: Verena Kantrowitsch
: Ich kann fliegen! Flugangst: woher sie rührt, wofür sie steht und wie wir sie überwinden
: mareverlag
: 9783866483798
: 1
: CHF 13.10
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 336
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Flugängstliche Menschen weichen gern auf andere Verkehrsmittel aus - oder vermeiden die Reise gleich ganz. Was aber, wenn man gar keine andere Wahl hat? Dann jedoch tausend Tode stirbt, weil man sich beim besten Willen nicht erklären kann, wie die tonnenschweren Dinger oben bleiben? Oder weil man Vogelschlag fürchtet - wahlweise Gewitter, Terroristen oder weibliche Piloten? Oder den Ozean, der sich so erschreckend endlos unter einem ausdehnt? Mit Sachverstand, Witz und Empathie vermittelt Diplom-Psychologin Verena Kantrowitsch das nötige psychologische sowie physikalische Wissen zur Überwindung der Flugangst; vor allem aber zeigt sie uns, woher menschliche Ängste überhaupt rühren und warum ihnen mit Talismanen, Stoßgebeten und selbst den ausgefeiltesten Vermeidungsstrategien nicht beizukommen ist.

Verena Kantrowitsch, geboren 1979 in Münster, hat Psychologie an der Universität Osnabrück studiert. Sie arbeitet als Diplom-Psychologin im öffentlichen Dienst und ist nebenberuflich in der Beratung, im Coaching, als Dozentin im Gesundheitsbereich und als Kommunikationstrainerin tätig. Kantrowitsch ist begeisterte Impro-Theaterspielerin und lebt in Osnabrück. 'Ich kann fliegen!' ist ihr erstes Buch.

Will ich wirklich?
Will wirklich ich?


Einfache, aber bedeutsame Fragen. Fragen, die zunächst geklärt werden müssen, will man nicht von vornherein auf Irrwege geraten.

Manchmal denkt man schlicht, dass man etwas selbst will, und irgendwann merkt man, dass man den eigenen Willen mit dem seines Umfeldes verwechselt hat. Das kann zum Beispiel bei der Berufswahl der Fall sein, bei der Familiengründung oder Ähnlichem (sieheExkurs 2).

EXKURS 2


Unbewusste Aufträge


Oft werden Ziele, die wir uns im Leben setzen, von unbewussten Aufträgen bestimmt. Freunde, Familie, Gesellschaft erteilen sie uns – auf verborgenen oder auch direkten Wegen. Manchmal wirken selbst noch diejenigen Normen und Werte unterschwellig in uns fort, für die der gesellschaftliche Konsens zu schwinden scheint. Weichen wir von ihnen ab, geraten wir nicht selten unter Stress.

Religiosität zum Beispiel führt Studien zufolge zu erhöhtem individuellem Wohlbefinden – vorausgesetzt, der oder die Betreffende lebt in einer Gesellschaft, in der Religiosität von vielen geteilt wird. Ein Arbeitsloser leidet unter seiner Arbeitslosigkeit nur dann in hohem Maße, sofern Arbeit in seinem entsprechenden sozialen Umfeld einen hohen Wert genießt. Alleinerziehende sind in Italien deutlich unglücklicher als in Dänemark, weil dieses Familienmodell in Dänemark weiter verbreitet ist und seltener negativ bewertet wird. Und die Ehe macht nur dann signifikant glücklicher, wenn man in einem konservativen Umfeld lebt.

Für uns Individuen kann es schwer sein, den ureigenen Wunsch deutlich zu erkennen. In unseren westlichen Gesell