1. KAPITEL
Clayton Barron beherrschte den Raum – schon mit den ersten Sätzen hatte er sich Zugang zu Herz und Verstand seiner Zuhörer verschafft. Es gelang ihm mit der Kraft seiner Stimme und seinen überzeugenden Worten. So liebte er es. Er war dazu bestimmt, US-Senator zu sein – und mehr. Gerade sprach er auf der Tagung derWestern States Landowners Association in Phoenix, Arizona. Die Worte kamen ihm leicht über die Lippen, seine Stimme klang aufrichtig.
Georgeanne Dreyfus, seine Pressesprecherin, hatte die Rede geschrieben und ganz auf die Bedürfnisse der Zuhörer abgestimmt. Die kunstvoll gesetzten Worte drückten die richtigen Knöpfe. Und genau wie sie es am Abend zuvor im Hotel geübt hatten, hielt er einen Moment inne, hob dann das Kinn und straffte die Schultern.
„Ich verstehe Ihre Frustration. Mein Ururgroßvater hat seine Ranch aufgebaut, lange bevor Oklahoma den Status eines Bundesstaats erhielt. Er hat die Ranch mit seinen eigenen Händen beackert. Er hat Stürme, Feuer, Dürren und Fluten überlebt, damit er das Land seinen Kindern und deren Kindern vererben konnte.“ Er atmete hörbar ein, sein Gesichtsausdruck veränderte sich. „Es ist an der Zeit, dass wir unser Familienerbe würdigen. Wir leben auf dem Land. Bearbeiten es jeden Tag unseres Lebens, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Es ist an der Zeit, dass wir die Regierung auffordern, sich rauszuhalten. Wir dürfen nicht länger zulassen, dass uns die Hände durch willkürliche Vorschriften und Gesetze gebunden werden. Es ist an der Zeit, dass wir uns zurückholen, was uns gehört.“
Frenetischer Applaus brach aus, und Clayton sonnte sich in der Bewunderung der Menge. Nach langen Standing Ovations trat der Präsident des Verbands ans Rednerpult, um ihm die Hand zu schütteln und zu danken. Clay blickte zum hinteren Bereich des Raums. Sein Stabschef zeigte diskret mit dem Daumen nach oben. Neben ihm stand der Chef seines persönlichen Sicherheitsteams, dessen rastloser Blick den