz Becker
: Die große Welt und die kleine Paula Eine Geschichte der Behinderung
: Beltz Juventa
: 9783779955757
: 1
: CHF 29.10
:
: Sozialpädagogik, Soziale Arbeit
: German
: 327
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Paula Kleine hat fast ihr ganzes Leben in Einrichtungen der Psychiatrie und der Behindertenhilfe zugebracht. Sie hat in Schlafsälen und in einer kleinen Wohngemeinschaft gelebt, Wäsche gewaschen, Kartoffeln geschält und wurde als Filmschauspielerin bekannt. Die Geschichte der Person ist untrennbar verbunden mit der Geschichte unseres Fachgebiets und der unserer Gesellschaft. Aber auch das wäre noch 'nur' eine schöne, wenn wir daraus nicht Konsequenzen ziehen für das 21. Jahrhundert. Neben der Lebensgeschichte einer Person wird die Fach- und Ideengeschichte der Behindertenhilfe erzählt, die eingebettet ist in die Geschichte unserer Gesellschaft.

Heinz Becker, Jg. 1953, Diplom-Sozialpädagoge, von 1989 bis 2019 Bereichsleiter ASB-Tagesförderstätte in Bremen, zuvor Mitarbeit bei der Auflösung Klinik Kloster Blankenburg, seit 1992 Lehrbeauftragter Hochschule Bremen, diverse Buch- und Zeitschriftenveröffentlichung n.
Inhaltsverzeichnis6
Kapitel 1 Persönliches Vorwort10
Kapitel 2 Romantische Wissenschaft14
Kapitel 3 Vorher19
Das Leben um 192821
Kapitel 4 Die frühe Kindheit von Paula Kleine: 1928–193123
Kapitel 5 Die Entstehung der geistigen Behinderung in der frühen Kindheit24
Kapitel 6 Handlungsleitende Ideen und die Folgen bis 193330
6.1 Die Vorgeschichte30
6.2 Die Pädagogik32
6.3 Die Psychiatrie38
6.4 Die „Rassenhygiene“43
6.5 Der eugenische Konsens63
Kapitel 7 „Der langersehnte Umschwung“: Handlungsleitende Ideen und die Folgen 1933–1945 (I.)65
7.1 Nationalsozialistische Bevölkerungspolitik67
7.2 Sterilisationen: Die Verhinderung „lebensunwerten Lebens“70
7.3 Erziehung und Pädagogik im Faschismus74
7.4 Psychiatrie im Faschismus77
7.5 Rassenhygiene im Faschismus79
Kapitel 8 Paula Kleine im Kinderheim: 1931–193981
8.1 Das Leben in Haus Reddersen82
8.2 Selbstkonzept und Habitus84
Kapitel 9 „Die Vernichtung lebensunwerten Lebens“: Handlungsleitende Ideen und die Folgen 1933–1945 (II.)87
Kapitel 10 Paula Kleine in der Heilanstalt und im Gertrudenheim Blankenburg: 1939 bis 194198
Kapitel 11 Der Hungerkosterlass: Handlungsleitende Ideen und die Folgen 1933 bis 1945 (III.)102
Kapitel 12 Paula Kleine in der Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg (I.): 1941 bis 1945106
Kapitel 13 Salutogenese und Resilienz111
Resilienz bei Paula Kleine114
Kapitel 14 Nach 1945116
14.1 Die 1950er Jahre116
14.2 Die Prozesse119
14.3 Alte Bekannte (I.): Die Euthanasieärzte120
14.4 Entschädigung122
14.5 Die alten Denkmuster124
14.6 Alte Bekannte (II.): Die Rassenhygieniker126
Kapitel 15 Die langen 1960er Jahre129
15.1 Gesellschaft und Politik129
15.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen der 1960er Jahre134
Kapitel 16 Paula Kleine in Kutzenberg (II.): 1945–1979139
Kapitel 17 Die 1970er und die 1980er Jahre142
17.1 Politik und Gesellschaft142
17.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen in den 1970er und 1980er Jahren147
17.3 Integration149
17.4 „Jedem Krüppel seinen Knüppel“151
17.5 Das Normalisierungsprinzip153
17.6 „Elend und menschenunwürdig“: Die Psychiatriereform158
Kapitel 18 Kloster Blankenburg163
18.1 Die Klinik Kloster Blankenburg163
18.2 Die totale Institution168
Kapitel 19 Paula Kleine im Kloster Blankenburg: 1979–1988174
Kapitel 20 Die Auflösung der Klinik Kloster Blankenburg179
Kapitel 21 Die 1990er Jahre187
21.1 Politik und Gesellschaft187
21.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen in den 1990er Jahren190
Kapitel 22 Wohnen, Arbeiten und die Kunst192
22.1 Wohnen192
22.2 Arbeiten194
22.3 Was macht die Kunst?198
22.4 Blaumeier: In dubio pro libido206
Kapitel 23 Paula Kleine in Bremen 1988–2002: Wohnen, arbeiten und Theater spielen210
23.1 Die ersten Jahre in Bremen210
23.2 Der Unfall214
23.3 Fast Faust214
23.4 1992 bis 2002216
23.5 Verrückt nach Paris218
Kapitel 24 Das 21. Jahrhundert222
24.1 Politik und Gesellschaft223
24.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen: Selbstbestimmung und Assistenz226
Kapitel 25 Das personzentrierte Konzept237
Kapitel 26 2010 ff.243
26.1 Politik und Gesellschaft243
26.2 Handlungsleitende Ideen und die Folgen: Die Behindertenrechtskonvention246
Kapitel 27 Inklusion oder Teilhabe250
Kapitel 28 Alte Rassenhygiene in neuen Schläuchen256
Peter Singer259
Peter Singer in Deutschland: Der Geist ist aus der Flasche264
Meinungsfreiheit oder Menschenwürde265
Nach Singer: Der Traum von der leidfreien Gesellschaft268
Kapitel 29 Paula Kleine in Bremen (II.): 2002 bis 2014274
Der „Ruhestand“ 2010 bis 2014276
Kapitel 30 Heute279
Kapitel 31 Neue Fachlichkeit: Personzentrierte Sozialraumorientierung283
Die Haltung verändern286
Kapitel 32 Was bleibt…288
Literatur299
Abbildungsverzeichnis327
Vielen Dank!328