: Saskia Louis
: Mordsmäßig versaut Louisa Manus sechster Fall
: dp Verlag
: 9783968172163
: Louisa Manu-Reihe
: 1
: CHF 6.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German

Undercover im Altersheim– da kann nichts schief gehen, oder?
Die beliebte Cosy-Krimi-Reihe von Bestsellerautorin Saskia Louis geht weiter!

Louisa Manu ist merkwürdige Ereignisse gewohnt– doch als Trudi, ihre ehemalige Angestellte, behauptet, sie habe sich auf eine Leiche gesetzt, wirft das die ein oder andere Frage auf. Wieso ist sie in die Dampfsauna eines Altenheims eingebrochen, weshalb liegt dort eine blutige Leiche und warumüberrascht Lou das kein bisschen? Die Senioren des Heims scheinen etwas zu verbergen. Grund genug für Trudi, undercover zu gehen und Louisa mit in ihre Ermittlungen zu zerren. Doch die hat ganz andere Probleme. Jemand hat unanständige Inhalte auf die Website von Louisas Blumengeschäft gestellt und Kommissar Rispo scheint ein paar Geheimnisse zu haben, die er nicht mit Lou teilen möchte. Noch nicht. Denn Louisa Manu wäre nicht Louisa Manu, wenn sie nicht jeder einzelnen nackten Tatsache auf den Grund gehen würde…

E ste Leserstimmen
„Der Schreibstil von Saskia Louis ist einfach unverkennbar, ich habe so viel gelacht!“
„Großartige Dialoge und ein spannender Fall zum Miträtseln haben diesen Cosy Crime zu einem absoluten Lesegenuss gemacht.“
„Gewohnt humorvoll, unterhaltsam und herrlich chaotisch.“
„Die Mordsmäßig-Reihe rund um Louisa Manu muss man einfach lieben!“



Saskia Louis lernte durch ihre älteren Brüder bereits früh, dass es sich gegen körperlich Stärkere meistens nur lohnt, mit Worten zu kämpfen. Auch wenn eine gut gesetzte Faust hier und da nicht zu unterschätzen ist ... Seit der vierten Klasse nutzt sie jedoch ihre Bücher, um sich Freiräume zu schaffen, Tagträumen nachzuhängen und den Alltag einfach mal zu vergessen.

Kapitel 1


„Du hast ihn umgebracht!“, sagte ich schockiert und legte eine Hand auf meine Brust.

Erschrocken sah Jonas auf. „Es war ein Versehen. Ich hab ihn nicht gesehen.“

„Das hilft ihm jetzt auch nicht mehr“, stellte ich fest und fiel eilig auf die Knie, um zu sehen, ob ich noch etwas tun konnte. Die Gliedmaßen lagen merkwürdig von seinem Körper abgewinkelt und waren an mehreren Stellen gebrochen. Mein Mund wurde trocken, mein Herz schlug schneller und meine Augen brannten. „Er … er war noch so jung“, flüsterte ich und schüttelte den Kopf. „Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich.“

„Lou, gib dir keine Mühe“, meinte Florian trocken und stellte sich neben seinen Bruder. „Ich glaub, du kannst ihn nicht retten. Er sieht wirklich ziemlich tot aus.“

„Etwas kann nichtziemlich tot aussehen“, sagte ich und sah verärgert zu ihm hoch. „Entweder etwas ist tot – oder es lebt.“ Ich wusste das, ich hatte in meinem Leben schon drei Leichen gesehen und dort hatte nie zur Debatte gestanden, ob sie ihren letzten Tanz getanzt hatten oder nicht.

„Nee.“ Jonas schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „Flo hat recht. Wenn Joshi achtundvierzig Stunden gearbeitet hat, sieht eretwas tot aus. Wenn du uns so böse anguckst wie jetzt, sehen wirfast tot aus … dieser Kaktus hier siehtziemlich tot aus.“

Mit den Füßen stupste er die Überreste der Sukkulente an, die soeben den Stachel abgegeben hatte. Ich schlug ihm gegen den Knöchel und betrachtete besorgt den Kaktus, dessen Wurzeln sich vom Körper getrennt hatten. Die Pflanze sah aus, als hätte sie einen schrecklichen Frisörbesuch hinter sich – und widerwillig musste ich Jonas recht geben. Sie war ziemlich tot.

„Ihr seid allesamt Pflanzenmörder. Eure ganze Familie!“, stellte ich missbilligend fest, sammelte die Tonscherben des kleinen Blumentopfs ein, der ihn nicht hatte schützen können, und rappelte mich auf. Der beige Teppich war nun mit brauner Erde verschmiert. Das erhöhte sicherlich seinen Coolnessfaktor vor anderen Teppichen, weil es wirkte, als hätte er sich mit einer Erd-Gang angelegt, doch höchstwahrscheinlich würde er in den Müll wandern.

Rispo würde entzückt sein. Eine Pflanze und ein totes Gewebegemisch weniger in der Wohnung. Seit ich hier vor ein paar Monaten eingezogen war, hatte sich einiges geändert und Josh gab mir immer wieder subtil zu verstehen, dass ich zu viel Kram hatte und die Wohnung mehr einem Gewächshaus als einem wünschenswerten Lebensraum glich.

Damein wünschenswerter Lebensraum allerdings ein Gewächshaus war, hatte ich Schwierigkeiten, seine Kritik nachzuvollziehen.

„Sorry“, sagte Jonas schuldbewusst. „Ich bin in letzter Zeit so schnell gewachsen, ich habe mein Körpergefühl verloren.“

„Du bist einundzwanzig und gehst einmal die Woche bouldern!“, erinnerte ich ihn grimmig, lief in die Küche, in der sich das dreckige Geschirr vom eben beendeten Abendessen stapelte, und suchte nach einem Kehrblech, um dem Kaktus ein anständiges Begräbnis im Biomüll zu ermöglichen.

Er grinste. „Ach ja. Dann muss es ein anderer, nachvollziehbarer Grund sein. Aber tut mir wirklich leid. Der Kaktus war … ähm … sehr stachelig. Klasse Pflanze.“

Seufzend winkte ich ab. „Schon okay. Halb so wild.“ Ich besaß eine Menge bewundernswerter Fähigkeiten. Zum Beispiel konnte ich in unter einer Minute ein annehmbares Blumengesteck basteln. Oder einen hübschen Dinosaurier zeichnen. Außerdem war ich dazu in der Lage, zwölf Kekse gleichzeitig in meinen Mund zu stopfen.

Doch lange auf einen der Rispo-Jungs wütend zu sein, hatte ich nie gemeistert. Josh war da vielleicht eine Ausnahme, aber mit ihm schlief ich auch und er wusste genau, welchen Knopf er drücken musste, damit ich in die Luft ging. Das war etwas anderes.

„Sagt mal, wo ist eigentlich Finn?“, wollte ich wissen und gab Jonas das Kehrblech.

Ich hatte Josh dazu überredet, seine Brüder einmal im Monat zu uns einzuladen und sicherzustellen, dass sie etwas anderes als Pizza, Bier und Aspirin zu sich nahmen. Er hatte gemeint, wenn ich ihm u