: Gill Sims
: Mami kann auch anders Tagebuch einer unbeugsamen Mutter | Der dritte Band der Mami-Reihe - Hilfe, sie pubertieren!
: Eisele eBooks
: 9783961610891
: Die Mami-Reihe
: 1
: CHF 8.90
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: Erzählende Literatur
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Hilfe, sie pubertieren! Simon ist fremdgegangen! Enttäuscht zieht Ellen mit ihren anstrengenden Pubertieren aufs Land - schließlich hat sie immer schon von einem Ha?uschen im Gru?nen getra?umt. Doch die ländliche Idylle hält nicht, was sie verspricht, und für ihre beiden süßen Kleinen - beide im Dauer-schlechte-Laune-Teenage -Modus - ist die neue Situation auch nicht gerade einfach. Da kann man Mami schon mal auf Instagram blockieren und sich ein unerlaubtes Bauchnabel-Piercing zulegen. Oder sich auf Partys betrinken ... Ellen kommt ins Gru?beln. Vielleicht sollte sie Simon doch noch eine Chance geben, den Kindern zuliebe? Mitten in diesem Gefu?hlschaos erleidet ihr Vater einen Herzinfarkt. Ein echtes Katastrophenjahr nimmt seinen Lauf, und alles, was Ellen bleibt, sind ihre Freunde, ihr Fatalismus - und ihr unerschu?tterlicher Humor.  »Absolut lesenswert.« Welt am Sonntag über Mami braucht 'nen Drink »Sehr unterhaltsam!« DONNA über Mam braucht 'nen Drink

Gill Sims ist die Bestseller-Autorin der gefeierten Mami-Reihe, die sich weltweit über eine Million Mal verkauft hat. Darin schildert sie mit Witz und Verve den ganz normalen Wahnsinn des Familienlebens. Mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei Border Terriern - einer allein hat wohl nicht für genug Chaos gesorgt - lebt sie in Schottland. Am liebsten trinkt sie Wein, vergeudet ihre Zeit auf Social Media, versucht vergebens, ihre verlorene Jugend nachzuholen und jagt ständig dem einen Hund hinterher, während sie den anderen verzweifelt davon abhält, unaussprechliche Dinge zu verzehren.





Mittwoch, 3. Januar

Der erste Arbeitstag nach Weihnachten und Neujahr ist immer recht ernüchternd. Es ist ein Schock, wenn einem so jäh bewusst wird, dass es noch andere Lebensmittel als Toblerone, Quality Street und Käse gibt und es nun wieder verpönt ist, sich um zwei Uhr nachmittags das erste Glas Wein zu gönnen, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man ein funktionierender Erwachsener mit einem verantwortungsvollen Job ist und nicht immer nur in Kleidungsstücken mit Gummibund herumlaufen kann. Noch unerfreulicher ist es, wenn sich die Weihnachtszeit euphemistisch ausgedrückt »unentspannt« gestaltet hat und auf besagten ersten Arbeitstag eine Sitzung bei der Eheberaterin folgt.

Unsere Therapeutin Christina wurde mir von Debbie aus der Personalabteilung meiner Firma wärmstens empfohlen, hatte sie doch die Ehe von Debbies Schwester gerettet, nachdem ans Licht gekommen war, dass Debbies Schwager eine Affäre mit der Grundschullehrerin hatte – und zwar seit der Einschulung seiner Zwillingstöchter, die zum Zeitpunkt seiner Entlarvung als Ehebrecher bereits in die zehnte Klasse gingen. Angeblich steht Debbies Schwager darauf, sich den mitPVA-Kleber und Glitzer beschmierten Hintern versohlen zu lassen, was sein Faible für Grundschullehrerinnen erklären dürfte, für die derlei Bastelutensilien ja quasi zum täglichen Leben gehören. Na, jedenfalls dachte ich, wenn es dieser Christina quasi mit einem kurzen Wedeln ihres Zauberstabs gelang, derlei harte Nüsse zu knacken, dann müsste es für sie doch ein Kinderspiel sein, meine krisengebeutelte Beziehung zu kitten.

Schließlich waren bei Simon zumindest keine bizarren sexuellen Neigungen zum Vorschein gekommen. Und im Gegensatz zu Debbies Schwester war ich nicht mit einer Frau betrogen worden, der ich mehrere Tassen mit »Weltbeste Lehrerin«-Aufdruck sowie etliche Flaschen Wein geschenkt hatte und die mir Vorträge darüber gehalten hatte, wie wichtig es doch ist, seinen kleinen Lieblingen jeden Abend etwas vorzulesen. Im Lichte all dessen mag Simons One-Night-Stand mit einer sexySeñorita, die er auf einer Geschäftsreise nach Madrid kennengelernt hat, fast schon wie eine Bagatelle erscheinen. Jedenfalls hätte es bedeutend schlimmer sein können.

Genau das sage ich mir immer wieder: »Kopf hoch! Es könnte schlimmer sein!« Er hätte es ja auch wie der Daddy der perfekten Lucy Atkinson machen können, der Lucy Atkinsons perfekte Mami ausgerechnet wegen ihrer Busenfreundin, der hyperambitionierten Sozialexhibitionistin Fiona Montague, hat sitzen lassen. Ich konnte Fiona noch nie leiden. Sie ist total aufgeblasen und legt sich immer ein bisschen zu sehr ins Zeug. Aber Lucys Daddy findet offenbar Gefallen an ihren Blasfähigkeiten, obwohl er zu einem regelrechten Fettklops mutiert ist, seit er bei Fiona wohnt – wie es aussieht, übertreibt er es mit dem Genuss der gottverdammten Cupcakes, von denen sie in einer Tour Fotos auf Instagram postet. Zum Glück haben sowohl Peter als auch Jane mittlerweile die Grundschule hinter sich und müssen nicht mehr höchstpersönlich am Tor zum Schulhof abgeliefert werden, zumindest diese Schmach bliebe mir also erspart. Und Simon hasst Cupcakes.

Auf der anderen Seite war es schlimm genug. Bei Simons Geständnis vor zwei Monaten war mir, als hätte mir jemand in den Bauch geboxt – mir blieb im wahrsten Sinne des Wortes die Luft weg. Mir ist noch immer völlig schleierhaft, was ihn geritten hat, mir davon zu erzählen. Angeblich wollte er sein Gewissen erleichtern.

Bis zu diesem verhängnisvollen Tag hatte ich die Formulierung »ein Mahlstrom der Gefühle« lediglich vom Hörensagen gekannt – was genau es bedeutet, darin gefangen zu sein, wurde mir erst bewusst, als ich plötzlich ständig zwischen Wut, Verzweiflung, dem bemerkenswert starken Drang, Simo