: Jason Dark
: John Sinclair Großband 15 Folgen 141-149 in einem Sammelband
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732587544
: 1
: CHF 13.50
:
: Horror
: German
: 576
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

9 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!


Mit über 250 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.

Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.


T usende Fans können nicht irren - über 576 Seiten Horrorspaß garantiert!

Dieser Sammelband enthält die Folgen 141 - 149.


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Die kleine Ortschaft in den Bergen nördlich von Cardiff hieß Chattering. Nur 500 Seelen wohnten in dieser Gemeinde. Trotzdem gab es hier eine Schule, ein kleines Gemeindehaus, eine uralte Kirche und unweit davon einen unscheinbaren Friedhof.

Carlo Cotterill war in diesem Dorf gewissermaßen Mädchen für alles. Er half der Hebamme, die Kinder zur Welt zu bringen. Er arbeitete im Gemeindeamt als Heizer und Bürodiener. Und er übte darüberhinaus auch die Funktionen des Friedhofswärters und Totengräbers aus. Ein arbeitsreiches Leben.

Aber Arbeit hatte Carlo Cotterill noch nie gestört. Er liebte es, tüchtig zuzupacken. Es gefiel ihm, gebraucht zu werden, und nicht erst einmal hatte der Bürgermeister, Mr. Gilbert Gember, betont: »Carlo, um dieses Dorf wäre es schlecht bestellt, wenn es dich nicht gäbe. Wir wüssten nicht, wie wir ohne dich auskommen sollten.«

Diese Art von Bauchpinseleien ließ sich Cotterill gern gefallen. Wer ist nicht gern eine anerkannt wichtige Persönlichkeit – selbst wenn sich diese Wichtigkeit lediglich auf den kleinen Rahmen von Chattering beschränkt.

Gesuche, die einem am Herzen lagen, trug man nicht einfach ins Büro des Bürgermeisters. Man brachte sie lieber zu Carlo Cotteril und versuchte, dessen Fürsprache zu gewinnen.

Da bekannt war, dass er kein Geld für solche Gefälligkeiten nahm, brachte man ihm Wein, Schnaps, geräucherten Landspeck – man bezahlte ihn in Naturalien, und dagegen hatte er nichts einzuwenden.

Bevor er an diesem beginnenden Abend sein Haus verließ, öffnete er noch rasch den alten Kirschholzschrank in der guten Stube und goss sich einen Klaren ein.

»Ein Gläschen in Ehren, kann niemand verwehren«, murmelte er. »Schließlich muss man sich gegen die Kälte auch innerlich wappnen.«

Er schüttete den Schnaps in seine Kehle, zog anschließend seinen Mantel an und löschte das Licht.

Cotterill war 55, aber er sah älter aus. Sein Haar – einstmals rot – war weiß geworden. Die Falten um die Augen waren so tief wie bei einem 70-jährigen, und an seiner gekrümmten Haltung erkannten ihn auch jene im Dorf, die nicht mehr so gut sahen.

Vor dem Haus wickelte er den grauen Wollschal um seinen Hals. Mit einem verdrossenen Blick schaute er zum düsteren Himmel hoch. Wenn die Wolken dort oben das ausschütteten, was sie mit sich trugen, würde Chattering im Schnee ersticken.

»Hoffentlich werfen sie es woanders ab«, brummte Cotterill und stapfte los.

Der Friedhof war nicht weit von seinem Haus entfernt. Eigentlich war es nicht nötig, dass Cotterill sich dort umsah, denn auf dem Gottesacker änderte sich nichts.

Aber Carlo Cotterill war ein gewissenhafter Mann, der selbst die Wache über die Toten ernst nahm. Deshalb bezog er seinen Friedhofsbesuch in den alltäglichen Rundgang, der immer im Dorfgasthaus endete, mit ein.