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Warum eigentlich Irland als Reiseziel, ja geradezu als Traumziel? Die Insel am Westrand Europas übt nach wie vor eine ungeheure Faszination aus. Die Gründe dafür liegen eigentlich auf der Hand – grandiose Natur, mit einsamen Moorlandschaften und Bergketten, mit rauen, windumtosten Küsten, und dazu das schier immerwährende Grün. Auch die menschlichen Spuren lassen sich sehen: von den Monumenten aus der Vorzeit über frühchristliche Kirchen und die typisch irischen Rundtürme, über (oft romantisch verfallene) Burgen und Schlösser bis hin zu prachtvollen Gutsherrensitzen und aufregender moderner Architektur.
Und dann gibt es da noch den „Mythos Irland“, an dem Musiker, Schriftsteller, Werbeschaffende im Tourismus, ja sogar Produzenten von Fernsehfilmen à la Rosamunde Pilcher eifrig mitgewirkt haben. Auch der deutsche Nobelpreisträger Heinrich Böll, der eine Zeit lang in einem Häuschen auf Achill Island lebte (>>>>), seine ganz persönlichen Irland-Erfahrungen und -Beobachtungen in einemIrischen Tagebuch niederlegte. Und obwohl Böll bewusst idealisierte, nahmen viele Leser seine Beschreibung des idyllischen Landlebens in Irland für bare Münze. Träumten fortan davon, selbst in einem Cottage irgendwo im Nirgendwo am Westrand Europas ein einfaches, beschauliches Leben zu führen. Selbst sechs Jahrzehnte nach Erstveröffentlichung wird dasIrische Tagebuch als immer noch aktuelle und wahrheitsgetreue Beschreibung Irlands angesehen. Genau wie die durch irische Folkloregruppen wie die „Dubliners“ populär gewordenen republikanischen Trink- und Kampflieder, die „Rebel Songs“, ungebrochen ihre Fans finden, auch wenn sich die irische Musik, geschweige denn die irische Politik, längst weiterentwickelt hat.
Real-Irland? Lange schon stimmen die Postkartenbilder und folkloristischen Mythen damit nicht mehr überein. Auch in Irland spannt der Bauer den Esel nur noch für zahlendes Publikum vor den Karren, sonst steigt er ganz entspannt in seinen japanischen Geländewagen und durchquert das Land auf modernen Autobahnen, an denen Neubaugebiete liegen, die weder Reetdach noch Sprossenfenster aufweisen. Irland hat sich modernisiert, ist mittlerweile Lichtjahre von dem romantisierenden Bild der Werbung entfernt. Was, das muss ganz klar gesagt werden, für die Iren selbst eine äußerst positive Entwicklung war – denn vieles, was von Besuchern als romantisch und unverfälscht angesehen wurde, war in Wirklichkeit Ausdruck von Armut und Rückständigkeit.
Anderes blieb, etwa die grandiosen, vom Menschen gar nicht beherrschbaren Naturlandschaften. An der Westküste z. B., scheinbar ewigem Wind und den unaufhörlichen Wellen des Atlantiks ausgesetzt, oft zerklüftet und dann wieder wie durch einen gigantischen Spaten abgetrennt wirkend. Besuchermagnete: Sandstrände in geschützten Buchten, eingerahmt von steilen Felswänden. Grüne Wiesen mit Meerblick, urplötzlich an einer steilen Kante abbrechend, mehrere hundert Meter tiefer nie enden wollende, tosende Brandung. Und die Gischt „dort unten“ sprüht selbst dem Besucher hoch oben auf der Klippe ins Gesicht. Irland ist abseits der ausgetretenen Wege ein Land der Urgewalten, in der man Einsamkeit erfahren kann. Das verkarstete Plateau des Burren, die Wicklow Mountains, die Nordküste erlauben es, der Zivilisation zumindest für eine Weile zu entfliehen.
Auch als Land der Legenden zieht Irland viele Besucher an. Die faszinierenden Zeugen der Vorzeit, etwa das Ganggrab von Newgrange und de