: Edgar Wallace
: DER HEXER Der Krimi-Klassiker!
: neobooks Self-Publishing
: 9783750225947
: 1
: CHF 5.20
:
: Erzählende Literatur
: German
: 243
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wer ist der geheimnisvolle Hexer? Niemand kennt sein wahres Gesicht! Doch seinen Namen trägt der Hexer zu Recht: Er ist ein Meister der Masken und Verkleidungen, er ist Richter und Henker in einer Person, und bislang konnte er der Polizei stets entkommen. Nun kehrt er nach London zurück - aus einem einzigen Grund: um Rache zu nehmen an Rechtsanwalt Maurice Messer, jenem Mann, dem er seine Schwester anvertraut hat... Mit DER HEXER veröffentlicht der Apex-Verlag den wohl berühmtesten Roman des legendären britischen Schriftstellers Edgar Wallace als durchgesehene Neuausgabe, 1964 kongenial verfilmt von Alfred Vohrer mit Joachim Fuchsberger, Heinz Drache, Eddi Arent, Margot Trooger und - selbstverständlich! - René Deltgen in den Hauptrollen. Und auch über 90 Jahre, nachdem Der Hexer erstmals auf Londoner Bühnen unter dem Titel THE RINGER aufgeführt wurde, ist es unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein. Der Roman wird ergänzt durch ein Vorwort von Christian Dörge.

Richard Horatio Edgar Wallace (* 1. April 1875 in Greenwich bei London; ? 10. Februar 1932 in Hollywood, Kalifornien) war ein englischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur, Journalist und Dramatiker. Er gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern.

  ERSTER TEIL


 

 

1

 

Der Kommissar drückte auf den Klingelknopf und sagte zur Ordonnanz, die einige Augenblicke später eintrat: »Bitten Sie Herrn Inspektor Wembury, zu mir zu kommen!«

Der Kommissar legte das Dokument, das er soeben gelesen hatte, in eine Mappe. Nicht nur als Polizeibeamter, sondern auch als Soldat hatte Alan Wembury eine ausgezeichnete Laufbahn hinter sich. Er war während des Krieges zum Offizier befördert worden und hatte den Rang eines Majors erreicht.

Die Tür öffnete sich, und ein Mann in mittleren Jahren trat ein.

»Guten Morgen, Wembury!«

»Guten Morgen, Sir.«

Alan Wembury war ein Mann Anfang der Dreißiger, ein Sportsmann, dem man sofort ansah, dass er an das Leben im Freien gewöhnt war.

»Ich habe Sie zu mir gebeten, weil ich Ihnen eine angenehme Mitteilung zu machen habe«, sagte der Kommissar, der eine aufrichtige Freundschaft für seinen Untergebenen empfand.

»Jede Mitteilung ist mir angenehm«, lachte Alan.

Er stand stramm vor dem Kommissar, der ihm mit einer Handbewegung einen Stuhl anbot.

»Sie sind zum Bezirksinspektor befördert worden und übernehmen am Montag in acht Tagen denR-Bezirk«, fuhr der Vorgesetzte fort. Alans Augen leuchteten auf.

»Das kommt sehr überraschend, Sir«, bemerkte er endlich.

»Ich bin dafür sehr dankbar, aber ich glaube doch, dass vielen anderen vor mir diese Auszeichnung zusteht, bevor ich...«

Oberst Walford schüttelte den Kopf.

»Ich freue mich Ihretwegen, doch kann ich Ihnen nicht zustimmen«, entgegnete er lebhaft, »wir nehmen bedeutende Veränderungen in Scotland Yard vor. Bliss, der bei der Gesandtschaft in Washington arbeitete, kehrt zurück. Sie kennen ihn doch?«

Alan schüttelte den Kopf. Er hatte von dem gefürchteten Bliss gehört, wusste aber nur, dass er ein fähiger Polizeibeamter war und von beinahe jedem Mann im Yard sehr ungern gesehen wurde.

»DerR-Bezirk ist nicht mehr so aufregend, wie es in den früheren Jahren der Fall war«, äußerte der Kommissar mit einem Blinzeln. »Sie sollten sich aber darüber freuen!«

»War es wirklich ein aufregender Bezirk?«, fragte Alan, dem Deptford ein neues Gebiet war.

Oberst Walford nickte.

»Ich dachte an denHexer und habe oft an der Wahrheit des Berichtes über seinen Tod gezweifelt. Die australische Polizei behauptete, dass der Mann, der aus dem Hafen von Sydney aufgefischt wurde, dieser Schuft war.«

Alan Wembury nickte langsam.

»Der Hexer!«

Wer hatte nicht vomHexer gehört? Seine Taten hatten London in Angst und Schrecken versetzt. Wenn es sich um eine persönliche Rache handelte, hatte er Leute unbarmherzig getötet. Männer, die Grund hatten, ihn zu hassen und zu fürchten, hatten sich gesund und munter schlafen gelegt und über die Gefahr gelacht, die sie bedrohte, da sie sich von der Polizei bewacht wussten; am nächsten Morgen aber fand man sie tot vor.

»Obgleich der Hexer nicht mehr in Ihrem Bezirk haust, möchte ich Sie doch vor einem Mann in Deptford warnen«, sagte Oberst Walford, »und das ist...«

»Maurice Messer!«, unterbrach ihn Alan, und der Kommissar hob erstaunt die Augenbrauen.

»Kennen Sie ihn?«, fragte er. »Ich wusste n