Wenn Geld nicht dem Tausch entspringt, sich zumindest nicht zwanglos aus ihm entwickelt, wie gelangt es dann in die Welt? Die prinzipielle Alternative zu den Tauschmitteltheorien des Geldes sind Zahlungsmitteltheorien des Geldes. Auf den ersten Blick mag der begriffliche Unterschied marginal erscheinen. Ist eine Zahlung denn nichts Anderes als die eine Seite eines geldvermittelten Tauschs, dessen andere der Besitzwechsel einer Ware ist? Zahlen wir auf dem Markt, im Geschäft oder bei Bestellungen im Internet nicht eben und bloß deshalb, weil anders der Tausch in einer arbeitsteiligen Gesellschaft nicht zustande käme? Besteht der Zweck des Geldes neben, wenn nicht vor der Quantifizierung von Wertgrößen nicht gerade in der »Halbierung« des Tauschs? Ist nicht die Spaltung des Tauschs von Ware gegen Ware durch die Dazwischenschaltung von Geld der ebenso einfache und darum von den Menschen im Laufe der Geschichte an den verschiedensten Orten der Welt unabhängig voneinander immer wieder entdeckte wie geniale Trick, ihn aus seiner Beschränkung auf die konkreten und dazu noch in den »richtigen« Mengen vorhandenen Gegenstände zu befreien? Ist nicht die Zahlung, auch wenn erst das Geld den Tausch aus seinen natürlichen Fesseln befreit, ein Abkömmling desselben? Wie soll die Zahlung das Geld begründen, wenn das Geld zugleich deren Voraussetzung ist? Tatsächlich wird in vielen, zumal orthodox ökonomischen, aber auch etlichen geldhistorischen Darstellungen nicht oder wenigstens nicht systematisch zwischen der Ta