: Barry Jonsberg
: Pandora Stone - Morgen kommt vielleicht nie mehr
: cbt Jugendbücher
: 9783641178321
: Die Pandora Stone-Reihe
: 1
: CHF 8.80
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Stell dir vor, deine Erinnerung ist die Zukunft. Und es liegt in deiner Hand, sie zu verhindern.
Pandora will es nicht glauben. Bei ihrer Flucht aus der Akademie haben sie und Jen das tödliche Virus in die Welt gebracht. In drei Monaten geschieht, was in ihrer Erinnerung bereits Vergangenheit ist: Die Menschheit wird von einem tödlichen Virus ausgelöscht. Außer wenigen Drahtziehern und den ausgewählten Jugendlichen wird es keine Überlebenden geben.

Pan ist fest entschlossen, die Welt zu retten, doch Jens Erinnerung wurde manipuliert und die Gruppe ist mehr denn je überzeugt, dass die Welt dort draußen vernichtet wurde. Nun ist Pandoras Gabe gefragt, um den Untergang der Welt noch zu verhindern.

Das faszinierende Finale der Pandora-Stone-Trilogie von Barry Jonsberg.

Alle Bände der Pandora-Stone-Trilogie

and 1 - Heute beginnt das Ende der Welt

Band 2 - Gestern ist noch nicht vorbei

Band 3 - Morgen kommt vielleicht nie mehr

Barry Jonsberg ist einer der renommiertesten australischen Kinder- und Jugendbuchautoren. Er studierte Englisch und Psychologie und arbeitete als Lehrer, bevor er freiberuflicher Schriftsteller wurde. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Children's Peace Literature Award für 'Das Blubbern von Glück', und sind außer in Australien und Deutschland in den USA, England, Frankreich, Polen, China, Ungarn und Brasilien erschienen. Barry Jonsberg lebt mit seiner Frau, seinen Kindern und zwei Hunden in Darwin, Australien.

Prolog


Dunkelheit und das dumpfe Geräusch von Schritten auf Metallböden. Ein weiteres Geräusch. Stoßweiser, keuchender Atem.

Pandora Stone rennt, aber sie weiß nicht, wohin sie rennt. Oder wovor sie davonrennt. Vor der Dunkelheit? Eine Hand hält die ihre, sie ist kalt und feucht. Panik liegt schwer in der Luft.

Eine Tür geht auf und Licht brennt in ihren Augen. Pan hält an, blinzelt Tränen weg und wird weitergezerrt. Jen zerrt sie weiter, flüstert eindringliche Worte, aber der eisige Salzwind bläst sie davon. Ein Schiff. Ein Tanker. Der Himmel ist mit unheilverkündenden Wolken dunkel verhangen und da ist so ein leises Brummen. Schwarze Insekten schweben näher – eines auf der rechten, ein zweites auf der linken Seite. Aus ihrer Richtung droht Gefahr. Pan kann es spüren.

Wieder rennt sie, klettert eine Leiter hoch, über stählerne, rostzerfressene Plattformen, überall blättert die Farbe ab, Jens Hand in der ihren, keuchendes Atmen, so laut, dass es das Brummen der Insekten übertönt – aber ist es wirklich ihr eigener Atem oder stammt er von ihren Verfolgern, die mit jedem Schritt näher kommen? Ihre Schulterblätter jucken, rechnen jeden Moment mit einer Gewehrkugel, aber der Schuss fällt nicht. Und jetzt liegt ein letztes Stück Deck zwischen ihnen und dem weiten grauen Ozean, eine unüberwindliche Barriere. Sie haben nur zwei Möglichkeiten: sich ergeben oder sterben.

Männer nähern sich, schwärmen über das Deck aus.

»Legt eure Waffen nieder.«

Es ist noch nicht so weit. Sie will noch nicht sterben. Nicht solange es noch Hoffnung gibt, mag sie noch so dürftig sein. Sie spürt Zustimmung im Druck von Jens Hand. Oder ist es Resignation?

Ein Mann zieht seine Sturmmütze ab, er wendet den anderen Männern seinen Rücken zu.

Pan hat ihn einmal gekannt. Vielleicht hat sie ihn einmal geliebt. Das Gefühl lässt sich nicht mehr fassen, ist unscharf geworden.

Seine Lippen bilden tonlos die Worte: »Vertrau mir.« Und dann schießt er auf Pan.

Sie blickt hinunter auf ihre Brust. Sie spürt keinen Schmerz, aber vom Rand ihres Sichtfelds her wird es immer dunkler, bis nichts bleibt außer einem schwachen Nachhall in ihrem Kopf.

»Pandora!«

Die Stimme füllt die Leere und sie sitzt sofort kerzengerade im Bett, ihr Herz hämmert.

»Ich brauche dich. Jetzt.«

Pan weiß, dass der Ruf nur in ihrem eigenen Kopf vorhanden ist, aber sie antwortet trotzdem.

»Mum, ich komme.«

Pan rennt durch die Straßen von Melbourne, achtet nicht auf hupende Autos, kreischende Bremsen, Flüche, die ihr aus Autofenstern entgegengeschleudert werden. Sie rennt durch Parks und Seitenstraßen. Sie rennt, bis sie nur noch keuchend atmen kann und ihr ganzer Körper schmerzt. Und dann rennt sie noch schneller.

Die Eingangstür ihres Hauses steht offen und das helle Tageslicht lässt das Innere des Hauses schwarz, bedrohlich erscheinen. Pan stolpert in den Flur und hält an, ihre Augen müssen sich an die Finsternis gewöhnen.

»Mum?«, schreit sie laut, aber niemand antwortet. Von irgendwo kommt ein leises Ticken, vielleicht von den Wasserrohren, die sich ausdehnen oder zusammenziehen. »Mum!«, ruft sie wieder, und diesmal hört sie ei