3. KAPITEL
Mit glänzenden Augen blickte Cathérine auf die zahllosen Kerzen, deren Duft den riesigen Raum bis in den letzten Winkel ausfüllte. Die Lichter warfen tanzende Schatten auf die Wände und schwelender Weihrauch erzeugte eine faszinierende, geistliche Atmosphäre.
Ihr Vater zupfte am Ärmel ihres Pelzes und zeigte auf die gewaltigen Pfeiler und Rundbögen.
»Es ist unglaublich, dass ein so großes Bauwerk in nur wenigen Jahren erbaut wurde«, meinte er. »Besonders, wenn man bedenkt, dass der gesamte Marmor in Italien geschlagen wurde und wochenlang transportiert werden musste.«
Ein junger Mann, der neben ihnen stand, hatte das Gespräch mit angehört und zeigte auf das doppelflügelige Eingangsportal.
»Und erst das Tor. Im Kloster habe ich gelesen, dass es einmalig ist. Jeder der beiden Türflügel ist aus reiner Bronze und wurde hier in der Stadt gegossen. Sie sollen unvorstellbar schwer sein und können nur durch eine neu entwickelte Lagertechnik bewegt werden.« Aufmerksam geworden sah Cathérine neugierig den Fremden an. Sie bemerkte, wie er bewundert das Portal betrachtete und staunte, dass er über das Bauwerk s