Es gibt keine Polizei auf der Welt, die einen wirklich intelligenten Verbrecher mit Erfolg bekämpfen könnte«, schrieb Len Witlon in einem Artikel, der in den hervorragendsten Zeitungen Amerikas erschien. »Man kann ihn unmöglich fassen, wenn er seine Pläne ernst und vorsichtig vorbereitet und sie rücksichtslos zur Ausführung bringt.«
Len Witlon beherrschte fünf Sprachen und hatte Freunde und Verbündete in wenigstens einem Dutzend europäischer Gefängnisse. Er selbst war zwar schon in Untersuchungshaft gewesen, aber noch niemals verurteilt worden.
In Paris konnte man ihn in der American Bar des Hotels Claridge und in anderen vornehmen Lokalen treffen. Gelegentlich machte er eine Kur in Vichy oder in Baden-Baden, auch besuchte er berühmte Moorbäder in der Tschechoslowakei. Er war eitel, trat sehr elegant auf und war ängstlich darauf bedacht, seinen Ruf als Kavalier zu wahren.
»Um Einbrüche erfolgreich durchzuführen, muß man psychologisch denken können. Es genügt nicht, die drohenden Gefahren zu kennen, man muß vor allem auch die Gedankengänge der Gegner verstehen. Das ist das wichtigste bei solchen Unternehmungen. Der Erfolg kann auf die Dauer nur einem Mann treu bleiben, der ein tüchtiger Organisator ist und seinen Verbündeten unverbrüchliche Treue hält.«
Chefinspektor Rater las diesen interessanten Artikel so oft durch, daß er ihn beinahe auswendig wußte. Er schnitt ihn auch aus und klebte ihn in ein Buch, um sich daran zu erinnern, wenn Len Witlon eines Tages seine Tätigkeit in England aufnehmen sollte.
»Sagen Sie Ihrem Freund«, bemerkte er eines Tages zu einem Vertrauten des großen Verbrechers, »wenn er sich hier in London sehen läßt, stecken wir ihn ohne Gnade und Barmherzigkeit ins Loch. Dann findet er vierzehn Jahre lang keine Gelegenheit mehr, sich von Zeitungsleuten interviewen zu lassen.«
Eines schönen Tages nahm Len diese Herausforderung an ...
Gemächlich ging Polizist Simpson auf seinem Patrouillengang über den Burford Square zur Ecke der Ca