2. KAPITEL
Es gab Zeiten, wo sich alles gut anfühlte. Richtig anfühlte.
So wie jetzt, dachte Jacob, wo er hier mit dieser Frau war, die aus dem Nichts erschienen war und keinen Zweifel daran ließ, was sie gerade dachte. Wohin sie unterwegs waren. Ihre Worte allein hätten genügt. Doch das Ja in ihrem Blick war das Sahnehäubchen.
Tun wir es.
Als Jacob sie das erste Mal küsste, spürte er, wie sie sich entspannte. Sie schlang die Arme um seinen Hals. Nachdem er blind sein Glas auf der Theke abgestellt hatte, streichelte er über ihre Hüften, während er seine Zunge zwischen ihre Lippen schob. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihre Brüste gegen seine Rippen. Der Kuss wurde leidenschaftlicher, und als sie die Finger in sein Haar tauchte, war er sicher.
Sie würden mehr als nur ein oder zwei Stunden brauchen.
Ohne den Blick von ihren Lippen abzuwenden, zog Jacob sich zurück. „Geht das hier nicht zu schnell?“
Ein Lächeln umspielte ihren Mund, als sie ihre wunderschönen grünen Augen öffnete. „Für mich nicht.“ Ihr blondes Haar fiel wie ein Wasserfall über ihre Schultern. „Was ist mit dir? Alles gut?“
So gut. Vor allem jetzt, da sie sein Hemd öffnete und mit ihren Fingernägeln leicht über seinen Bauch kratzte. Um mit ihr mitzuhalten, zog er den Reißverschluss ihres Kleides hinunter. Als das Kleid nach unten rutschte und sich in einem glitzernden Häuflein zu ihren Füßen sammelte, zog er das Hemd aus seiner Hose und warf es auf den Boden. Dann küsste er sie erneut.
Doch das war nicht annähernd genug.
Er legte die Arme um ihre Taille und hob sie langsam hoch. Bis ihre silbernen Absätze einige Zentimeter über dem Boden schwebten. So trug er sie zum Bett. Schritt für Schritt.
Kuss für Kuss.
Von dem Moment an, als Jacob sie auf der Tanzfläche in den Armen gehalten hatte, hatte sie sich auf diesen Moment gefreut.
Vage nahm sie wahr, dass sie den hell erleuchteten Raum verließen und sich ins Schlafzimmer bewegten. Er warf die Bettdecke zurück und legte sie dann auf dem kühlen, frischen Laken ab.
Dann löste er seinen Mund von ihrem, und sie legte ihre Arme unter ihren Kopf. Sie atmete tief ein und nahm seinen Anblick in sich auf. Aus dem Wohnbereich fiel gedämpftes Licht ins Schlafzimmer. In dieser sanften Beleuchtung wirkten sein kantiges Kinn und die römische Nase noch ausgeprägter. Die bernsteinfarbenen Augen schienen zu leuchten. Und dann lächelte er. Teagan ergriff eine prickelnde Vorfreude.
Seine Stimme vibrierte, sie konnte das Summen in ihrem Körper spüren.
„Bist du sicher, dass du es willst?“
„Ja.“
Ihr wurde heiß. Sie wollte stöhnen, bäumte sich ihm entgegen. Als er sich immer noch nicht rührte, sagte sie erneut: „Ja, Jacob, ich will es.“ Mit dem Knie strich sie über sein Bein.
Ja, ja, ja.
Er lehnte sich zurück, zog ihr erst den einen, dann den anderen Schuh aus und ließ beide auf den Boden fallen. Dann schaltete er die Nachttischlampe an, was den Raum in ein warmes Licht tauchte – perfekt, um seinen atemberaubenden Oberkörper zu bewundern. Aber er war noch mit seiner Hose bekleidet, während sie ziemlich nackt war.
Nichts würde seinem Blick verborgen bleiben, auch nicht die Narbe. Die gezackte Linie war zu lang und zu hoch für eine Blinddarmoperation und zu hervorstechend, um unbemerkt zu bleiben.
Falls er fragen sollte, was passiert war, dann würde sie es ihm sofort sagen.Ich bin als Kind vom Fahrrad gefallen. Doch er schien die Narbe nicht zu