: Terri Brisbin
: Das Weihnachtsgeheimnis
: Cora Verlag
: 9783733715847
: Digital Edition
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wer ist die betörende Elizabeth wirklich? Diese schöne Dirne mit den Manieren einer Edelfrau ... Als Lord Gavin Macleod über Weihnachten nach England reist, gerät er unversehens in ihren sinnlichen Bann. Leidenschaftlich schwört er, ihr Geheimnis aufzudecken ...



<p>Das geschriebene Wort begleitet Terri Brisbin schon ihr ganzes Leben lang. So verfasste sie zunächst Gedichte und Kurzgeschichten, bis sie 1994 anfing Romane zu schreiben. Seit 1998 hat sie mehr als 18 historische und übersinnliche Romane veröffentlicht. Wenn sie nicht gerade ihr Leben als Liebesromanautorin in New Jersey genießt, verbringt sie ihre Zeit mit ihren drei Kindern und arbeitet als Zahnarzthelferin. Zudem engagiert sie sich im Vorstand der RWA (Romance Writers of America) und stand schon dreimal im Finale des begehrten RITA Awards, einer Auszeichnung für besondere Leistungen im Romance-Genre.</p>

1. KAPITEL

Erlaube, dass ich sie dir heute Abend schicke.“

„Machen dich die kürzer werdenden Tage närrisch im Kopf, Mann?“

Gavin MacLeod funkelte seinen Gastgeber wütend an. Dann hob er den Becher an die Lippen und nahm einen tiefen Schluck. Das Heidebier floss angenehm durch seine Kehle und brachte ihn dazu, alle weiteren missmutigen Erwiderungen hinunterzuschlucken. Wenn er eine Frau fürs Bett brauchte, musste niemand ihm helfen, eine zu finden.

Seit Jahren stattete er nun schon Orrick of Silloth zur Wintersonnwende einen Besuch ab. Und er konnte sich nicht daran erinnern, dass Orrick je Interesse an weiblichen Leibeigenen oder Bediensteten gezeigt, ja, dass er sie überhaupt wahrgenommen hätte. Allerdings war es Gavins erster Besuch nach dem Tod seiner Frau. Vielleicht fiel es Orrick jetzt deshalb leichter, mit ihm über Frauen zu sprechen. Vielleicht war es aber auch das kommende Fest, das ihm Lust auf dieses Thema machte?

„Schau, Gavin, sie ist genauso wenig eine wirkliche Hure, wie ich König von England bin“, meinte Orrick leise.

„Bist du jetzt nicht nur mein Pflegebruder, sondern auch noch mein Kuppler?“

Gavin betrachtete die Frau genauer. Wie hätte er es auch nicht tun sollen? Orricks Worte zwangen ihn geradezu, ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken. Er sah, dass sie in verschwenderischer Fülle mit allen weiblichen Attributen ausgestattet war. Volle, üppige Brüste, eine schmale Taille, wohlgerundete Hüften und lange Beine machten sie zu einer sehr anziehenden Erscheinung. Doch anstatt ihre Vorzüge ins rechte Licht zu rücken, wie es eine Frau tut, die sich ihren Lebensunterhalt auf dem Rücken liegend verdient, verbarg diese hier sie unter einem derben Gewand und einem Schleier. Und sie gab sich obendrein auch noch eher bescheiden.

„Du bist doch ihr Herr, Orrick. Weißt du etwa nicht, wie sie sich ihren Lebensunterhalt verdient?“

Orrick brummte nur und nahm einen Schluck aus seinem Becher. Gavin beobachtete die Frau einige Zeit, während sie an den unteren Tischen bediente. Sie zeigte ein liebenswürdiges Lächeln und sprach leise mit all jenen, denen sie Bier einschenkte. In ihrem Benehmen den Männern gegenüber lag nichts Aufreizendes, und keine der Frauen an den Tischen antwortete mit Feindseligkeit auf ihr Betragen. Orrick führte seinen Besitz und seine Ländereien in der Tat auf ganz andere Art und Weise als die meisten der englischen Lords.

„Ich weiß, wie sie sich ihren Lebensunterhalt verdient, Bruder. Ich weiß aber nicht, wie es dazu kam, dass sie ihn sich auf diese Weise verdienen muss.“

Orricks Worte verblüfften Gavin. Orrick hatte seine ganz ei