: Susanne Wawer
: Beziehungskiller Kind? Wie Eltern den Familien-Alltag harmonisch und gleichberechtigt leben
: Trias
: 9783432111391
: 1
: CHF 14.80
:
: Partnerschaft, Sexualität
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Raus aus der Beziehungskrise Die Kinder lernen laufen, aber in der Beziehung läuft nichts mehr? Mama schmeißt den Haushalt und Papa bringt das Geld nach Hause? Willkommen in der Familienfalle. Aus modernen, gleichberechtigten Partnern werden schneller traditionelle Familieneltern, als ihnen lieb ist. Häufig fallen Paare - zunächst unbemerkt - in alte Rollenmuster zurück, wenn das erste Kind geboren wird. Auf Dauer macht das beide unzufrieden. Kommt Ihnen bekannt vor? Bevor es richtig knallt, machen Sie jetzt Nägel mit Köpf(ch)en: Bedürfnisse erkennen und kommunizieren, den Alltag gerechter aufteilen, mit dem Partner Sinnlichkeit aufleben lassen, den Spagat zwischen all den Ansprüchen meistern - so wird die Elternbeziehung wieder zur Liebesbeziehung.

Susanne Wawer studierte in Leipzig Philosophie, Literatur und Kunstgeschichte, ist als freie Autorin tätig und unterrichtet Grundschüler. Sie lebt mit Mann und zwei Kindern in Berlin.

Mit Kindern kommen Krisen


Der Moment, in dem ich ernsthaft anfing, darüber nachzudenken, was ich realistischer Weise von meiner Partnerschaft mit Kindern erwarten konnte, wurde durch meinen Mann erzwungen. Wir lagen zusammen im Bett, wie es abends wieder öfter vorkam. Unser zweites Kind war etwa zwei Jahre alt und ich schlief meistens bei ihm, legte mich aber seit kurzem abends zu meinem Mann und blieb dort, bis mich ein Kind rief, was immer vorkam. Auch bei meiner Tochter hatte ich lange geschlafen, da sie nachts immer mehrmals aufwachte und wir uns darauf geeinigt hatten, dass der, der sich tagsüber stärker konzentrieren muss, ungestörter schlafen darf. Das war mein Mann.

Ich hatte mich in meine Mutterrolle hineingefunden und war eine dieser sehr ambitionierten, geistig unterforderten Akademikermütter, die sich ein bisschen zu viele Gedanken um die Aufzucht und Pflege ihrer Kinder machen. Da wir keine Angehörigen in der Nähe haben, hatten wir kaum Hilfe. Und weil wir uns zumindest übergangsweise auf das Einverdienermodell geeinigt hatten, war ich größtenteils für die Kinder und den Haushalt zuständig. Ich ernährte meine Kinder gesund, organisierte Treffen mit anderen Kindern, machte Ausflüge mit ihnen in den Wald, auf Spielplätze und baute Legotürme. Meine Kinder trugen schicke, biozertifizierte Klamotten und bevor ich etwas für sie kaufte, las ich alle verfügbaren Rezensionen. Natürlich war ich auch Elternvertreterin in der Kita.

Aus irgendeinem Grund dachte ich bis zu diesem Abend, dass das, was ich tat und was mich bis an den Rand der Erschöpfung in Beschlag nahm, genug sei. Ich dachte, indem ich eine gute Mutter bin, wäre ich auch eine gute Partnerin. Für mich war meine Selbstaufgabe ein Geschenk an die ganze Familie. Aber als mein Mann die Worte sagte, die das alles infrage stellten, zerbrach diese Illusion. Er sagte, dass er nicht mehr wisse, ob er mich noch liebe. Ich hörte es in meinem Innern knacken und dachte nur: Da ist gerade etwas kaputtgegangen. Er redete weiter darüber, dass er so nicht leben wolle, so entfernt,