: Markus Berger
: Leben mit Cannabis Entspannung, Rausch und Wohlbefinden mit Hanf
: Nachtschatten Verlag
: 9783037886007
: 1
: CHF 6.60
:
: Medizin
: German
: 152
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Cannabis kehrt in den letzten Jahren zurück in die Gesellschaft. Als Medizin und Heilmittel, als Entspannungsdroge und Lifestyleprodukt gewinnt der Hanf nach und nach den ursprünglichen Stellenwert zurück, der dieser universellen Pflanze gebührt. Propagandamärchen von der Teufelsdroge lösen sich in Wohlgefallen auf. Politiker, Mediziner und Biologen, Ernährungswissenschaftler, Juristen und Landwirte beschäftigen sich mehr und mehr mit den positiven Einflüssen, die Cannabis auf unseren Lebensraum und uns Menschen haben kann. Dieses Buch bietet einen Einstieg in die vielfältige Themenwelt rund um Cannabis und vermittelt das notwendige Fachwissen, um an der aktuellen Diskussion teilzunehmen, die sich in zahlreichen Ländern der Welt um den Hanf entfacht hat. Der Band versteht sich als Ratgeber für Menschen, die glauben, dass Cannabis ihnen gesundheitliche Vorteile bringen kann, aber auch an Freizeitgeniesser, die endlich mehr über die von ihnen favorisierte Substanz in Erfahrung bringen wollen. Das Buch bietet ausserdem eine Orientierungshilfe für Ärzte, Lehrer, Eltern und Pädagogen. Mit zahlreichen Begriffserklärungen rund um Cannabismedizin und aktuelle Hanftrends, Erläuterungen zur rekreativen Anwendung von Marihuana, Haschisch und Co., Strain-Tipps für Grower, Einführungen ins Kochen mit Cannabis und vielem anderen mehr. Die kompakte Übersicht zum Thema Cannabis.

Markus Berger, Ethnobotaniker, Drogenforscher, Buchautor und Referent. Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel zur Drogenforschung und Ethnobotanik. Chefredakteur des Magazins für psychoaktive Kultur 'Lucy's Rausch', Mitarbeiter des Nachtschatten Verlags, Veranstalter von Kongressen und Veranstaltungen zur psychoaktiven Kultur und Macher der rauschkundlichen Youtubeformate DEA und Nachtschatten Television.

Cannabinoide& Co.: Die Cannabis-Wirkstoffe


Über die pflanzlichen Cannabinoide


Cannabinoide sind chemisch betrachtet Moleküle, die aus der Biosynthese von Terpenphenolen entstehen – viele von ihnen weisen ein psychoaktives Wirkprofil auf, wie zum Beispiel der hauptwirksame Inhaltsstoff der Cannabispflanze, das THC (Tetrahydrocannabinol), andere sind nicht psychoaktiv wie zum Beispiel das zurzeit sehr beliebte CBD (Cannabidiol). Die in der Hanfpflanze vorliegenden Cannabinoide werden Phytocannabinoide genannt, also pflanzliche Cannabinoide, und mittlerweile ist gesichert, dass diese nicht nur in Cannabis nachweisbar sind, sondern auch in anderen Pflanzen.

Darüber hinaus kennen wir die in diesem Text besprochenen Endocannabinoide, also die körpereigenen Cannabinoide oder Cannabinoid-Analoga, die Mensch und Wirbeltier im Körper produzieren, sowie eine Reihe synthetischer Cannabinoide, die heutzutage aufgrund des Hanfverbots in immer größerer Zahl »erfunden« und unters Volk gebracht werden (und gerade per Stoffklassenverbot in Deutschland illegalisiert wurden).

Die Entdeckung des THC

In den Sechzigerjahren, ziemlich genau vor einem halben Jahrhundert, identifizierte, beschrieb und erforschte der israelische WissenschafterRaphael Mechoulam den hauptwirksamen Inhaltsstoff der Hanfpflanze: Tetrahydrocannabinol, kurzTHC, heißt das Phytocannabinoid, das für die hauptsächliche psychoaktive Wirkung und unter anderem (zum Beispiel im Zusammenspiel mit Cannabidiol, CBD, und anderen Cannabinoiden) auch für die medizinische Effektivität des Moleküls verantwortlich ist. Fünf Kilogramm libanesischer Haschisch waren das Ausgangsmaterial, mit dem Raphael Mechoulam seine Untersuchungen zu Beginn der Sechziger erfolgreich realisierte. Das Informationsportaldrug-com.de erläutert:

R. Mechoulam

»Dank persönlicher Kontakte zur Polizei in Tel Aviv erhielt Mechoulam (…) besagte Menge – ohne offizielle Lizenz, wie sich später herausstellte. Mit Hilfe eines neuen Magnetresonanzspektrometers, das er bei den Kollegen am Institut für Physik benutzen durfte, gelang es ihm schließlich gemeinsam mit Yehiel Gaoni, erstmals den zentralen psychoaktiven Wirkstoff der Cannabispflanze zu identifizieren.«

Im Frühjahr 1964 veröffentlichte Mechoulam dann zusammen mit dem im Zitat erwähnten Kollegen Gaoni, mit dem er die Forschungen durchführte, den Artikel »Isolation, Structure, and Partial Synthesis of an Active Constituent of Hashish« in der FachzeitschriftJournal of the American Chemical Society. Anfänglich nannte das Wissenschaftler-Duo das »neue« MolekülDelta-1