: Lesley Livingston
: Gladiatorin - Sieg oder Verderben
: cbt Jugendbücher
: 9783641256241
: Die Gladiatorin-Reihe
: 1
: CHF 6.20
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Harte Rivalitäten, tödliche Kämpfe und eine verbotene Liebe
Rom, 44 v. Chr.: Die keltische Prinzessin und Gladiatorin Fallon scheint endlich am Ziel ihrer Träume angekommen.

Nach dem erfolgreichen Kampf um ihre Gladiatorenschule sind Fallon und ihre Mitstreiterinnen zu den Lieblingen der Römischen Republik geworden. Fallons großer Liebe Cai jedoch wird sein Rang als Decurio aberkannt und er wird selbst zu einem von Caesars Gladiatoren gemacht. Während Fallon für Cais Freiheit kämpft, geschieht das Undenkbare: Caesar wird ermordet. Als Fallon klar wird, dass auch Kleopatra in größter Gefahr schwebt, setzen sie und ihre Freunde alles aufs Spiel, um die Königin zurück nach Ägypten zu bringen ...

Alle Bände der 'Die Gladiatorin'-Reihe:
Gl diatorin - Freiheit oder Tod (Band 01)
Gladiatorin - Verrat oder Triumph (Band 02)
Gladiatorin - Sieg oder Verderben (Band 03)

Lesley Livingston hat sich schon als Schülerin für Mythologie begeistert und am liebsten Geschichten von legendären Kämpfern in sagenumwobenen Ländern gelesen. Sie hat ihren Studienabschluss an der Universität von Toronto gemacht und war über zehn Jahre lang Mitglied einer Shakespeare Theatergruppe. Sie lebt auch heute noch in Toronto und als echte Kanadierin ist sie stolz darauf, schon einmal den Stanley Cup, die wichtigste Eishockey-Trophäe der Welt, in ihrem Wohnzimmer beherbergt zu haben.

I

URI … VINCIRI …«

Ich schattete mit der Hand meine Augen gegen die Helligkeit der aufgehenden Sonne ab und hörte den heiligen Gladiatoreneid, den ich unter dem Licht der Jägerin Mond geleistet hatte, wie ein fremdartiges, geheimes Lied in meinen Ohren flüstern.

»Verberari … ferroque necari …«

Ich blinzelte und sah mich um, warf einen Blick zu Elka, die mit geschlossenen Augen neben mir auf dem Übungsplatz stand, und den Eid vor sich hin murmelte.

»Was machst du da?«

»Hm?« Sie öffnete ein Auge und linste zu mir herüber.

»Was machst du?«, fragte ich noch einmal.

»Ich wiederhole nur den Eid«, sagte sie. »›Ich werde mich klaglos verbrennen … fesseln … schlagen …‹«

»›... und durch das Schwert töten lassen‹«, beendete ich für sie. »Ja. Ich weiß. Ich habe ihn auch abgelegt, weißt du noch?«

»Ganz recht. Von fliegen ist darin nicht die Rede.«

Ah, dachte ich.Darum geht’s also.

»Es istnicht fliegen«, sagte ich. »Stell es dir mehr als … äh, einen großen Sprung vor?«

»Stell dir vor, du bist ein Stein!«, rief Quintus Elka ermutigend von der Tribüne hinter der Absperrung zu. »Ein großer, schwerer Stein, der von einem Katapult abgefeuert wird und über einen feindlichen Schutzwall fliegt …«

Er brach jäh ab, als Elka ihm einen derart bösen Blick zuwarf, dass man hätte meinen können, sie würde sich stattdessen vorstellen, die Gorgone Medusa zu sein undihn in Stein zu verwandeln. Quint war vor Kurzem zu den Baumeistern der römischen Legion übergewechselt und darum ließ er neuerdings Belagerungsmaschinen, Verteidigungswälle und -gräben begeistert in seine Unterhaltungen einfließen. Meistens konnte man ihm nur schwer folgen, aber in diesem Fall hatte er recht.

Elka aber auch.

Im Eid war von fliegennicht die Rede.

Und trotz dieser Auslassung waren Kore und Thalassa – die beiden aus Kreta stammenden Rekrutinnen des Ludus Achillea – fest entschlossen, uns genau dazu zu bringen. Zum Fliegen. Wenn auch nur für einen kurzen Moment … und geradewegs zwischen den Hörnern eines wütenden Stiers hindurch.

Eines Nachmittags hatten die beiden im Speisesaal vorgeschlagen, dass wir die alte Kunst des Stiersprungs in unser Repertoire aufnehmen sollten. Seit drei Tagen war ein düsterer Dauerregen gefallen, der es unmöglich gemacht hatte, im Hof zu trainieren, ohne im Schlamm zu versinken, und wir waren alle rastlos.

»Mir ist langweilig«, hatte Damya voller Inbrunst geseufzt.

»Blas keinen Trübsal«, hatte Ajani sie getröstet. »Eines Tages wird die Sonne wieder scheinen. Und dann kannst du wieder alles kurz und klein schlagen.«

»Das ist es ja gerade.« Damya schüttelte den Kopf. »Ich kann alles mit geschlossenen Augen und mit auf dem Rücken gefesselten Händen kurz und klein schlagen. Ich brauche eine neue Herausforderung.«

Ehrlich gesagt, war sie da nicht die Einzige.

Es war mehrere Monate her, dass wir den Ludus vonunserer gegnerischen Gladiatorenschule, d