: Ralf Schwob
: Tod im Gleisdreieck Rhein-Main-Krimi
: mainbook Verlag
: 9783947612673
: 1
: CHF 7.10
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 250
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Groß-Gerau in den 80ern: Die drei Außenseiter Sebastian, Klaus und Olli könnten unterschiedlicher nicht sein und sind doch seit der Grundschule miteinander befreundet. Sie treffen sich regelmäßig in einer Schrebergartenhütte im Gleisdreieck. Der perfekte Ort zum Abhängen und Feiern, aber in einer Nacht läuft dort alles aus dem Ruder und die Teenager werden in etwas verwickelt, was sie den Rest ihres Lebens prägen wird. Frankfurt 2014: Als Sebastian, mittlerweile ein erfolgreicher Geschäftsmann, schwer erkrankt und erfährt, dass er nicht mehr lange zu leben hat, möchte er sein Gewissen erleichtern und endlich nicht mehr schweigen müssen. Er lädt seine beiden Jugendfreunde nach Frankfurt ein, um reinen Tisch zu machen. Doch bei dem Treffen auf dem Main Tower brechen die alten Konflikte wieder auf. Können die damaligen Geschehnisse im Gleisdreieck für immer begraben werden?

Ralf Schwob, geboren 1966 im südhessischen Groß-Gerau, Ausbildung und Berufstätigkeit als Krankenpfleger, später Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg und Studium der Germanistik. Lebt heute mit seiner Familie in Groß-Gerau und arbeitet als Buchhändler und Autor. Für seine schriftstellerische Arbeit wurde er mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Er veröffentlichte zuletzt die Krimis 'Last Exit Goetheturm' und 'Holbeinsteg' im Societäts-Verlag.

Zweites Kapitel


Sommer 1982, Groß-Gerau Nord


Dunkel, still und muffig. Die Musik konnte er hier noch hören, aber nur gedämpft, etwa so, wie man etwas unter Wasser hört, das von der Oberfläche kommt.

Er hatte die Tür zum Treppenaufgang hinter sich zugezogen und tastete zum x-ten Mal die Wand neben sich ab, fand aber einfach den Lichtschalter nicht. Dafür bekam er jetzt einen schmalen Handlauf zu fassen. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Von oben sickerte etwas Licht durch den Schlitz unter der Tür.

Sebastian hielt die Luft an, setzte einen Fuß vor den anderen und stieg die Treppe im Dunkeln hinauf, drückte oben die Klinke herunter und stand im Eingangsflur. An der Glastür zu seiner rechten war ein DIN A4 großes Blatt auf Augenhöhe angeheftet, auf dem mit dickem schwarzem Edding geschrieben stand: „Die Party findet im Keller statt, hier ist Sperrzone!!!“

Das letzte Wort war doppelt unterstrichen. Die drei Ausrufezeichen dahinter mit rot nachgezogen. Missverständnisse ausgeschlossen.

Sebastian stand unschlüssig vor der abgetönten Rauchglasscheibe, die nur schemenhaft erkennen ließ, was sich hinter ihr abspielte. Aus dem Keller dröhnten die Bässe herauf. Er legte ein Ohr an die kühle Scheibe, ignorierte den Partylärm von unten und hörte stattdessen die Mädchen im Wohnzimmer auf der anderen Seite aufgekratzt durcheinanderreden. Einmal meinte er ganz deutlich, Sabines Lachen zu hören und ein merkwürdiges warmes und gleichzeitig ziehendes Gefühl breitete sich in seinem Bauch aus. Plötzlich war alles still, dann wieder Getuschel, unterdrücktes Gekicher und das typische Ploppen einer Sektflasche, die entkorkt wurde.

Die beknackten Handballer feierten im Keller, die Mädchen wollten nicht gestört sein, und Klaus und Olli hatten sich vor einer halben Stunde mit verschwör