: Kallie George
: Wings of Olympus (Band 2) - Das Fohlen aus den Wolken Kinderbuch ab 11 Jahre - Für Mädchen und Jungen - Magische Pferde - Griechische Mythologie
: Loewe Verlag
: 9783732013449
: 1
: CHF 7.90
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eines Tages findet Pippa ein geflügeltes Fohlen, das sie Tazo nennt. Sie muss ihm helfen, ins Land der Götter zurückzukehren, bevor die Menschen es entdecken. Und obwohl die Götter Pippa verboten hatten, den Olymp je wieder zu betreten, macht sie sich gemeinsam mit ihrem Pferd Zephyr und Tazo auf den Weg dorthin. Doch im Olymp herrscht Krieg und die geflügelten Pferde und ihre Götter sind verschwunden. Nur Pippa kann sie retten, aber dazu muss sie die dunklen Geheimnisse ihrer Vergangenheit enthüllen ... Um bei ihren geliebten Pferden sein zu können und für Frieden zu sorgen, muss Pippa großen Mut beweisen. Ein mutiges Mädchen, ein geflügeltes Pferd und ein großer Traum. Entdecke mit der Heldin Pippa und ihrem Pegasus den Olymp und seine Götter. Spannende Fantasy für Mädchen und Jungs ab 11 Jahren und für alle Fans von Ostwind, Percy Jackson und Die Tribute von Panem. Der Titel ist auf Antolin gelistet.

Kallie George hat einen Master-Abschluss der Universität British Columbia. Sie hat bereits zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht.

 

Hoch über den Hügeln und Tälern Thessaliens fegten die Wolken über den Himmel wie Pferdeschweife. In der Ferne sah Pippa, wie sich ein paar besonders dicke, dunkle Exemplare über dem Olymp zusammenballten, doch sie beachtete es nicht weiter, weil sie alle Hände voll zu tun hatte.

Ächzend wuchtete sie einen weiteren Steinbrocken hoch, um ein Loch in der Mauer der Koppel auszubessern, und rieb sich dann die Hände an ihremChiton ab. Natürlich war ihr klar, dass sie ihn nicht dreckig machen sollte, aber manchmal vergaß sie das eben einfach. Deshalb trug sie auch lieber eine kurze Tunika als dieses Unterkleid oder als den feinen, besticktenPeplos, den Helena ihr immer aufschwatzen wollte.

„Du musst mir wirklich nicht helfen“, sagte Baz und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Noch schien die Sonne – auch wenn man bereits erahnen konnte, dass sich ein Gewitter zusammenbraute.

„Will ich aber“, sagte Pippa. Die Alternative behagte ihr nämlich gar nicht. Denn im Haus wurde sie schon von Baz’ Mutter Helena zum Unterricht erwartet, die mit ihr zusammen an ihrem Webstück weiterarbeiten wollte, ehe sie sich um die Zubereitung des Abendessens kümmern musste. Und Pippa schleppte tausendmal lieber Steine, als sich einmal mehr hoffnungslos mit den Fingern im Garn zu verheddern. Ja, wenn sie im Handarbeiten so gut wie Baz’ Schwestern wäre oder es ihr wenigstens ein klein wenig Spaß machen würde – aber so war es eben nicht. Und das machte es nicht gerade besser.

„Na ja, wir sind sowieso fast fertig“, meinte Baz und schob mit einem schiefen Grinsen hinterher: „Zumindest bis das nächste Loch in der Mauer klafft.“

Die Wildpferde durchbrachen die Einfriedung immer wieder, um zu den alten Stallungen zu gelangen, die nun leer standen und nur noch als Heulager dienten. Pippa nahm es ihnen nicht weiter übel. Sie mochte die kleinen, robusten Pferdchen, die nach Lust und Laune über die sonnenbeschienenen Hügel Thessaliens streiften. Nur wenige Male hatte Pippa sie auf ihren Ausritten mit Zephyr zu Gesicht bekommen, doch beim Anblick ihrer zerzausten Mähnen und ihrer Schweife voller Zweige und Blätter machte ihr Herz stets einen Sprung. Natürlich besaßen sie keine Flügel so wie Zeph früher, trotzdem waren auch sie etwas ganz Besonderes und ebenso stolze Geschöpfe wie die geflügelten Rösser.

„Das sind keineWildpferde, sondern Gemeinschaftseigentum“, berichtigte Baz’ Vater Pippa immer gern mit einem kleinen Augenzwinkern, wenn Pippa von ihnen schwärmte. „Sie sind vor vielen, vielen Jahren von einem Hof wie dem meinen weggelaufen.“

Aber für Pippa waren und blieben es Wildpferde – ungebändigt und frei.

„Geschafft“, ächzte Baz und hievte den letzten Steinbrocken auf seinen Platz ganz oben auf der Mauer, die nun noch höher wirkte als zuvor und sich schier endlos über die Hügelketten zu erstrecken schien. In der Ferne sah Pippa Zeph grasen. Sein silberweißer Schweif schwang rhythmisch hin und her. Weiter hinten standen noch mehr Pferde, die stets Abstand von Zeph hielten, auch wenn es mit ihm bisher nie Probleme gegeben hatte, nicht einmal mit den Stuten. Hinter den Pferden leuchteten die Lehmziegel desOikos, des Gutshauses, golden im Licht des Nachmittags.

Pippa warf Baz einen Blick zu und konnte sein stolzes Lächeln gut verstehen.

Nachdem sie mit ihm von dem Wettrennen auf dem Götterberg zurückgekehrt war und all das zum ersten Mal erblickt hatte – die Koppeln, die Stallungen, das herrschaftliche Haus mit seinem Innenhof, der so groß war, dass darin ein Oli