: Annette Mansdorf
: Traurige Kinderaugen tun weh Mami Classic 46 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740968113
: Mami Classic
: 1
: CHF 3,10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe. »Wann gehen wir denn endlich auf den Spielplatz, Mami?« Simon sah seine Mutter an und hüpfte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Ann-Katrin mußte ihn leider noch eine Weile vertrösten, obwohl sie selbst auch gern aus dem Haus gegangen wäre. Sie fühlte sich wie eine Gefangene. »Tut mir leid, Schatz, aber wir müssen noch warten, bis der Arzt bei deiner Großmutter war. Sie fühlt sich nicht gut, das habe ich dir doch erzählt.« »Aber Maria ist doch da.« Die Haushälterin kümmerte sich um alles, vor allem natürlich um das Wohl und Wehe ihrer Chefin Livia von Krampe. Aber in diesem Fall fühlte sich Ann-Katrin verpflichtet, selbst im Haus zu bleiben, bis der Arzt ihr bestätigen konnte, daß es nichts Ernstes war. Livia von Krampe, ihre Schwiegermutter, würde es nicht anders erwarten. »Ich muß hierbleiben, Schatz. Geh noch ein wenig in dein Zimmer zum Spielen. Ich sage dir dann Bescheid, wenn wir gehen können.« Simon zog mürrisch ab. Er hatte sich auf den Abenteuerspielplatz gefreut. Im Haus durfte er nicht laut sein und herumtoben, weil seine Großmutter dann immer Kopfschmerzen bekam. Dabei war der Garten riesig. Nicht einmal Freunde konnte er mitbringen, es sei denn, sie waren ganz, ganz leise. Da machte das Spielen keinen Spaß. Ann-Katrin sah ihrem Sohn nach und dachte wieder einmal daran, wie sehr er seinem Vater ähnelte.

»Wann gehen wir denn endlich auf den Spielplatz, Mami?«

Simon sah seine Mutter an und hüpfte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.

Ann-Katrin mußte ihn leider noch eine Weile vertrösten, obwohl sie selbst auch gern aus dem Haus gegangen wäre. Sie fühlte sich wie eine Gefangene.

»Tut mir leid, Schatz, aber wir müssen noch warten, bis der Arzt bei deiner Großmutter war. Sie fühlt sich nicht gut, das habe ich dir doch erzählt.«

»Aber Maria ist doch da.«

Die Haushälterin kümmerte sich um alles, vor allem natürlich um das Wohl und Wehe ihrer Chefin Livia von Krampe. Aber in diesem Fall fühlte sich Ann-Katrin verpflichtet, selbst im Haus zu bleiben, bis der Arzt ihr bestätigen konnte, daß es nichts Ernstes war. Livia von Krampe, ihre Schwiegermutter, würde es nicht anders erwarten.

»Ich muß hierbleiben, Schatz. Geh noch ein wenig in dein Zimmer zum Spielen. Ich sage dir dann Bescheid, wenn wir gehen können.«

Simon zog mürrisch ab.

Er hatte sich auf den Abenteuerspielplatz gefreut. Im Haus durfte er nicht laut sein und herumtoben, weil seine Großmutter dann immer Kopfschmerzen bekam. Dabei war der Garten riesig. Nicht einmal Freunde konnte er mitbringen, es sei denn, sie waren ganz, ganz leise. Da machte das Spielen keinen Spaß.

Ann-Katrin sah ihrem Sohn nach und dachte wieder einmal daran, wie sehr er seinem Vater ähnelte. Carsten war jetzt seit einem Dreivierteljahr tot. Er hatte einen Motorradunfall gehabt. Zwei Tage später war er an den Folgen gestorben. Noch immer fühlte sie das Entsetzen, als sie die Nachricht erhalten hatte. Livia hatte einen Nervenzusammenbruch bekommen, so daß Ann-Katrin sich zusätzlich noch um sie hatte kümmern müssen. Aber wahrscheinlich hatte das auch geholfen, den Schock besser zu überstehen, denn da war ja Simon gewesen, der noch gar nichts von dem Schrecklichen verstanden hatte. Daß sein Papa nicht mehr wiederkommen würde, hatte er begriffen aber trotzdem in der folgenden Zeit immer wieder nach ihm gefragt.

Heute war der Schmerz zwar noch nicht gewichen, aber erträglich geworden. Ann-Katrin hatte viel über ihre Ehe nachgedacht. Sie war nicht einmal sicher, ob sie auf Dauer gehalten hätte, denn dadurch, daß Carsten darauf bestand, in der großen Villa seiner Mutter zu wohnen, war die Ehe sehr belastet gewesen. Livia ließ auch Ann-Katrin nicht gehen, obwohl sie ihre Schwiegertochter gar nicht mochte. Daraus hatte sie nie einen Hehl gemacht. Sie bestand jedoch darauf, Simons Erziehung zu überwachen. Wahrscheinlich würde sie einen zweiten Carsten aus ihm machen wollen.

Carsten hatte ganz unter der Fuchtel seiner Mutter gestanden, aber es war ihm gut dabei ergangen. Er hatte immer über reichlich Geld aus der Firma verfügt, in der er offiziell arbeitete, in Wirklichkeit jedoch meistens durch Abwesenheit glänzte. Der tüchtige Geschäftsführer meisterte die Arbeit viel besser, als er das je gekonnt hätte. Sein Interesse war das Motorradfahren, die Reisen, die er für die Firma durchgeführt hatte, und das Sammeln von Antiquitäten, mit denen er dann seine Mutter beglückte.

Manchmal war sich Ann-Katrin wie ein Vogel im goldenen Käfig vorgekommen. Sie hätte gern einen eigenen Haushalt gehabt, eine Wohnung, in der Simon unbeschwert aufwachsen und laut sein durfte…

Wieder einmal überfiel sie der Wunsch, einfach ihre und Simons Sachen zu packen und bei Nacht und Nebel das Haus zu verlassen. Einfach so – ohne Angabe einer Adresse. Das war natürlich nicht möglich, Livia hatte zumindest das Recht, ihren Enkel regelmäßig zu sehen. Außerdem bot sie ihm Möglichkeiten, die Ann-Katrin niemals gehabt hätte. Zwar war sie die Erbin ihres Mannes, doch da er offiziell laut Livia nichts besessen hatte, konnte sie mit diesem Titel nicht viel anfangen. Sie müßte sich eine Arbeit su