: Lindsay Armstrong
: Verführt von einem Playboy
: Cora Verlag
: 9783733716202
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Als Bridget bei einem Unwetter von der Straße abkommt, wird sie von einem geheimnisvollen Fremden gerettet - und verführt. Alles scheint wie ein Traum. Bis Bridget kurz darauf entdecken muss: Sie ist schwanger! Und der Fremde ist Adam Beaumont, ein berüchtigter Playboy!



<p>Lindsay Armstrong wurde in Südafrika geboren, und bis heute fasziniert sie der Kontinent sehr. Schon als kleines Mädchen wusste sie, was sie später machen wollte: Sie war entschlossen, Schriftstellerin zu werden, viel zu reisen und als Wildhüterin zu arbeiten. Letzteres ist ihr zwar nicht gelungen, aber noch immer ist sie von der Tierwelt Afrikas begeistert. Ihrem Vorsatz, viel zu reisen, ist sie treu geblieben - zunächst arbeitete sie in einem Reisebüro, später für eine Fluggesellschaft. Ihren Mann, der ursprünglich aus Neuseeland stammt, lernte Lindsay Armstrong kennen, als er auf dem Weg von Westafrika zurück nach Hause einen Zwischenstopp in Johannesburg machte. Zwar flog er zurück nach Neuseeland, kehrte aber ein paar Wochen später in die südafrikanische Hauptstadt zurück. Ein halbes Jahr später waren sie verheiratet. Drei ihrer fünf Kinder wurden in Südafrika geboren, eins in London und eins in Australien, wohin die Familie auswanderte. Doch erst als ihr jüngstes Kind in die Schule kam, entschloss Lindsay Armstrong, ihre eigene Karriere in Angriff zu nehmen - als Schriftstellerin! Und das ist ihr gelungen. Am glücklichsten ist sie, wenn sie gerade an einem Buch arbeitet, und dabei hat sie entdeckt, dass sie praktisch unter allen Bedingungen schreiben kann. Die Armstrongs führen ein sehr ereignisreiches Leben: Lindsay und ihr Mann haben Rennpferde trainiert, eine Farm bewirtschaftet und sechs Monate auf einem Boot gewohnt, mit dem sie von der afrikanischen Goldküste bis zur Torresstaße zwischen Australien und Neuguinea hin und wieder zurück geschippert sind. Zur Zeit leben sie im australischen Queensland mit herrlichem Blick aufs Meer. Sie haben ihre Farm verkauft und schauen sich nach einem neuen Boot um. Nach wie vor reisen Lindsay und ihr Mann leidenschaftlich gern. In den letzten Jahren waren sie zwei Mal in Südafrika. Den Höhepunkt ihres Besuchs in der Serengeti bildete etwas, das Lindsay eigentlich niemals tun wollte: Sie fuhr in einem Heißluftballon. Als der Ballon abhob, versagten ihr beinahe die Nerven, aber im Nachhinein gibt sie gern zu, dass es ein unvergessliches Erlebnis war, wie sich bei Sonnenaufgang die Serengeti mit ihrer artenreichen Tierwelt zu ihren Füßen ausbreitete. Trotz ihrer Begeisterung für Afrika hat Lindsay Armstrong in Australien eine neue Heimat gefunden, in der sie sich sehr wohl fühlt. Sie liebt dieses weite Land und ist extra nach Sydney gereist, um die Schlussfeier der Olympischen Spiele 2000 zu besuchen. Und ...

1. KAPITEL

Es war eine schauderhafte Nacht im Gold Coast Hinterland.

Zunächst hatte nichts darauf hingedeutet, auch wenn starke Sommergewitter in dieser Gegend keine Seltenheit waren. Aber die Heftigkeit dieses Sturmes hatte sogar die Meteorologen überrascht. Es regnete in Strömen, und Windböen schüttelten Bridget Tully-Smiths Wagen. Die schmale Straße, die sich in engen Kurven durch das Numinbah-Tal wand, verschwand immer wieder in regelmäßigen Abständen – im Rhythmus der Scheibenwischer, die sich vor- und zurückbewegten, hin und her …

Bridget hatte eine Freundin besucht, die eine Farm betrieb und – faszinierend! – Lamas züchtete. Es war ein wirklich nettes Wochenende gewesen. Ihre Freundin war mit einem Mann verheiratet, der sie anbetete, hatte ein niedliches Baby … und das Numinbah-Tal war einfach wunderschön.

