: Volker Mehl
: Koch dich gesund Ayurveda meets Klosterheilkunde - Therapeutisch wirksame Rezepte für körperliche und seelische Gesundheit -
: Südwest
: 9783641249731
: 1
: CHF 8.70
:
: Ernährung
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ayurveda meets Klosterkräuter
Kult-Koch Volker Mehl gelingt nicht nur die Fusion europäischer Klosterheilkunde mit der indischen Gesundheitslehre, er beschreibt auch die erstaunlichen Heilmöglichkeiten dieser glücklichen Verbindung. In rund 50 Rezepten und Herstellungsanleitungen für Heilmittel finden die Leserinnen und Leser außerdem gewohnt leckere und überraschende Gerichte aus der Mehlschen Cuisine. Unter anderem stellt der Koch seine persönliche Top Ten der heimischen Kräuter samt ihrer Heilwirkung, zehn ayurvedische Lebenstipps und das berühmte Lorscher Arzneibuch vor. Er verrät Küchengeheimnisse der legendären Heilerin Hildegard von Bingen und hält zu jedem seiner Rezepte informative und amüsante Anmerkungen parat.

Volker Mehl, geboren 1976 in Mannheim, wuchs im südhessischen Lorsch auf. Mit seinen mittlerweile 13 veröffentlichten Büchern, von denen zwei als beste Indien-Kochbücher Deutschlands und eines als Spiegel-Bestseller ausgezeichnet wurden, gehört er zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Ayurveda-Autoren. Nach bewegten Jahren betreibt er nun eine Kochschule und Ayurveda-Akademie im südhessischen Heppenheim.

Heilung im Christentum: Seelenheil und Eigenverantwortung


Heile Welt?


ast acht Milliarden Menschen leben auf dieser Erde, und die meisten todbringenden Seuchen sind größtenteils ausgerottet. Pest, Cholera und Pocken kosten nicht mehr Millionen Menschen das Leben, tödliche Viren sind zum größten Teil in Hochsicherheitslabors eingesperrt, das in den Medien mehrfach angekündigte Massensterben durch Vogelgrippe, Rinderwahnsinn und Schweinepest ist ausgeblieben.

Der Gesundheitsmarkt wird von sinnvollen bis überflüssigen Heilsbringern überflutet: Basensocken, Stützstrümpfe, Antibiotika, Penicillin, Schmerztabletten, Aufputschpillen, Beruhigungsmittel, Abführpräparate, Potenzpillen, Schlaftabletten und darüber hinaus noch allerhand weitere Mittelchen, um unseren offenbar völlig vergifteten Körper von diversen Toxinen zu befreien!

Unser Leben hält in vielen Momenten ganz wunderbare Erlebnisse parat, aber eben nicht ausschließlich. Es gibt auch Krankheit, Leid, Schmerz und Tod. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt, dennoch sind Millionen von Deutschen von Ängsten und Sorgen geplagt. Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch, und die Wartezeit für die Konsultation eines guten Psychologen beträgt im Allgemeinen mehrere Monate. 30 Prozent der Grundschulkinder leiden bereits an Burn-out-Symptomen wie Schlafstörungen, Magenkrämpfen, Panikattacken und Versagensängsten. Die Pharmaindustrie verzeichnet jedes Jahr neue Rekordumsätze. Die Zahl der Tablettenabhängigen nimmt drastisch zu, und der Umsatz von Medikamenten gegen Diabetes wird sich bis zum Jahr 2025 verdoppeln.

Gott als liebender Arzt


Unsere Illusion der immerwährenden Gesundheit platzt spätestens dann, wenn ein Mensch, der uns nahesteht, stirbt. Vielleicht sogar ohne Vorwarnung oder noch im jungen oder mittleren Lebensalter. Krankheit und Tod passen nicht in unser westliches, vom Wohlstand geprägtes Lebenskonzept.

Wenn ich nun von Heilung aus christlicher Sicht rede, ergibt es natürlich Sinn, sich zunächst mit den ursprünglichen christlichen Traditionen zu beschäftigen: Wir Christen glauben, dass Gott die Welt gut, friedlich und ohne Makel erschaffen hat. Krankheit und Tod sind hierbei ganz gravierende Mängel und nicht nur kleine Bagatellschäden im Schöpfungsplan. Gott ist voller Liebe; er hat die Welt als gute und heile Welt erschaffen, und dahin wird er sie auch wieder zurückbringen. So weit zur Ausgangslage, vor deren Hintergrund ich die Aspekte der christlichen Heilung betrachtet habe.

Wenn man von christlicher Heilung redet, hilft es, sich noch einmal klarzumachen, dass die Wurzeln der christlichen Religion im Judentum – mit seinen gut 1300 Jahren Vorlauf – zu finden sind. Daher ein kurzer Blick ins Alte Testament: Von Krankheit ist hier zum ersten Mal im Buch Exodus im Zusammenhang mit den Plagen gegen die Ägypter die Rede. Davor gab es maximal Hinweise auf Altersschwäche – Isaak war wohl am Ende seiner Tage etwas klapprig auf den Beinen und hat auch nicht mehr so gut gesehen. Auch sein Sohn Jakob hatte eine lädierte Hüfte, herrührend aus einem Ringkampf mit Gott, den er natürlich sang- und klanglos verlor. Sein Mut brachte ihm jedoch den Beinamen Gottesstreiter, auf Hebräisch »Israel« ein. Sonst findet man keine Hinweise auf Krankheiten, geschweige denn Krankenhäuser oder Ärzte. Davon wird erst mehrere Generationen später die Rede sein, nämlich beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Im 2. Buch Mose, Kapitel 15, teilt Gott seinem Volk mit: »Wirst du hören auf deinen Gott und halten seine Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe. Denn ich bin der