Kapitel 3
In meinem Zimmer, das zur Straße lag, legte ich eine Platte der Stones auf und überarbeitete noch einmal mein Referat über Gerhart Hauptmann und den deutschen Naturalismus, dann klappte ich mein Bett herunter und legte mich schlafen. Zumindest versuchte ich es, denn in dieser Nacht schlief ich – wie so oft – sehr schlecht ein. Der Februarwind heulte wie ein hungriger Steppenwolf durch die Venloer Straße, und das grüne Licht der Neonreklame des gegenüberliegenden Feinkostladens, das durch die Rollladenritzen drang, quälte meine Augen. Außerdem musste ich an Annikki denken, an ihre eisfarbenen Augen und an ihre schönen Brüste.
Und bei meinen Gedanken an ihre eisfarbenen Augen und schönen Brüste spürte ich, dass ich einen Ständer bekam. Wie es wohl ist, mit ihr zu ficken? ging es mir durch den Kopf. Ich hatte schon einige Pornohefte gesehen, die seit einiger Zeit ganz legal in den Sexshops verkauft werden durften, und in diesen Heften ging es immer besonders rüde zu. Da vögelte eine Frau mit mehreren Männern oder umgekehrt, da wurde geblasen und in den Arsch gefickt, was das Zeug hielt, und häufig lieferten die Frauen ihre Gesichter dem Samenerguss der Männer aus. Ich war mir sicher, dass die Wirklichkeit ganz anders aussah, zärtlicher vor allem, aber im Augenblick kannte ich die Sexualität eben nur aus diesen Pornos, und deshalb malte ich mir aus, wie ich Annikki ganz wild durchrammelte. Im Geiste sah ich Annikki vor mir knien. Sie hatte meinen Schwanz im Mund und lutschte ihn leidenschaftlich, während ich in ihrem Haar wühlte. Dann holte sie ihn in seiner ganzen Größe heraus, legte sich meine pralle Eichel auf die weiß belegte Zunge und brachte sie mit kleinen Zungenschlägen zum Hüpfen. Immer und immer wieder hopste meine Nille in die Höhe, prallte von unten gegen ihre Zähne und fiel auf ihre Zunge zurück, unablässig wie auf einem Minitrampolin.
Bei diesen Gedanken wurde es mir schwindelig. Ich kam um vor Geilheit. Der Juckkitzel in meinem Prügel brannte unerträglich. Ich griff in meine Pyjamahose, packte meinen glühenden Ständer in meine Faust und begann zu wichsen. Ich masturbierte nach Herzenslust.
Jetzt kniete Annikki auf allen vieren auf einem himmelblauen französischen Bett. Meine Angebetete trug ein fliederfarbenes Mieder, fliederfarbene Strapse, fliederfarbene Seidenstrümpfe und hochhackige Stöckelschuhe aus silbernem Satin – wie die Pornomädchen in den heißen Hochglanzmagazinen. In den Löchern für ihre Ohrringe staken kleine fliederfarbene Schleifen, die mich in ihrer Form an die Beffchen der Richter und evangelischen Priester erinnerten. Sie hatte ihren süßen Knackarsch in die Höhe gewölbt; ich kniete zwischen ihren köstlichen Oberschenkeln und fickte sie von hinten. Sie stöhnte und schrie unter meinen wilden, hemmungslosen Stößen. Ihre dicken, nackten Titten schwangen an ihrem Oberkörper wie zwei pralle läutende Glocken hin und her. Ich hätte vor Wonne am liebsten abgespritzt.
Plötzlich knarrte der Fußboden im Flur. Ich erschrak zu Tode. Der Traum vom Fick mit Annikki zerplatzte wie eine Seifenblase. Mein Herz klopfte rasend meinen Hals herauf. Mein Puls dröhnte in meinen Ohren. Atemlos hörte ich, wie sich jemand mit einem scharrenden Geräusch an der Wand zum Lichtschalter vortastete. In unserem Flur gab es nur einen einzigen Lichtschalter, ein altmodisches Ding aus der Zeit vor dem Krieg, das nicht phosphoreszierte und in der Dunkelheit schwer zu finden war, ein Dreh-, kein