: Fritz Rosenfeld
: Primus-Heinz Kucher
: Johanna
: Edition Atelier
: 9783990650349
: 1
: CHF 13.50
:
: Hauptwerk vor 1945
: German
: 176
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Johanna hat es von Beginn an nicht leicht im Leben. Die Tochter einer armen Taglöhner-Familie wird früh zur Waise und zum billigsten Tarif einer Pflegemutter übergeben. Zunächst kümmert sich die alte Frau um das Kind, doch dann verfällt sie der Trunksucht und stirbt. Das Haus brennt nieder und Johanna muss selbst sehen, wo sie bleibt. Sie wird Magd am Bauernhof des Bürgermeisters, später Haushaltshilfe bei reichen Leuten in der Stadt, erfährt Misshandlungen und Demütigungen von allen Seiten. Die wenigen lichten Momente versucht Johanna auszukosten, immer mit der Hoffnung, dass ihr Leben doch noch eine glückliche Wendung nimmt. Ein eindringlicher und realitätsnaher Roman über die ärmste und schwächste soziale Schicht der Zwanzigerjahre und ein Frauenschicksal.

Fritz Rosenfeld, 1902 in Wien geboren, 1987 in Bexhill in Südengland gestorben. Schriftsteller, Übersetzer und Kritiker, schrieb u.a. für die Arbeiter-Zeitung Literatur- und Filmkritiken und leitete kurzzeitig deren Feuilleton. 1934 emigrierte er nach Prag, wo er als Dramaturg, Lektor und Theaterkritiker tätig war. 1939 emigrierte er nach Großbritannien, ab 1946 arbeitete er dort als Übersetzer für die Nachrichtenagentur Reuters. 1948 nahm er die britische Staatsbürgerschaft an. Rosenfeld verfasste zahlreiche erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher, Theaterstücke und Hörspiele. 1924 erschien sein erster Roman 'Johanna' in Fortsetzungen in der Zeitung Salzburger Wacht.

I.


Über den Himmel jagen Wolkenfetzen, grelle Blitze zucken durch die Nacht, der Regen peitscht die aufgeweichte Straße, der Sturm heult wilde Gesänge in den Tannenwipfeln, aus dem Walde dröhnt das Fallen gebrochener Bäume, hie und da kreischt ein Tierlaut auf, hallt als endlos gezogener Schrei durch das Dunkel.

Ein Wagen schiebt sich mühsam durch den anschwellenden Kot, der Gaul trottet müde dahin, der Mann auf dem Kutschbock verkriecht sich in seinen Mantel, läßt die Peitsche über den Rücken des Pferdes knallen. Seine Laterne ist längst erloschen. Wenn der Wind ihm einen Regenschw