Was ist Kangatraining?
Dies ist die Geschichte darüber, wie alles begann. Suchte ich ein Motto, wäre es wohl dieses: Die besten Dinge passieren unerwartet! Vielleicht entzünde ich ja auch ein Ideenfeuerwerk in Dir …
In jeder meiner Schwangerschaften war ich noch kreativer und produktiver als sonst. Mir schwirrten tagtäglich neue Ideen durch den Kopf. Okay, sie waren nicht immer realistisch durchdacht. Da gab es z. B. die schallgeschützte Bettdecke. Das Projekt: Das Elternpaar zog sie sich über den gesamten Körper, um die Kinder nicht mit »Lärm« zu belästigen, wenn sie intim waren. Was für mich so sexy und leicht in der Handhabung klang, schmetterte mein Ehemann ab mit den trockenen Worten: »Und wo ist die Luftzufuhr?« Ja, ich hatte vergessen, dass Atemzüge wohl auch beim Akt unumgänglich wären.
Noch mehr Eingebungen …
Dann hatte ich die Eingebung, man sollte doch auch eine Kerze per Knopfdruck jederzeit an- und abschalten können. Auch an der Idee ließ ich meinen Gemahl sofort teilhaben. Was er dazu sagte: »Schatz, das nennt man Licht! Das gibt es schon länger.« Ich konnte also davon ausgehen, dass »Erfinderin« nicht in meiner Vita auftauchen würde.
In meiner dritten Schwangerschaft war ich mir ganz sicher: Ich weiß, wie der Hase läuft. Ich hatte mich total unter Kontrolle und konnte genau abschätzen, was in meinem Körper abgeht. Nachdem ich eine Zeit des Nachdenkens und In-mich-Gehens hinter mich gebracht hatte, war mir klar, dass ich (als Personal Trainerin) prä- und postnatales Personal Training anbieten möchte. Dieses Ziel vor Augen, absolvierte ich die einzige Fortbildung dieser Sparte in den USA.
Dann passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Es wurde an mich herangetragen, ich sei total emotional, launisch und kaum noch zu ertragen. Anscheinend war mir meine Selbstwahrnehmung abhandengekommen – vielleicht zusammen mit einer Senkwehe nach unten gerutscht. Denn: Ich konnte das so nicht erkennen.
Als meine jüngste Tochter geboren war, ich Abstand zu dem Gefühls-Wirrwarr der vergangenen Monate hatte und zurückblicken konnte, beschloss ich, das pränatale Training vorerst nicht anzubieten. Unter keinen Umständen wollte ich auf mein schwangeres Selbst treffen und damit umgehen müssen. Gleichzeitig wollte ich mit dem postnatalen Workout bei mir selbst beginnen – womit mein Baby jedoch gar nicht einverstanden war.
Sie quengelte ständig und mir schien, als wollte sie nur eines: mit mir kuscheln, meine Nähe spüren und dorthin zurück, wo sie gerade hergekommen war. Auf der Suche nach einer Lösung fiel mir ein, dass mir eine Freundin eine Tragehilfe geschenkt hatte. Meine ersten beiden Kinder hatte ich nie in einer Tragehilfe getragen, ich hatte also keinerlei Erfahrung damit.
Voller Enthusiasmus schnappte ich meine kleine Tochter, steckte sie (mit meinem damaligen Halbwissen) in die Babytrage und fing mit ein paar Trainingsbewegungen an. Ich war überglücklich, als sie langsam ruhig wurde und sogar fast einschlief. Während ich sie so verliebt ansah, kam mir meine neue Idee: Ich möchte Mamas gemeinsam mit ihren Babys trainieren!
Natürlich wollte ich meinen Liebsten sofort an der Idee teilhaben lassen. Mit breitem Grinsen gab ich preis, was in meinem Kopf vorging, und er sagte: »Das kannst du! Damit kenn