Ich surfte ein wenig durch das Internet. Für Janina wurde ich schnell fündig. Ein hier lebender Japaner bot Kurse in Kalligraphie an. Ich war mir sicher, das war das passende Geschenk für sie. Ich bewunderte immer wieder das fein gezeichnete Bild der Pagode und des Vulkans, das sie auf eines ihrer Zimmerwände gemalt hatte.
Aber was sollte ich Matthias schenken? Ein Abendessen in einem Restaurant fiel per se aus. Kino, Theater … Las er? Ich wusste viel zu wenig über ihn. Die letzten Tage hatten dafür gesorgt, dass es auch so blieb.
Wir trafen uns immer nur bei mir zu Hause, und hier hatte es nun mal viel Arbeit gegeben. Reden? Nur über das, was gerade anstand. Und im Bett? Da schliefen wir sofort ein oder unsere Münder hatten andere Dinge zu tun. Alles in allem nicht der perfekte Start für eine Beziehung, aber – es funktionierte. Denn es gab auch Dinge, die ich bereits über ihn herausgefunden hatte.
Er trank nicht gerne Alkohol, weil er den Kontrollverlust fürchtete. Aber er mochte Kakao mit Marshmallows. Er hörte lieber Bruce Springsteen als Brian Adams, und zum Frühstück aß er Körnerbrötchen anstatt Weißbrot. Einen richtig guten Kaffee zelebrierte er und gab gerne Geld für eine gute Bohne aus. Er trank aber auch den aus unserem Pad-Automaten, wenn es schnell gehen musste.
Zu hundert Prozent stand er hinter seinen Angestellten und diese hinter ihm. Er war ein loyaler Chef, ließ aber Schludrigkeiten nicht durchgehen. Und er hatte das größte Herz, das ich kannte. Wer sonst hätte eine Familie wie die unsere so vorbehaltlos akzeptiert? Das auch noch zum Anfang einer Beziehung, die zum Zeitpunkt der ganzen Chose noch gar nicht wirklich bestand außer in unseren Herzen und Wünschen.
Nein, ich blieb ratlos.
Die Tage flogen dahin. Matthias’ Job im Einkaufzentrum war anstrengender denn je, und auch bei mir im Restaurant liefen wir Kellner uns die Füße wund.
Als ich eines Nachts wieder hundemüde unsere Wohnung erreichte, überraschte Maxi mich. Er kam zu mir, während ich mich dazu zwang, etwas zu mir zu nehmen. Es ist seltsam, wie sehr Essensdüfte mir auf den Magen schlagen können, während ich selbst nicht zum Essen komme.
„Maxi!“, rief ich, als er in Pyjama und mit verstrubbelten Locken in der Tür stand, wie ein kleiner Junge, der verbotenerweise sein Bett verlassen hat.
„Janina hat geweint“, sagte er vorwurfsvoll, als wäre ich der Grund für ihre Tränen.
„Wirklich? Was ist denn passiert?“ Ich klopfte auffordern auf den Platz neben mir auf dem Sofa.
Er hockte sich zu mir, zog die Füße hoch und umklammerte seine Knie. „Pietro hat angerufen. Er hat zu