Die Fahrt zurück zur Gold Coast hätte nicht länger als eine Stunde dauern sollen, doch in dem jäh einsetzenden heftigen Gewitter war Bridget falsch abgebogen und hatte sich verfahren. Jetzt befand sie sich auf einer Nebenstraße, eigentlich kaum mehr als ein Pfad, und der Regen wurde immer schlimmer, so als hätte der Himmel seine Schleusen für die Sintflut geöffnet.

Als sie um die nächste Kurve fuhr, tauchte plötzlich eine kleine Brücke vor ihr auf – oder zumindest das, was von der Konstruktion übrig geblieben war. Jetzt lag da nur ein reißender Fluss vor ihr, der mitten über die Straße rauschte. Bridget trat auf die Bremse. Die Bremsen blockierten, der Wagen schlingerte gefährlich, drehte sich um die eigene Achse – und schon fühlte Bridget die Strömung an der Karosserie zerren.

Wahrscheinlich hatte sie noch nie im Leben so schnell reagiert wie in diesem Moment. Sie sprang aus dem Wagen, dessen Heck sich in der Strömung drehte, und kämpfte sich zu der höher gelegenen Böschung zurück. An einen jungen Gummibaum geklammert, sah sie mit ungläubigem Entsetzen zu, wie ihr Wagen sich in den Fluten drehte und flussabwärts schaukelte, die noch brennenden Scheinwerfer als gespenstische Lichtkegel in der Szenerie.

„Ich fasse es nicht“, wisperte sie erschüttert. Dann hörte sie einen anderen Wagen aus der entgegengesetzten Richtung näher kommen, und ihre Anspannung wuchs. Wer immer es war, er fuhr schnell. Kannte der Fahrer die Straße vielleicht? Hoffte er darauf, dass Geschwindigkeit ihn über die überschwemmte Brücke bringen würde? Verließ derjenige sich vielleicht auf seinen schweren Geländewagen? Natürlich kannte sie die Antworten nicht, wusste nur eines – sie musste den anderen warnen.

Bridget ließ den Gummibaum los und rannte in die Mitte der Straße, sprang auf und ab und schwenkte die Arme. Sie betete, dass die rot-weiße Bluse, die sie trug, aus dem trüben Dunkel herausstechen würde – ihre dreiviertellangen Khakishorts, über und über mit Schlamm bedeckt, würden es ganz bestimmt nicht tun.

Doch sie konnte das Unglück nicht verhindern. Vermutlich hätte nichts die Katastrophe aufhalten können, dachte sie später. Der Wagen kam mit viel zu hohem Tempo heran. Und sobald er auf die Wassermassen stieß, die über die Brücke strömten, geschah mit dem Wagen das Gleiche, was auch ihr passiert war: Das Heck schlingerte, drehte sich, und dann trieb der Wagen auch schon im Fluss. Bridget schlug entsetzt die Hände vor den Mund, als sie die Gesichter von Kindern an die Scheiben gepresst sah und die erschreckten Schreie hörte. Dann schaukelte auch dieser Wagen flussabwärts und war nicht mehr zu sehen.

Bridget schluchzte auf und zwang sich, ihre Möglichkeiten zu überdenken – welche beklagenswert wenige waren. Eigentlich hatte sie gar keine, wie sie sich elend eingestand, außer zu Fuß dem Fluss zu folgen, bis sie irgendwo auf ihr Auto stieß. Doch jetzt tauchte hinter ihr ein Wagen auf, der rechtzeitig abbremste. Der Fahrer musste also die überflutete Brücke kennen.

„Dem Himmel sei Dank“, rief sie, als sie auf den Wagen zuhastete.

Ein Mann stieg aus. Er war groß, trug Jeans und Stiefel und eine Regenjacke. „Was, zum Teufel, tun Sie bei diesem Wetter hier draußen?“

Bridget versuchte, eine vernünftige Erklärung abzugeben, doch alles, was sie hervorbrachte, war ein geschluchztes, überdrehtes Gestammel. „Da saßen Kinder in dem Auto! Sie haben doch keine Chance gegen eine Strömung, die sogar ein Auto wegschwemmt. Haben Sie ein Handy? Meines liegt in meinem Wagen. Wir müssen Hilfe rufen