: William Gay
: Stoneburner William Gay
: Polar Verlag
: 9783948392130
: 1
: CHF 9.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 420
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Stoneburner' ist eine hard-boiled Detektivgeschichte, wie sie nur William Gay schreiben konnte. Sie spielt in der Mitte der 1970er Jahre und erzählt die Story um den abgestumpften Privatdetektiv Stoneburner; Thibodeaux, einen Redneck Vietnam-Veteranen; Cathy Meecham, der schönen jungen Blondine, und den Ex-Sheriff Cap Holder. Stoneburner hat sein Büro in Memphis aufgegeben, um am Ufer des Tennessee River zu leben. Dort lernt er Cap Holder kennen, der ein kleines Vermögen gemacht hatte, nachdem Hollywood einen Film produzierte, der auf seinen Heldentaten basierte. Holder hat mit den Drogendealern in seiner ländlichen Gegend aufgeräumt. Cap Holder beauftragt Stoneburner, seine junge Freundin und einen Koffer mit Drogengeldern wieder zu beschaffen, nachdem Cathy und der Koffer gleichzeitig verschwunden sind. Die Nachforschungen bringen Stoneburner in Kontakt mit Thibodeaux, den er aus seiner Jugendzeit kennt. Nun ist Thibodeaux ein unberechenbarer Trinker. Verfangen in ihrer Vergangenheit, kollidieren die miteinander verschlungenen Wege und Motive von Storneburner, Thibodeaux, Holder und Cathy.

William Gay wurde 1939 in Hohenwald, Tennessee, geboren. Nach der High School trat Gay der United States Navy bei und diente während des Vietnam- krieges. Nach seiner Rückkehr in die USA lebte er in New York City und Chicago, bevor er nach Lewis County, Tennessee, zurückkehrte, wo er von 1978 bis zu seinem Tod 2012 lebte. William Gay arbeitete als Tischler, Gipskartonbauer und Anstreicher. Nach seinem Tod wurde eine große Anzahl von unveröffentlichten Manuskripten gefunden. 'Stoneburner' ist der zweite Roman, der posthum erschienen ist.

Die erste Person, der Thibodeaux den Pick-up schenken wollte, war eine grobschlächtige, nach Land aussehende Frau in Jeans und Arbeitshemd mit zwei halbwüchsigen Jungen im Schlepp. Sie starrte ihn mit funkelnden blauen Augen an, packte die Jungen an den Ellbogen und zerrte sie weg, so als hätte Thibodeaux ihr ein perverses Angebot gemacht. Sie blickte sogar einmal über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass er ihnen nicht folgte. Das tat er nicht. Er drehte sich um, ging zurück zum Pick-up, öffnete die Fahrertür und stieg ein.

Scheiße, fluchte er. Ich hätte gedacht, wenn man irgendwo auf der Welt nen Pick-up verschenken könnte, dann in Mississippi.

Cathy saß krumm und mit einem Knie auf dem Armaturenbrett da. Ein Ellbogen lag auf einer Armlehne, die Hand stützte das Kinn, während sie Thibodeaux nachdenklich ansah.

Die hat dich für verrückt gehalten. Ich muss zugeben, dass mir das auch schon ein, zwei Mal so gegangen ist. Cathy trug ein weites Seidenkleid, das ihr über den nylonbestrumpften Oberschenkel gerutscht war. Sie sah sehr schön aus und wirkte in Thibodeaux’ schäbigem Pick-up fehl am Platz.

Warum verkaufst du ihn nicht?, fragte sie. Oder park ihn irgendwo, wo er nicht im Weg ist, und lass ihn stehen. Für zwei Leute, die’s angeblich verflucht eilig haben, verbringen wir viel Zeit in Mississippi. Was nicht gerade der Staat ist, den ich mir ausgesucht hätte. Gibt’s da irgendwas Besonderes zwischen dir und Mississippi?

Thibodeaux antwortete nicht sofort. Er ließ den Blick über die Hauptstraße der kleinen Stadt wandern, so als würde er nach möglichen Autoempfängern suchen. Verdammt, das ist doch ein guter alter Pick-up. Jeder, der einen fahrbaren Untersatz braucht, kann damit was anfangen.

So toll ist er auch nicht. Der fährt sich wie ein Holzlaster. Außerdem hat jeder ein Auto. Sogar die Neger hier unten fahren heute gute Autos.

Thibodeaux ließ den Motor an und stieß zurück, fuhr langsam um das Gerichtsgebäude herum und bog in eine Seitenstraße.

Nie vergess ich den Abend, an dem ich meinen ersten Pick-up bekommen habe, begann er. Es kam mir vor wie ein Wunder. Ich hatte den Wagen, den ich wollte, bei einem Händler in der Stadt gesehen, aber der wollte ihn mir nicht verkaufen, wenn nicht mein Alter mit mir zusammen den Vertrag unterschrieb. Aber keine zehn Pferde konnten ihn dazu bewegen. Wir haben uns gestritten, dass die Fetzen flogen, und am Ende warf er mich aus dem Haus. Ich hab ihn nie so wütend erlebt. Damals bekam er eine