: Christina Wechsel, Julia Heyne
: Wer Flügel hat, braucht keine Beine Wie ich das schlimmste Jahr meines Lebens überstand und dabei über mich selbst hinauswuchs
: HarperCollins
: 9783749950188
: 1
: CHF 8.70
:
: Spiritualität
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

»Nichts im Leben ist unmöglich, dein einziges Limit bist du!«

Wie man es schafft, mit nur einem Bein die höchsten Gipfel der Welt zu erklimmen - Paralympics Paris 2024

Mit Anfang zwanzig hat Christina Wechsel einen Traum: eine Weltreise. Doch dann erfährt sie, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist. Ihre Mutter stirbt, und das zieht Christina den Boden unter den Füßen weg.

Ein halbes Jahr später beschließt sie, die Reise »nachzuholen« - doch das Schicksal ist ein mieser Verräter. Auf dem Weg zum bekannten Berg Uluru im australischen Outback haben Christina und drei Freunde einen schweren Autounfall. Ihr bester Freund stirbt, sie selbst überlebt knapp und verliert ein Bein. Christinas Welt scheint zusammenzubrechen, doch sie beschließt, zu kämpfen. Und macht das Unmögliche möglich: Nur ein Jahr nach dem Unfall fährt sie mit einem Bein Ski und klettert auf die höchsten Berge.

Die Liebe zum Sport konnte ihr der Unfall nicht nehmen, auch wenn sie bis heute Phantomschmerzen und die schweren Verluste begleiten. Doch sie hat dadurch eines gelernt: »Nichts im Leben ist unmöglich, dein einziges Limit bist du!« Ein Buch, das eindrücklich beschreibt, wie es ist, vom Schicksal mehr als nur einmal durchgerüttelt zu werden - und dabei doch nie den Glauben ans Leben und das Unmögliche zu verlieren.

»Groß rtig, wie Christina mit ihrer positiven Ausstrahlung und ihrer Lebensfreude die Menschen motiviert.«

Andrea Polei, ARD Brisant

»Mit unglaublicher Kraft und einer ungebrochen positiven Einstellung hat sich Christina ihr Leben zurückerobert.«

Bild de

»Offen, lebendig und inspirierend schreibt Christina Wechsel über ihr bewegtes Leben.«

IN - Leute. Lifestyle. Leben



<p>Christina Wechsel, geboren 1981 in Montreal, wuchs in Kanada und Griechenland auf, bevor ihre Familie ins bayerische Freising zog. Die Halbschweizerin entdeckte früh ihre Liebe zu den Bergen und lernte mit drei Jahren Skifahren. Nach einer Lehre zur Hotelfachfrau zog sie 2004 nach Zürich. Nachdem ihr nach einem Autounfall ein Bein amputiert werden musste, sattelte sie um und arbeitet heute als Heilpraktikerin und Coach mit eigener Naturheilpraxis. Christina lebt mit ihrem Mann in München und verbringt jede freie Sekunde auf Reisen oder in den Bergen.</p>

Kultur meets Natur: Matthew McConaughey und ein Huntsman in Port Douglas

Port Douglas liegt im tropischen Norden von Queensland, ungefähr eine Stunde Autofahrt nördlich von Cairns. Direkt am Korallenriff und mit einem ewig langen weißen Sandstrand. Gleich am ersten Abend waren wir in einer Bar, in der es – und das liebe ich so an Australien – wie fast überall Livemusik gab. Lena und ich rockten gerade die Tanzfläche, als Lena plötzlich sagte: »Wow! Schnell! Dreh dich um! Hinter dir tanzt Matthew McConaughey!« – »Na klar, und vor dir tanzt Giselle Bündchen!« Tja, es war wirklich Matthew McConaughey. Wie wir später erfuhren, wurde in Port Douglas gerade der FilmEin Schatz zum Verlieben gedreht. Das bewies nur wieder: In Down Under konnte alles passieren, aber es war unbeschwert, leicht und herrlich verrückt.

