: Ralf Konersmann
: Kulturphilosophie zur Einführung
: Junius Verlag
: 9783960601074
: 1
: CHF 11.70
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: Allgemeines, Lexika
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Diese Einführung von Ralf Konersmann entwirft die geschichtliche und systematische Struktur der Kulturphilosophie. Sie fragt, welche Bedürfnisse das Entstehen der Disziplin begünstigt haben, und erläutert das Aufkommen der Kulturphilosophie an der Wende zum 20. Jahrhundert. Eigene Kapitel widmen sich den Grundbegriffen der Kulturphilosophie, ihren wichtigsten Vertretern, der Prägnanz ihres Gegenstands sowie den Ansprüchen einer 'kritischen Kulturphilosophie'. Das Schlusskapitel konkretisiert das Kulturelle als Umwegphänomen: 'Alle Kultur ist eine Kultur von Umwegen.'

Ralf Konersmann ist Professor für Philosophie und ihre Didaktik an der Christian-Albrechts-Universit t zu Kiel.

1. Humanisierung der Welt


Was Kultur ist, ist oft gesagt und geschrieben worden. Die Definitionen sind ohne Zahl. Hinzu kommen die Erwiderungen – sei es in Form prompter Einsprüche, sei es in Form einer allmählichen Ablösung durch Varianten und terminologische Ersatzlösungen. Seit er in der Welt ist, also spätestens seit den Tagen des Marcus Tullius Cicero, ist der Kulturbegriff umstritten. Vor einem halben Jahrhundert war schließlich der Punkt erreicht, an dem die Übersicht über die bis dahin aufgelaufenen Definitionen in Philosophie und Wissenschaft ein ganzes Buch ergab.1 In der Zwischenzeit sind weitere Bestimmungen hinzugekommen – so viele, daß sich damit ein zweiter, ähnlich angelegter Band mühelos zusammenstellen ließe.

Kulturbegrifflichkeiten


Nun muß man vor der Überfülle der Konzepte und Konzeptionen nicht kapitulieren. Das gilt im allgemeinen – denn welchem Begriff wäre es jemals vergönnt gewesen, die Umstände der Kontingenz abzustreifen und endgültige Gestalt zu erlangen? Das gilt aber ebenfalls, und zwar in besonderer Weise, für den Begriff der Kultur. Gerade die Dauerhaftigkeit de