: Jack Slade
: Lassiter Sammelband 1805
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732583492
: 1
: CHF 3.90
:
: Spannung
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2296, 2297 und 2298.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!
2296: Stadt der Henker

'Knallt jeden ab, der euch im Weg steht!'

Unter dem scharfen Klang der Stimme zuckte Jason Wicksteed zusammen. Es war nicht das erste Mal, dass er sie hörte, aber niemals zuvor war sie derart hasserfüllt gewesen.

Wie oft Seth Cameron und seine Bande bisher über Pagosa Springs hergefallen waren, konnte Wicksteed nicht sagen. Im letzten Jahr hatte er unter Androhung von Gewalt nicht nur seine Ernte, sondern auch seine jüngste Tochter an die Banditen verloren.

Heute jedoch waren sie nicht gekommen, um zu rauben und zu plündern.

Sie wollten Blut sehen! Und sie würden den kleinen Ort dem Erdboden gleichmachen!


2297: Hetzjagd auf Seth Cameron

Ein Gefühl von Furcht stieg in Russ Tiegel auf. Aber nur für einen Moment. Schwäche durfte er nicht zeigen. Nicht jetzt, da er und seine Gefolgschaft kurz vor dem Ziel standen.

Hass und eiserne Entschlossenheit bestimmten sein Handeln. Heute würden er und seine Truppe dem Terror ein Ende bereiten, den sie jahrelang feige geduldet hatten. Zahllose Menschen waren gestorben - Bekannte, Freunde und Familienangehörige. Der Schmerz über die Verluste, ließ sich nicht auslöschen - sein Verursacher hingegen schon!

Tiegel und seine Männer waren nur von einem einzigen Gedanken beseelt: Noch vor Sonnenuntergang mussten Seth Cameron und sein Mordgesindel zur Hölle fahren!


2298 Die Ranch am Ende der Welt

Jim Crosby trat aus dem Saloon und blickte zum Himmel. Ein Geier schwebte fast reglos über die Stadt hinweg. Fliegen müsste man können, dachte der Mann. Er wankte zu dem Haltegeländer, an dem einige Pferde angeleint waren. Mingus, der Rotbraune, hob schnaubend den Kopf. Um zu ihm zu gelangen, musste Crosby an einem schwarzen Wallach vorbei und an zwei Mustangs, die aussahen, als wären sie mit Staub gepudert.

Irgendwo hämmerte jemand Nägel in ein Brett. Die Schläge hallten unnatürlich laut in Crosbys Ohren wider. Er blieb stehen und murmelte einen Fluch. Wie durch einen Zauber hörten die Schläge auf. 'Na also.' Crosby ging weiter, zufrieden grinsend. Doch als er an dem Wallach vorbeikam, flog ein Huf in die Höhe und traf ihn an der Schläfe.

Jim Crosby stürzte zu Boden und starb.

Pagosa Springs, Summitville, Jasper und andere Orte waren über viele Monate den Raubzügen der Bande zum Opfer gefallen. Lange hatten die Bewohner ihrem eigenen Ausbluten hilflos zugesehen, waren ausgeplündert und gequält worden. Viele Väter hatten ihre Töchter an Seth Cameron verloren, der im Verkauf der jungen Frauen ein einträgliches Geschäft gewittert hatte.

Zwei Wochen lag es zurück, dass Cameron die Stadt Treasure am Fuße der San Juan Mountains heimgesucht und die Tochter des Bürgermeisters entführt hatte. Lange hatte Matthew Porter die Entscheidung hinausgezögert, Jagd auf die Bande zu machen, denn die Erinnerung an deren Strafaktionen hatte sich unauslöschlich in seinem Gedächtnis festgesetzt. Schließlich aber hatten sein Gewissen und die Liebe zu seiner Tochter Amy über die Angst vor Vergeltung gesiegt.

Späher waren in die Berge ausgeschickt worden, um den Aufenthaltsort der Verbrecher ausfindig zu machen. Viele waren nicht zurückgekehrt und von den Außenposten Camerons getötet worden. Einer jedoch hatte die Fährte der Banditen bis zu ihrem Höhlencamp verfolgt und den entscheidenden Hinweis geliefert. Halbtot war er von seinem Erkundungsritt zurückgekehrt und hatte den Weg zu Camerons Unterschlupf beschrieben, ehe er an seinen Verletzungen, die seine Verfolger ihm beigebracht hatten, gestorben war.

