: Matthias Debureaux
: Die hohe Kunst, eine Freundschaft zu beenden
: Nagel& Kimche im Carl Hanser Verlag
: 9783312011568
: 1
: CHF 7.00
:
: Humor, Satire, Kabarett
: German
: 112
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wie wird man einen Freund los, der kein Freund mehr ist? Der wohl einfachste und effizienteste Cut ist der Streit. Dass dieser weder groß sein muss noch schwerwiegende Motive braucht, zeigen prominente Feindespaare wie Steve Jobs und Bill Gates, Jean-Paul Sartre und Albert Camus, Keith Richards und Mick Jagger. Lässt sich partout kein Streit vom Zaun brechen, gibt es zum Glück immer noch genug andere Mittel und Wege, eine Freundschaft zu beenden. Debureaux zeigt aus jeder Sackgasse einen Fluchtweg auf - ein Büchlein voll halbernster Tipps, das zum Schmökern und Schmunzeln einlädt.

Matthias Debureaux, geboren 1970, lebt in Paris und schreibt über Lebenskunst, Architektur und Reisen. Er hat für Magazine wie GQ, Vanity Fair und Les Echos gearbeitet und ist nun stellvertretender Chefredaktor des französischen Mode- und Lifestylemagazins Citizen K. Bei Nagel& Kimche erschien sein satirischer Ratgeber »Die Kunst, andere mit seinen Reiseberichten zu langweilen« (2017).

Nagel& Kimche E-Book

Matthias Debureaux

Die hohe Kunst,
eine Freundschaft zu beenden

Aus dem Französischen von Patricia Klobusiczky

Für Suzanne und Lucie

Freundschaft ist nur eineVorstufe der Entzweiung.

Robert de Montesquiou

 

Jede Entzweiung ist ein Scheitern, sagte Edgar Fauregern. Dabei liegt es an Ihnen, einen Erfolg daraus zu machen. Vor allem einen dauerhaften. Viel zu oft entpuppt sich eine Entzweiung als flüchtiges Schmollen, vorübergehende Abkühlung, kurzlebige Kabbelei, kindischerZank, leichte Kränkung oder kleine Unstimmigkeit. Viel zu oft endet ein Schlagabtausch kläglich mit einerVersöhnung. Einem falschen Streit fehlt es an richtigenWerten, wusste schon Shakespeare. Wie soll man den Groll also schüren, auf dass sein Feuer ewig brenne und höchstens mit dem Tod ende? Und warum sollte man ihn nicht einfach an seine Kinder weitervererben, wie die unerbittlichen Blutrachen, die im Kaukasus Familienklans über Jahrhunderte gegeneinander aufbringen? Zugegeben, für die alten Griechen war Freundschaft die höchste aller Tugenden: diephilia, kosmischeVerbindung und gegenseitige Anziehung zweierWesen. Lykurg, der bedeutende Gesetzgeber von Sparta, hatte allen Bürgern ab dem zwanzigsten Lebensjahr untersagt, ihre Mahlzeiten allein zu Hause einzunehmen, und sie so gezwungen, Freundschaften zu schließen. Etwa zur gleichen Zeit gebot ein skythisches Gesetz, einen Freund zu haben, erlaubte zwei, verbot jedoch drei. Im Mittelalter konnten zwei Ritter einander vor einem Priester lebenslange Treue geloben. Bis zum Tod sollten sie aus demselben Becher trinken, dassel