1. KAPITEL
1. November 2018
Ort: Copper Ridge, Oregon
EHEFRAU GESUCHT
Reicher Rancher mit Abneigung gegen Geselligkeit. Suche eine Frau, die nicht versucht, mich zu ändern. Muss tolerant sein gegenüber Launen, vermeintlichem Mangel an Einfühlungsvermögen und der Tendenz, für ein paar Tage in den Bergen zu verschwinden. Erwarte gekochtes Essen. Außerdem eventuell ein oder zwei Kinder. Genaue Anzahl nach Vereinbarung. Der Bart ist nicht verhandelbar.
5. November 2018
Überarbeiteter Entwurf zur Freigabe bis zum 6.11.
EHEFRAU GESUCHT
Reicher Rancher mit Abneigung gegen Geselligkeit.Erfolgreicher Rancher sucht eine Frau, die sich für das Landleben begeistern kann.Suche eine Frau, die nicht versucht, mich zu ändern. Muss tolerant sein gegenüber Launen, vermeintlichem Mangel an Einfühlungsvermögen und der Tendenz, für ein paar Tage in den Bergen zu verschwinden.Obwohl ich mit meinem Leben zufrieden bin, fühle ich mich allmählich etwas einsam und würde mich über jemanden freuen, der mein Glück noch bereichert. Ich mag Campingausflüge und ziehe die Berge einer Nacht in der Stadt vor.Erwarte gekochtes Essen. Außerdem eventuell ein oder zwei Kinder. Genaue Anzahl nach Vereinbarung. Der Bart ist nicht verhandelbar.Ich erhoffe mir ein traditionelles Familienleben, eine Ehefrau und Kinder, mit denen ich es teilen kann.
„Das ist ja grauenhaft.“
Poppy Sinclair sah von ihrem Schreibtisch auf und blickte direkt in die zornigen grauen Augen ihres Bosses. Er hielt ihr einen Ausdruck der Kontaktanzeige hin, die sie für ihn korrigiert hatte, und wedelte damit, als wäre er eine Zeitung und sie ein Hund.
„DasOriginal war furchtbar“, antwortete sie knapp und wandte sich wieder ihrem Computer zu.
„Aber es war die Wahrheit.“
„Willst du wie ein Arschloch rüberkommen?“
„Ichbin ein Arschloch“, sagte Isaiah, offensichtlich unberührt von dieser Tatsache.
Er war mit sich selbst im Reinen. Was sie auf eine gewisse Art bewunderte. Isaiah war Isaiah, und dafür entschuldigte er sich nicht. Aber diese Einstellung würde zum Problem werden, wenn er eine Frau finden wollte. Denn nur sehr wenige Leute waren so mit ihm im Reinen wie er mit sich selbst.
„Ich würde niemals sagen, dass ich …“, er runzelte die Stirn, „‚… mein Glück bereichern will. Was zum Teufel, Poppy …“
Poppy kannte Isaiah seit ihrem achtzehnten Lebensjahr. Sie war mit seinen Launen vertraut. Mit seinem mangelnden Feingefühl. Mit seiner Schroffheit.
Doch irgendwie hatte sie es nie geschafft, sich anihn zu gewöhnen. Als Mann.
An diesen mürrischen, ruppigen, bärtigen Mann, der wie eine Ziegelwand war. Oder wie einer der Berge, in die er bisweilen tagelang verschwand.
Jedes Mal wenn sie ihn sah, fühlte es sich an, als hätte er ihr die Luft direkt aus den Lungen geraubt. Es war mehr als sein gutes Aussehen. Viele Männer sahen gut aus. Sein Bruder Joshua zum Beispiel, und der war wesentlich umgänglicher.
Isaiah war … Nun ja, er war ihre ganz persönliche Sorte Katzenminze. Er ließ alles in ihr aufmerken, schnurren … und dann wollte sie gestreichelt werden.
Selbst wenn er sich voll im Einsiedlermodus befand.
Leute – und mit ihnen Kontakt haben – waren eindeutig nicht sein Ding. Das war ein Grund, warum Poppy