: Ann Murdoch
: Spuk Thriller Trio-Band 1 - Drei Romane
: Uksak E-Books
: 9783738941043
: 1
: CHF 3.10
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 345
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Romane: Ann Murdoch: Teufelsspiel Ann Murdoch: Schwarzer Engel Ann Murdoch: Dunkle Gebete Ein Geheimnis, das seine Wurzeln im Alten Ägypten der Pharaonenzeit hat und die Ermittlungen in einem äußerst mysteriösen Kriminalfall führen zu der Begegnung von zwei Liebenden. Ann Murdoch hat diesen gleichermaßen nervenzerfetzend spannenden wie gefühlvollen Roman in Szene gesetzt.

Teil 1


„Na, das ist ja mal ein besonders schönes Stück.“

Die schlanke junge Frau mit den auffällig blauen Augen und den leuchtend blonden Haaren blieb abrupt stehen und schaute bewundernd auf den einfachen Tisch, auf dem ein ganz außergewöhnliches Schachspiel aufgebaut war. Es hob sich ab von dem üblichen Kram und den manchmal wirklich geschmacklosen Gegenständen, mit denen sie sonst konfrontiert wurde.

Hier auf dem Flohmarkt in Chelsea war eigentlich alles zu finden, was Menschenhand jemals gedacht und erschaffen hatte, doch bei den meisten Gegenständen handelte es sich um billigen Plunder. Man musste schon sehr genau aufpassen und eine gehörige Portion Ahnung und Wissen besitzen, um nicht auf ein „garantiert von Henry dem achten signiertes Notenblatt“ hereinzufallen, das sich bei näherem Hinsehen als billige Kopie eines Beatles-Songs entpuppte. Oder das garantiert echte „Meißener Porzellan“ war nichts weiter als imitiertes Steingut aus dem letzten Winkel der Welt.

Joanne McArthur hatte Ahnung, und sie genoss es, an den Wochenenden stöbern zu gehen und sich über die zahllosen Angebote zu amüsieren. Die Wissenschaftsjournalistin, die ihr Studium mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, war vom Vater her erblich vorbelastet.

Colin McArthur galt als führender Archäologe und Historiker auf dem Gebiet der mittelalterlichen Kirchenforschung. Es gab in ganz England vermutlich keine Kirche aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert, die er nicht schon aufgesucht und erforscht hatte. Sein Wissen um Baustile, Fenster, Statuen, Rituale und natürlich die unendlichen Abgründe unter vielen Kirchen waren enorm, und Joanne war quasi zwischen den gewaltigen Kirchenschiffen aufgewachsen. Statt Familienfotos hatte sie die Bilder mehr oder weniger berühmter Maler gesehen, Altäre und Schnitzwerk begutachtet und auf den Friedhöfen gespielt. Es war ihr nie in den Sinn gekommen, dass andere Kinder ein völlig anderes Leben führten. In der Schule empfand sie sich nicht als Außenseiterin; sie legte einfach keinen Wert darauf, Puppen zu sammeln, hinter Jungen herzukichern oder mit verschämtem Blick die ersten schüchternen Annäherungsversuche abzuwehren. Joanne war stets direkt und geradeheraus, sagte was sie meinte, und besaß schon früh ein brillantes Allgemeinwissen. Nur Freunde hatte sie kaum. Lud sie wirklich einmal Klassenkameraden zu einer Geburtstagsfeier ein, so bekamen die einen Schreck, dass im Hause der Familie McArthur das Mittelalter lebendig war - und sie selbst langweilte sich bei den nichtssagenden Gesprächen.

Das junge Mädchen wuchs heran, lernte mit Eifer alles, was sie nur aufnehmen konnte, und kon