: Marisa Frank
: Ein Unfall und seine Folgen Sophienlust 300 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740957667
: Sophienlust
: 1
: CHF 3.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. »Wir fahren nach Regensburg, wir fahren nach Regensburg!« Henrik von Schoenecker, ein neunjähriger Junge, rief es einige Male. Dabei hüpfte er von einem Bein auf das andere. »Wer fährt nach Regensburg?« fragte Angelina Domin. Sie hatte als kleines Mädchen ihre Eltern durch einen Brand verloren und lebte seitdem in Sophienlust. Sophienlust war ein Kinderheim. Aber es war ein besonderes Heim. Nicht umsonst wurde es von allen »Das Heim der glücklichen Kinder« genannt. Henrik hörte mit seinem Herumgehopse auf. »Wir natürlich«, erklärte er wichtigtuerisch. »Wir, die Familie von Schoenecker.« »So!« Angelina Domin, genannt Pünktchen, machte ein langes Gesicht. Sie ahnte Fürchterliches. »Wo ist Nick?« fragte sie dann. »Nick wird auch gleich da sein«

»Wir fahren nach Regensburg, wir fahren nach Regensburg!« Henrik von Schoenecker, ein neunjähriger Junge, rief es einige Male. Dabei hüpfte er von einem Bein auf das andere.

»Wer fährt nach Regensburg?« fragte Angelina Domin. Sie hatte als kleines Mädchen ihre Eltern durch einen Brand verloren und lebte seitdem in Sophienlust.

Sophienlust war ein Kinderheim. Aber es war ein besonderes Heim. Nicht umsonst wurde es von allen »Das Heim der glücklichen Kinder« genannt.

Henrik hörte mit seinem Herumgehopse auf. »Wir natürlich«, erklärte er wichtigtuerisch. »Wir, die Familie von Schoenecker.«

»So!« Angelina Domin, genannt Pünktchen, machte ein langes Gesicht. Sie ahnte Fürchterliches. »Wo ist Nick?« fragte sie dann.

»Nick wird auch gleich da sein«, meinte Henrik. »Ich bin nur schneller weggefahren.«

Pünktchen drehte sich sofort um und sah in die Richtung, aus der Henrik soeben mit seinem Fahrrad gekommen war. Eine Straße verband das Kinderheim Sophienlust mit dem Gut Schoeneich, dem Stammsitz der Familie von Schoenecker.

»So schnell wie ich ist er nicht«, meinte Henrik großspurig. »Ich habe mich auch sehr beeilt. Ich wollte euch die Neuigkeit als erster verraten.«

Da von Nick noch nichts zu sehen war, wandte sich Pünktchen wieder an Henrik, Nicks Halbbruder. »Nick fährt auch mit nach Regens­burg?« fragte sie.

»Natürlich. Nick gehört doch zur Familie. Es wird ganz toll. Wir sind schon lange nicht mehr mit Mutti und Vati verreist. Mutti hat doch immer so viel mit Sophienlust zu tun, und Vati muß ja unser großes Gut verwalten.« Henrik reckte sich. »Es wird Zeit, daß ich groß werde und ihm dabei helfen kann.

Das dreizehnjährige Mädchen konnte nicht anders, es mußte lachen.

Sofort stemmte Henrik die Arme in die Seiten. »Glaubst du etwa nicht, daß ich das kann? Ich werde Gut Schoeneich einmal genausogut verwalten wie Vati. Es ist doch alles genau aufgeteilt. Sascha studiert Jura und Nick wird sich einmal um das Kinderheim kümmern. Mutti verwaltet es für ihn ja nur, bis er großjährig ist. Also!« Herausfordernd sah Henrik Pünktchen an. »Für mich bleibt Schoeneich.«

»Da hast du aber noch etwas Zeit bis dahin«, sagte Pünktchen lachend. Sie war mit Nick befreundet, mochte aber dessen jüngeren Bruder sehr. Wenn Henrik sich auch gern wichtig machte, so war er doch stets hilfsbereit.

»Ich habe aber bereits heute Vorstellungen von meiner künftigen Aufgabe.«

Da Pünktchen noch immer lachte, wurde Henrik ärgerlich. »Hast du etwa keine Vorstellungen?« hielt er ihr vor.

Pünktchen sagte nichts.

Da triumphierte Henrik: Ich weiß genau, wovon du träumst. Du willst einmal Nicks Frau werden. Habe ich recht?«

Pünktchens Wangen wurden dunkelrot. Verschämt wandte sie sich ab. »Du bist gemein«, sagte sie leise.

»Warum?« begehrte Henrik nochmals auf. »Das wissen doch sowieso alle. Du bist mit Nick befreundet, oder?«

»Ja, das bin ich«, erklärte Pünktchen fest.

»Na also! Da kommt er ja schon. Es ist besser, ich verziehe mich.«

Henrik grinste. Er stieg wieder auf sein Fahrrad und radelte die wenigen Meter bis zu dem ehemaligen Herrenhaus. Das war ein großes einstöckiges Gebäude