Will ich wirklich?
Will wirklich ich?
Einfache, aber bedeutsame Fragen. Fragen, die zunächst geklärt werden müssen, will man nicht von vornherein auf Irrwege geraten.
Manchmal denkt man schlicht, dass man etwas selbst will, und irgendwann merkt man, dass man den eigenen Willen mit dem seines Umfeldes verwechselt hat. Das kann zum Beispiel bei der Berufswahl der Fall sein, bei der Familiengründung oder Ähnlichem (sieheExkurs 2).
EXKURS 2
Unbewusste Aufträge
Oft werden Ziele, die wir uns im Leben setzen, von unbewussten Aufträgen bestimmt. Freunde, Familie, Gesellschaft erteilen sie uns – auf verborgenen oder auch direkten Wegen. Manchmal wirken selbst noch diejenigen Normen und Werte unterschwellig in uns fort, für die der gesellschaftliche Konsens zu schwinden scheint. Weichen wir von ihnen ab, geraten wir nicht selten unter Stress.
Religiosität zum Beispiel führt Studien zufolge zu erhöhtem individuellem Wohlbefinden – vorausgesetzt, der oder die Betreffende lebt in einer Gesellschaft, in der Religiosität von vielen geteilt wird. Ein Arbeitsloser leidet unter seiner Arbeitslosigkeit nur dann in hohem Maße, sofern Arbeit in seinem entsprechenden sozialen Umfeld einen hohen Wert genießt. Alleinerziehende sind in Italien deutlich unglücklicher als in Dänemark, weil dieses Familienmodell in Dänemark weiter verbreitet ist und seltener negativ bewertet wird. Und die Ehe macht nur dann signifikant glücklicher, wenn man in einem konservativen Umfeld lebt.
Für uns Individuen kann es schwer sein, den ureigenen Wunsch deutlich zu erkennen. In unseren westlichen Gesell