: Lynn Austin
: Sei du meine Stärke
: Francke-Buch
: 9783963629372
: Die Chroniken der Könige
: 1
: CHF 14.20
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: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 335
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Königreich Juda hat der Götzendienst Einzug gehalten. Auf Anweisung seines Vaters, König Ahas von Juda, soll sogar der junge Kronprinz Hiskia den Göttern geopfert werden. Verzweifelt setzt Königin Abi alle Hebel in Bewegung, um die Pläne ihres Mannes zu durchkreuzen. Sowohl Mutter als auch Sohn suchen in einem Land voller Gewalt und Verrat nach einer Quelle wahrer Stärke. In Todesangst begegnet Hiskia zum ersten Mal dem Gott seiner Vorfahren - Jahweh ... Doch umgeben von Menschen wie seinem Hauslehrer Shebna, einem ägyptischen Intellektuellen, oder dem Hohenpriester Uria, dem der Machterhalt über alles geht, fällt es schwer, mehr über diesen längst vergessenen Gott zu erfahren. In enger Anlehnung an die biblischen Berichte erzählt Lynn Austin von mutigen Menschen wie Königin Abi und dem Propheten Jesaja, die sich in schwierigen Zeiten von Gott gebrauchen lassen.

Lynn Austin ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in Holland, Michigan. Ihre zahlreichen Romane sind allesamt Bestseller und mit unzähligen Preisen ausgezeichnet worden. In Deutschland gilt sie als die beliebteste christliche Romanautorin.

Kapitel 2

Der Albtraum riss Hiskia aus dem Schlaf. Er hatte wieder von Moloch geträumt und das Bild war so lebendig gewesen, dass er die Hitze der Flammen gespürt hatte. Jetzt lag er im Dunkeln wach und sein Atem ging keuchend, während das Herz in seiner Brust hämmerte, bis es schmerzte. Er lauschte, ob er Soldaten oder weit entfernte Trommeln hörte, aber auf den Fluren des Palastes war alles ruhig.

Es war nur ein schlimmer Traum, sagte er sich. Aber als er zu Eliabs Bett hinübersah, wusste er, dass Moloch echt war. An dem schrecklichen Morgen, als sie Eliab genommen und ins Feuer geworfen hatten, war es kein Traum gewesen. Was, wenn die Soldaten zurückkamen, um ihn zu holen?

Hiskia kam es vor, als wäre schon eine lange Zeit verstrichen, seit Eliab gestorben war. Onkel Maasea und seine Soldaten waren in den Krieg gezogen, aber was würde geschehen, wenn sie zurückkehrten? Hiskia fragte sich, ob sie dann ihn in das Maul des Ungeheuers werfen würden, so wie sie es mit Eliab getan hatten. Er erinnerte sich daran, wie die Soldaten ihn hochgehoben hatten, als wäre er leicht wie eine Feder. Er erinnerte sich an ihre Schwerter und Speere ... Ein Schauer lief ihm über den Rücken und ließ ihn von seinem Lager auffahren. Er war hilflos. Die Diener, die in der Nähe schliefen, würden ihn nicht retten. Eliab hatten sie auch nicht gerettet. Nur Mama hatte versucht, die Soldaten aufzuhalten. Sie würde ihn beschützen.

Hiskia stieg aus dem Bett und lief die dunklen Korridore entlang zu den Gemächern seiner Mutter im Harem. Seit Eliab gestorben war, hatte sie ihm erlaubt, zu ihr zu kommen und bei ihr zu schlafen, wenn er schlecht träumte. Und die Albträume hatten ihn beinahe jede Nacht heimgesucht.

Ihre Tür war nicht verschlossen. Hiskia stieß sie auf und rannte zu ihr. »Mama! Mama, ich habe Angst!«, weinte er. Sie saß ganz allein auf einem gepolsterten Sitz am Fenster und blickte in den Nachthimmel hinauf, aber als sie seine Stimme hörte, drehte sie sich um und streckte ihm die Arme entgegen.

»Komm her, mein Kleiner. Ganz ruhig, nicht weinen.« Mama war warm und weich und sehr schön. Ihr dunkles Haar fiel in dicken Wellen über ihren Rücken und roch nach Blumen und Myrrhe. Hier hatte Hiskia das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Sie würde die Soldaten vertreiben. Sie würde dafür sorgen, dass die Albträume aufhörten. In ihren tröstenden Armen, die Wange an ihre Schulter gelehnt, schloss Hiskia die Augen und schlief ein.

Der Klang von Stimmen weckte ihn. Erschrocken schrie er auf, panisch vor Angst, dass die Soldaten zurückgekehrt waren, aber im Türrahmen stand nur sein Vater. Er kam Hiskia riesig vor und sei