Kapitel eins
Frank
Sommer 2005
„Danke, Mack.“ Frank nahm den Beutel von dem Kassierer von seinem und Calebs Lieblings-Sandwichladen entgegen und stieß die Tür auf, die Hände voll beladen mit dem Beutel und zwei To-Go-Bechern mit süßem Eistee. Caleb ließ die Hupe ertönen, streckte den Kopf aus dem Fenster und brüllte Frank zu, er solle sich, verdammt nochmal, beeilen, bevor er vor lauter Hunger verendete. Er hätte angesichts des Verhaltens des quengelnden Mannes hinter dem Lenkrad ihres Dodge Charger Polizeiautos mit den Augen gerollt, aber es würde nichts bringen. Er trug seine Fliegerbrille, sodass sein Partner die Geste ohnehin nicht sehen könnte.
Er war dankbar, dass Caleb sich über den Vordersitz gelehnt und die Beifahrertür geöffnet hatte, damit Frank einsteigen konnte. Der Versuch, mit einem Beutel mit Sandwiches und zwei Bechern zu jonglieren, während er versuchte, die Tür zu öffnen, hätte wahrscheinlich dazu geführt, dass er etwas fallen ließ. Und mit großer Wahrscheinlichkeit wäre dieses etwas Calebs Essen und nicht seines gewesen. Sein Partner nahm beide Becher entgegen und wartete darauf, dass Frank einstieg und die Tür schloss, bevor er ihm einen reichte.
„Riecht wunderbar. Jetzt gib her, ich bin am Verhungern.“ Caleb schnippte mit den Fingern und Frank musste sich zusammenreißen, um nicht nach seiner Hand zu schlagen.
Stattdessen entschied er sich für eine verbale Retourkutsche.
„Komm mal runter, Mann. Ernsthaft, Caleb, ich weiß, dass Justine dich füttert.“ Er holte die Sandwiches heraus und schob das mit einem C beschriftete zu Caleb. „Außerdem setzt du einen kleinen Rettungsring an, Partner. Vielleicht solltest du beim nächsten Mal einen Salat essen und die Kohlenhydrate reduzieren“, neckte Frank ihn.
„Fresse“, antwortete Caleb undeutlich, der den Mund mit einem Bissen seines Philly Cheesesteak Sandwiches mit extra Käse und einer zweiten Lage Steak voll hatte. Frank packte die obere Hälfte seines Hackbällchen-Sandwiches aus und biss hinein, wobei er ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte, als er die Mischung aus Soße und Gewürzen kostete. „Mack meinte, dass ich dich daran erinnern sollte, dass es so etwas wie eine zusätzliche Scheibe Fleisch und Käse nicht gibt; nächstes Mal berechnet er dir stattdessen zwei Sandwiches.“
Caleb schnaubte und trank einen Schluck Eistee, bevor er Frank einen urteilenden Seitenblick zuwarf. „Und du kannst Mack ausrichten, dass er, sollte er jemals auch nur daran denken, mir etwas doppelt zu berechnen, das Gesundheitsamt so schnell an der Backe hat, dass ihm schwindelig wird.“
Frank lachte, schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf das Sandwich in seiner Hand. Dies war ihre gewöhnliche Routine, wenn sie Nachtschicht hatten. Sie aßen inMack's Sandwich Shop zu Abend und bestellten jedes Mal dieselben Sandwiches. Normalerweise hatte Mack das Essen bereits fertig, wenn Frank kam, um ihre Bestellung aufzugeben.
„Bist du fertig?“, fragte Caleb und Frank nickte. Er stopfte die leeren Verpackungen samt Servietten in die Tüte, bevor er sein Fenster herunterließ und sie in den Mülleimer am Bordstein warf, als sie den Parkplatz des Restaurants verließen und auf die Preston Road fuhren.
Der Abend war ziemlich ereignislos: Sie erwischten eine Handvoll Verkehrssünder, stellten ein paar Vorladungen zu und halfen einer jungen Schwangeren