Januar bis März 1943
Die Niederlage von Stalingrad und die Verschärfung der Judenverfolgung
Das Jahr 1943 begann für die deutsche Führung mit schweren militärischen Niederlagen. Zwar hatte die Wehrmacht bereits im Dezember 1941 westlich von Moskau einen ersten Rückzug antreten müssen, doch die Einschließung der 6. Armee und weiterer Verbände der Achsenmächte bei Stalingrad im November 1942 leitete – mit dem Verlust von mehr als 300000 Mann – das bis dahin größte militärische Desaster in der deutschen Militärgeschichte ein. Anfang Februar 1943 kapitulierten die Reste der in Stalingrad eingeschlossenen Truppen.
Parallel zu dem, was sich in Stalingrad abspielte, hatte am 31. Dezember 1942 die Evakuierung der deutschen Truppen aus dem nördlichen Kaukasus begonnen. Bei ihrem erzwungenen Rückzug hinterließ die Wehrmacht nur »verbrannte Erde«. Erst im Frühjahr 1943 gelang es der Wehrmachtführung, die Front im Süden Russlands zu stabilisieren. Mitte März 1943 konnten deutsche Verbände sogar die Großstadt Charkow zurückerobern.SS-Truppen taten sich dabei besonders hervor, was die deutsche Propaganda nutzte, um die Waffen-SS als Elitetruppe und »Frontfeuerwehr« zu stilisieren.
Doch nicht nur im Osten zeichnete sich klar die Wende des Krieges ab. Im November 1942 hatten die Briten und ihre Verbündeten den deutsch-italienischen Verbänden unter Rommel bei El Alamein in Ägypten eine schwere Niederlage zugefügt, sodass sich die Reste seiner Truppen weitgehend ungeordnet nach Westen zurückzogen. Gleichzeitig landeten westalliierte Einheiten in Marokko und Algerien und errichteten in Nordafrika eine zweite Front. Die Achsentruppen mussten Ende Januar 1943 Libyen räumen und sich nach Tunesien zurückziehen, wo ihnen allerdings die Einschließung drohte.
Im Luftkrieg begann Anfang März 1943 mit der sogenannten Schlacht um die Ruhr der Versuch der Alliierten zur systematischen Zerstörung der deutschen Rüstungsindustrie. Mit einem Luftschlag auf Wilhelmshaven hatte sich am 27. Januar die Bomberflotte derUSA mit Tagesangriffen in den strategischen Luftkrieg eingeschaltet. Die deutsche Luftverteidigung, gebunden durch den Einsatz an den Fronten, musste weitgehend tatenlos zusehen. Die Bombardements trafen vor allem die Zivilbevölkerung und hatten zunächst kaum Produktionsausfälle zur Folge. Lediglich im Atlantik konnte die deutsche Kriegführung letzte militärische Erfolge vermelden. Bis März 1943 versenkten deutsche U-Boote hier zahlreiche Schiffe alliierter Versorgungskonvois.
Nachdem die deutsche Mordmaschinerie zur Vernichtung der Juden 1941/42 unter seiner Leitung ohne Stockungen angelaufen war, konzentrierte sich Himmler in der zweiten Kriegshälfte vor allem auf den Ausbau de