: Judith Parker, Bettina Clausen, Aliza Korten, Isabell Rohde
: E-Book 121-130 Sophienlust Staffel 13 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740958602
: Sophienlust
: 1
: CHF 28.20
:
: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. E-Book 1: Die Kinder der Taxifahrerin E-Book 2: Nirgends bin ich zu Hause E-Book 3: Einem Fremden überlassen E-Book 4: Der Junge aus dem Waisenhaus E-Book 5: Anne weiß sich zu helfen E-Book 6: Du bist nicht allein, mein Sohn E-Book 7: Ohne Vater geht es nicht E-Book 8: Ferdi zieht das Große Los E-Book 9: Von der Mutter spricht sie nicht E-Book 10: Zwillinge ohne Eltern

»Regine, du hast bei deinen enthusiastischen Berichten über Sophienlust wirklich nicht übertrieben. Wenn Frau von Schoenecker nichts dagegen hätte, würde ich gern noch den Rest meines Urlaubes hierbleiben.«

Renate Hagen, fünfundzwanzig Jahre alt, mit auffallend schönen braunen Augen und dunklen Haaren, wandte sich ihrer langjährigen Freundin zu, die hier nach dem Tod ihres Mannes und ihrer kleinen Tochter Elke eine zweite Heimat gefunden hatte. »Nun kann ich auch verstehen, weshalb du nicht am Leben verzweifelt bist«, fügte sie nach einer Weile leiser hinzu.

»Am meisten hat mir Frau von Schoenecker geholfen. Ohne sie hätte ich nicht die Kraft aufgebracht, weiterzuleben. Es ist eine lohnende Aufgabe, für Kinder zu sorgen«, erklärte Schwester Regine.

»Die Kinder hier sind ganz anders als anderswo. Bisher ist noch keines in meiner Gegenwart ausfallend geworden. Als Krankenschwester komme ich mit vielen Menschen zusammen und auch mit unzähligen Kindern. Leider habe ich die bittere Erfahrung gemacht, dass gerade Kinder einem das Leben vergällen können.«

»Wenn Kinder so sind, dann liegt es nur an ihrer Umgebung«, meinte die Kinderschwester von Sophienlust. »Kein Kind ist von Natur aus wirklich böse. Jedes Kind sehnt sich nach Liebe und Verständnis.«

»Beides wird den Kindern hier zuteil«, stellte Schwester Renate fest. Dabei steckte sie ihr volles dunkles Haar vor dem Spiegel auf. »Hier in Sophienlust wäre ich ganz gern Kinderschwester geworden.« Sie warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. »Ich glaube, ich habe hier schon zugenommen«, erklärte sie mit einem Seufzer. »Eure Köchin kocht viel zu gut. Ab heute muss ich mich mit dem Essen ein wenig zurückhalten. Ich neige nun mal dazu, schnell zuzunehmen.«

»Als du in Sophienlust ankamst, sahst du sehr elend aus, Renate. Im übrigen bist du keineswegs zu dick«, bemerkte Schwester Regine fröhlich. »Und außerdem wirst du die überflüssigen Kilos bei deinem anstrengenden Beruf schnell wieder verlieren.«

»Wenn ich noch hierbleiben darf, dann liegen noch herrliche Wochen vor mir. Ich werde Nicks Angebot, reiten zu lernen, doch akzeptieren.«

»Das würde ich an deiner Stelle auch tun. Nun müssen wir aber nach unten gehen. Es gongt bereits das zweitemal zum Abendessen.«

Schwester Regine fuhr sich noch einmal ordnend durch ihr blondes Haar und verließ dann zusammen mit ihrer Freundin Renate das hübsche Gastzimmer.

Die Kinder saßen bereits an den Tischen, als die beiden den Speisesaal betraten. Das Hausmädchen Ulla und die alte Lena servierten eben das Abendbrot. Es gab Hammelragout mit grünen Bohnen, ein Gericht, das bei den Kindern sehr beliebt war.

Auch Dominik von Wellentin-Schoen­ecker, genannt Nick, der zukünftige Besitzer von Sophienlust, nahm an diesem Abendessen teil. Ebenso sein siebenjähriger Bruder Henrik, das Nesthäkchen der Familie von Schoenecker. Während Nick vorhatte, auch in Sophienlust zu übernachten, sollte Henrik nach dem Abendessen mit seiner Mutter, Denise von Schoenecker, nach Schoeneich zurückfahren. Doch darüber war der Junge gar nicht erfreut. Er beneidete Nick glühend um das Zimmer, das er hier hatte, und wünschte sich sehnlichst, in Sophienlust ebenfalls ein Zimmer zu bekommen. Doch davon wollten seine Eltern nichts wissen.

Lustlos stocherte Henrik in seinem Essen herum.

»Ich fahre heute ganz einfach nicht nach Haus