: Walter Frevert
: Jagdliches Brauchtum und Jägersprache Der 'Jagdknigge'
: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH& Co. KG
: 9783440501702
: 1
: CHF 13.30
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: Angeln, Jagd
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seit vielen Jägergenrationen ist Walter Freverts Werk Maßstab und Richtschnur in allen Fragen des jagdlichen Brauchtums und der jagdlichen Ausdrucksweise. Ob auf der Gesellschaftsjagd, beim 'Schüsseltreiben' oder einfach nur im Gespräch mit anderen Vertretern der grünen Zunft - mit diesem Buch bewegen sich unerfahrenen sowie erfahrenen Jäger in jeder jagdlichen Situation auf sicherem Parkett. Der modernisierte Jagdknigge inklusive Tonbeispielen wichtiger Jagdsignale.

Sagen und Aberglaube

In den alten Volkssagen und Märchen, deren Sammlung und Überlieferung in erster Linie den Brüdern Grimm zu danken ist, haben wir ein unschätzbares Gut. Sitte und Brauch, Glaube und Weltbild versunkener Jahrhunderte werden in den alten Sagen wieder lebendig. Bauern und Hirten, Jäger und Fischer, die örtlich gebunden lebten, waren die Träger der Sage, waren die Gestalten der Märchen. Wald und Feld, Wasser und Luft sind in der Sage belebt von Kobolden und Trollen, Zwergen und Riesen, Geistern und Dämonen.

Das romantische Leben der Jäger, das Im-tiefen-Wald-Weilen bei Tag und Nacht, im Dämmern des Abends, wenn die weißen Nebelschleier auf den Wiesen tanzende Elfen vortäuschten, wenn in stürmischer Nacht das Stöhnen und Ächzen der Bäume sich schaurig mit dem Ruf des Wald­kauzes mischte, schuf die Vorbedingungen für das Entstehen jagdlicher Sagen. Merkwürdige Beobachtungen der Jäger gingen von Mund zu Mund. Geschichten von Fabelwesen im Wald, die an nicht geheuren Orten auf Felsen oder in Ruinen hausten, machten die Runde und wurden geglaubt. Die Sagen von Drachen, vom Werwolf, vom Wilden Jäger, vom heiligen ­Hubertus sind gewiss zuerst von Jägern erzählt worden.

St. Hubertus

Der Schutzpatron der Jäger ist der heilige Hubertus. Früher wurde angenommen, dass es sich hierbei um eine in das Christentum übertragene Verkörperung des nordischen Jagdgottes Uller – nach den Göttersagen eines der Asen, des Stiefsohnes von Thor – handelt. Der 3. November, der Hubertustag, hat auch Bezug zu Uller oder Wol, da der Monat November ursprünglich dem Bogenschützen Uller geweiht war. Schon bei den Kelten galten die ersten Tage des November als heilig.

Aus der Geschichtsforschung wissen wir heute über St. Hubertus bereits mehr (A. Adam, J. B. v. Bistram). Seine Geburt als fränkischer Edelmann wird um das Jahr 655 datiert. Als Glaubensbote in dem schwer zugänglichen Waldgebiet der Ardennen wurde er 709 Nachfolger des ermordeten Bischofs Lambertus von Maastricht-Tongern, später in Lüttich. Hubertus starb 727. Er wurde in der Peterskirche in Lüttich beigesetzt. Sein missionarischer Eifer und sein Wirken als Wohltäter müssen außergewöhnlich gewesen sein. Mehrere Wunder, die er vollbracht haben soll, sind von ihm berichtet. Deshalb wurde er in der Bevölkerung verehrt und als