: Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner, Dunja Wild, Christian Seiler
: Heimat-Roman Treueband 10 5 Romane in einem Band
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732592418
: 1
: CHF 4.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.

Zwischen enschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.

Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:

Alpengold 168: Der gestohlene Hof
Bergkristall 249: Dem anderen war sie versprochen
Der Bergdoktor 1693: Du lügst, wenn du von Liebe sprichst
Der Bergdoktor 1694: Der falsche Freund
Das Berghotel 105: Hand in Hand durchs Leben

Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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Wo Bernhard Taschner in Rauschenbach auftauchte, war er gern gesehen. Er zeichnete sich nicht nur durch seine Qualitäten als tüchtiger und zuverlässiger Maurer und Zimmermann aus, sondern war auch grundehrlich und zu allen Menschen freundlich. Zudem stammte er aus demselben Tal in den bayrischen Alpen, sodass er viele Menschen in dem Ort kannte.

„Hast du schon das Neueste gehört, Bernhard?“, fragte die Huber-Bäuerin, auf deren Hof er Anfang Mai den Dachstuhl ausbesserte.

„Kommt darauf an, was für dich das Neueste ist“, erwiderte Bernhard lachend. „Ich hab meistens schon mehr gehört als die anderen Leute. Auf dem Bau spricht sich alles geschwind herum.“

„Der Unterweger-Bauer liegt im Sterben“, erklärte die Huberin.

„Das ist gewiss nix Neues“, wehrte Bernhard ab und wollte schon auf die Leiter steigen, die er außen ans Haus gelehnt hatte.

„Natürlich net“, meinte die Huber-Bäuerin. „Das wissen alle, seit er sich vor einer Woche zum Sterben hingelegt hat. Aber heute Morgen hat er dem Doktor anvertraut, dass für zwei aus dem Tal ein Traum in Erfüllung gehen wird, wenn er abtritt.“

„Das ist alles?“, fragte Bernhard Taschner und stieg die Leiter hinauf. „Weißt du, was er mit dem Traum gemeint hat – und von wem er sprach?“

„Nein“, entgegnete die Huber-Bäuerin. „Ich dachte, du kannst es mir vielleicht sagen. Ich denk, auf dem Bau spricht sich alles so geschwind herum.“

Bernhard war am Dachstuhl angelangt und zuckte mit den Schultern.

„Der Unterweger-Hias ist schon alt, und es geht mit ihm zu Ende. Vielleicht weiß er nimmer, was er daherredet.“

„Der Unterweger-Bauer ist ein kluger Kopf“, widersprach die Huber-Bäuerin. „Der wird bis zu seinem letzten Atemzug wissen, was er sagt.“

Bernhard Taschner setzte das Gespräch nicht fort, weil er nicht wusste, was er antworten sollte. Er war der Meinung, dass der alte Hias Unterweger nicht mehr genau zwischen Wirklichkeit und Traumwelt unterscheiden konnte. Der Bauer war nicht nur alt, sondern hatte auch ein sehr schweres Leben hinter sich. Seine Frau und sein Sohn waren schon vor Jahren verstorben. Er hatte bis zuletzt allein auf seinem Hof gelebt und gewirtschaftet. Das zehrte die Kraft eines jeden Menschen auf, und es war ohnedies ein Wunder, dass der Unterweger-Hias dreiundachtzig geworden war. Er hatte sich seinen Frieden verdient …

***

Auch Friedl Großmann, der an der einzigen Tankstelle im Tal bediente, hörte die Neuigkeit. Der Sohn des Bürgermeisters überbrachte sie ihm, als er an der Kasse zahlte.

„Hat der Doktor es weitererzählt?“, fragte Friedl, gab das Wechselgeld heraus und legte den Kassenbon dazu.

„Nein, die Hanna Poldinger. Sie hat als Nachbarin die letzte Nacht beim Unterweger-Bauern verbracht, weil er doch keine Angehörigen mehr hat.“

Friedl Großmann hatte davon gehört, dass sich die Nachbarn abwechselnd um den alten Hias kümmerten, seit er sich ins Bett gelegt hatte. Auf diese Weise war ihm das Krankenhaus erspart geblieben.

„Ach, ich brauche noch eine Dose Öl für meinen Wagen“, sagte der Sohn des Bürgermeisters. „Kannst du dir vorstellen, was mit dem Traum gemeint ist?“, fragte er, während Friedl ihm