: Thassilo Polcik
: Bildung und Heteronomie Grundlegung einer kritischen Theorie des Subjekts wider seine Pragmatisierung
: Waxmann Verlag GmbH
: 9783830990055
: 1
: CHF 17.00
:
: 20. und 21. Jahrhundert
: German
: 152
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Kritische Theorie des Subjekts beansprucht, Vernunft und Intelligibilität mit ihren empirischen, also gesellschaftlichen, historischen und auch bewusstseinspsychologischen Bedingungen zusammenzudenken. Einen in diesem Sinne reflektierten Subjektbegriff, der im Kern auch weiterhin Aktualität beanspruchen kann, formuliert Theodor W. Adorno. Von der »Negativen Dialektik« lässt sich zur »Theorie der Halbbildung« eine Brücke schlagen, die auf einem grundlegenden - in der Adornorezeption selten erkannten - Aspekt der Systematik seiner Subjekttheorie beruht. Die Studie ist der Aufgabe gewidmet, diesen Zusammenhang offenzulegen, um vor dem Hintergrund eines derartig inter- und transdisziplinär angelegten Subjektbegriffs den Zweck philosophischer Bildung in der gegenwärtig vorherrschenden Philosophiedidaktik zu prüfen. Die letztlich auf Anwendungs- und Handlungsorientierung zielenden Konzepte des »Philosophierens als elementare Kulturtechnik« (Ekkehard Martens) sowie »kultureller und philosophischer Bildung« (Volker Steenblock) offenbaren einen blinden Fleck, insofern sie die Bedingungen von Mündigkeit und Emanzipation nicht zu fassen vermögen. Anhand einer immanenten Kritik des Versuchs, eine pragmatisch-kulturphilosophis he Philosophiedidaktik zu begründen, beabsichtigt der Autor zu zeigen, dass eine kritische Philosophiedidaktik an der Zeit ist.
Die Studie richtet sich an ein philosophisches und pädagogisches Fachpublikum, das an einer theoretischen Grundlegung der (Philosophie-)Didaktik interessiert ist.


Thassilo Polcik ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im interdisziplinären Projekt 'Kohärenz in der Lehrerbildung' (KoLBi) der Bergischen Universität Wuppertal und Mitarbeiter der Arbeitsstelle Internationale Feuerbachforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster. Er promoviert zu einem philosophischen Begriff von Erfahrung in Bildungsprozessen und dessen Implikationen für die Philosophiedidaktik.
Buchtitel1
Impressum4
Vorwort7
Inhalt9
I. Einleitung11
II. Zu Subjekt und Objekt: Eine kritisch materialistische Theorie des Erkenntnissubjekts23
II.1 Der Vorrang des Objekts als Vermittlung vonIdealismus und Materialismus28
II.2 Der Vorrang des Objekts als negativ materialistische Metaphysik der Natur38
II.3 Die Frage nach der Geltung transzendentaler Denkformen44
II.4 Das Nichtidentische als emphatischer Objektbegriff: Vom Vorrang des Objekts zum Mehr an Subjekt48
III. Vorrang gesellschaftlicher Objektivität: Totalität als materieller Zwang der Gesellschaft57
III.1 Vorrang des Objekts am Subjekt: Leibliche Erfahrung als Movens gesellschaftlicher Erkenntnis58
III.2 Geist als Gesellschaft: Vom gesellschaftlichen Gehalt der Philosophie zur Kritik der politischen Ökonomie62
III.2.1 Das historische Moment gesellschaftlicher Totalität:Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation69
III.2.2 Die Systematik gesellschaftlicher Totalität: Kapitalismus als gesellschaftliches Gesamtkapital72
IV. Verhinderte Subjektivität: Gesellschaftliche Bewusstseinsbildung im (Spät-)Kapitalismus80
IV.1 Ideologie als „objektiv notwendiges und falsches Bewußtsein“: Die kapitalistische Fetischisierung der Lebensverhältnisse82
IV.2 Kulturindustrielle Integration des Bewusstseins97
IV.3 Halbbildung: Die Auswirkungen kulturindustrialisierterund ökonomisierter Bildung auf das Individuum105
IV.4 Dennoch: Subjektivität und Ich-Stärke alsZiele kritischer Bildung122
V. Subjekttheoretische Grundlagenreflexion der Philosophiedidaktik128
VI. Fazit und Ausblick140
Bibliographie146