»Vorrücken!«, schrie Matthew Porter und begab sich an die Spitze der Reiterschar, die abwartend vor einer Waldlichtung gehalten hatte. Noch im selben Moment wurde aus dem Hinterhalt das Feuer eröffnet. Tiegel riss seinen Hengst auf dem Absatz herum, als neben ihm zwei Männer getroffen aus ihren Sätteln stürzten.

»Ausschwärmen!«, rief er seinen Leuten zu. Über den Kopf seines Pferdes hinweg gab er zwei Schüsse in die Richtung ab, wo er das gegnerische Mündungsfeuer hatte aufflammen sehen.

Um ihn herum brach die Hölle los. Im Kugelgewitter der Banditen, die sich zu beiden Seiten der Lichtung zwischen Felsen und in den Büschen verschanzt hatten, spritzte das Erdreich auf, pfiffen Geschosse durch den Vigilantentrupp und ließen die Formation aufbrechen. Die Tiere stellten sich auf die Hinterläufe und waren von ihren Reitern nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Eine gezielte Gegenwehr war den Häschern aus Treasure kaum noch möglich.

Während Matthew Porter über die linke Flanke vorstürmte, versuchte Russ Tiegel, Ordnung ins Chaos zu bringen. Er stellte sich vor eine Gruppe scheuender Pferde und dirigierte sie fort von dem Waldweg und zwischen die Bäume. Mehr und mehr Männer der fünfzehnköpfigen Gruppe bekamen ihre Tiere wieder unter Kontrolle. Nichtsdestotrotz hatte es bereits vier Reiter erwischt.

»Wir nehmen die Bastarde in die Zange!«, befahl Tiegel. »Porter kommt von links, wir von rechts!« Mit einem Kampfschrei trieb er seinen Hengst an. Sechs Bewaffnete folgten ihm, der Rest hatte sich Matthew Porter angeschlossen.

Reflexhaft zuckte sein Colt in die Höhe beim Anblick eines Schattens, der eine Steigung hinaufhuschte. Unter dem Donnern von Tiegels Colt brach die Gestalt zusammen und rutschte tot den Abhang hinunter. Gleichzeitig duckte er sich unter einer Salve hinweg, die den Reiter hinter ihm vom Rücken seines Pferdes riss.

»Camerons Camp ist gleich voraus!«, brüllte er und hoffte, dass seine Leute ihn in dieser kritischen Phase nicht im Stich ließen. Es war eine Sache, Männer für eine Hetzjagd zu begeistern, aber eine ganz andere, wenn sie plötzlich bemerkten, dass es nicht alles andere als ein Spaziergang war.

Mit dem Mut der Verzweiflung fielen sie dem Gegner in den Rücken. Keine fünfzig Meter von Tiegel entfernt preschte Porter mit drei Reitern vor. Innerhalb kürzester Zeit hatten die mutigen Bürger von Treasure ein Drittel ihrer Mannschaftsstärke eingebüßt, doch ihrem Kampfgeist hatte dies keinen Abbruch getan. Überschäumende Wut und der unbeugsame Willen, sich von Camerons Knechtschaft zu befreien, ließen sie ohne Rücksicht Leib und Leben riskieren. Umso erstaunter war Russ Tiegel, lediglich eine Handvoll Banditen vorzufinden. Sechs machte er auf Anhieb ausfindig, und sie verteidigten sich nach allen Seiten. Auf den Felsvorsprüngen wechselten sie ständig ihre Position, rannten zwischen den Sträuchern über das leicht ansteigende Gelände und schossen auf alles, was sich ihnen näherte.

Aber auch die Gewehre und Revolver der Vigilanten spuckten ohne Unterlass Blei. Todesschreie ertönten, Pulverrauch vernebelte die Sicht. Russ Tiegel sprang aus dem Sattel und warf sich zu Boden. Im Liegen gab er mehrere Schüsse ab, schaltete einen Schützen aus, der auf Porter angelegt hatte, und verwundete einen zweiten. Durch die Schwaden sah er seine Leute mit bloßen Fäusten in Zweikämpfe stürzen oder mit Messern auf die Banditen losgehen. Ihr ungezügelter Zorn verschaffte ihnen einen schnellen Sieg.

»Das war einfacher als geda