Wir hatten uns als Gruppe so gut verstanden und uns innerhalb kürzester Zeit extrem aneinander gewöhnt. Umso trauriger war es also, als unsere Reisegruppe auseinandergerissen wurde: Lena musste nach sechs Wochen wieder zurück nach Deutschland, Philipp reiste weiter in den Norden nach Cape York, während Ronny und Christine ihren Trip Richtung Süden fortsetzten. Mit den beiden machten also Philipp und ich aus, uns an Silvester in Sydney zu treffen. Wir fanden es beide plötzlich arg strange, nur zu zweit am Strand zu sitzen. Diese Ruhe … Jedoch war es nach sieben trubeligen Wochen auf Reisen, einer Zeit, in der ein Abenteuer das nächste gejagt hatte, nun Zeit für mich, die Arbeitswelt Australiens kennenzulernen. Denn mir ging langsam das Geld aus, und schließlich hatte ich ein »Work& Travel«-, kein »Travel& get rich«-Visum!

Dank eines Kanadiers bekam ich einen Abendjob als Bedienung in einem coolen und chilligen Restaurant in Port Douglas. Morgens putzte ich Zimmer in einem Hostel. Noch nie war ich morgens so gerne zur Arbeit geradelt, und auf dem Weg pflückte ich mir mein Frühstück vom Baum am Wegesrand: eine reife Mango. Ich war aus der Hotellerie ja bereits einiges gewohnt, aber in diesem Hostel machte ich Bekanntschaft mit Gästen der etwas anderen Art: Bettwanzen! Der Albtraum eines jeden Backpackers, und ich war dafür verantwortlich, die Biester loszuwerden. An manchen Tagen putzte ich gemeinsam mit einem50 Jahre »jungen« Australier namens Jack, der mir Geschichten aus seinem früheren Leben erzählte. In diesem anscheinend extrem anstrengenden Leben war er Geschäftsführer gewesen und begriff kurz vor einem Burnout, dass er so nicht weitermachen wollte, er wollte nicht mehr den Großteil seines Lebens mit Arbeit verbringen, weil man eben mit Geld keine Lebensqualität und auch kein Glück kaufen kann. Also änderte er sein Leben radikal: Er kündigte seinen Job und zog nach Port Douglas, kaufte sich dort ein kleines Boot, mit dem er jeden Tag ans Great Barrier Reef zum Fischen fuhr, ab und zu arbeitete er in dem Hostel, weil es ihm Spaß machte. Er sagte, mehr brauche er nicht, um glücklich zu sein, und mir riet er: »Don’t wait too long, Christina!« Diesen Satz wiederholte er andauernd. Es sei nie zu spät, dem Ruf seines Herzens zu folgen, denn eines Tages sei das Leben zu Ende, und dann wolle man nicht bereuen, dass man nicht auf sein Herz gehört hatte! Die Geister der unerfüllten Träume. Was hilft es einem, am Ende des eigenen Lebens auf dem Sterbebett zu liegen und Dinge zu bereuen, die man nicht gemacht hat? Natürlich stießen seine Worte bei mir auf Resonanz, und zu einem späteren Zeitpunkt sollten mir seine Worte wieder einfallen.

Generell liebte ich die entspannte Einstellung der Australier. Die zeigte sich auch immer wieder bei der Arbeit. An meinem zweiten Arbeitstag servierte ich einem anscheinend ziemlich wohlhabenden jungen Paar sein Essen, als eine fette Kakerlake an den schicken Manolo Blahniks der Frau vorbeiflitzte. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht schreiend die Teller von mir zu werfen, während mein Chef nur meinte: »No worries, mate. You’re at the east coast, that’s normal!« Nach einigen weiteren Vorfällen dieser Art schaute dann aber doch der Kammerjäger vorbei …

Weil die Menschen hier so unglaublich relaxed waren, entkam auch ich immer mehr meinem inneren Hamsterrad. Meine freie Zeit verbrachte ich in der Natur, beim Wandern, am Strand oder beim Wakeboarden. Mein Hamster bekam also endlich Auslauf und sah ein, wie dumm es war, immer nur kontrolliert im Kreis zu traben. An einem Wochenende gingen wir mit Freunden von André am Great Barrier Reef schnorcheln. Die Korallen waren sogar noch bunter als auf den Whitsundays, und als ich auf einmal inmitten von zwei riesigen Schildkröten schwamm, schoss mir ein einziger Gedanke durch den Kopf: »Das glaubt mir zu Hause doch echt kein Mensch …« In diesem Moment schrieb ich »Tauchschein machen« auf meine Bucket List, denn der Wunsch kam ja schon öfter auf. Auch wenn ich ihn mir aufgrund des Preises nicht in Australien leisten konnte, wollte ich ihn doch in Thailand machen.

Mittlerweile war Philipp aus