1.
Der Mann bei der Admiralität
Gibt es – zu jeder Zeit, vor allem aber in Friedenszeiten – eine ehrenhaftere Aufgabe für Teile unserer Seestreitkräfte als die, jene Lücken in den Wissenschaften der Geographie und Hydrographie zu schließen, deren Umrisse von Cook, Vancouver, Flinders und anderen unserer Landsleute auf so bravouröse Art vorgezeichnet worden sind?»1
Diese Worte schrieb John Barrow, Zweiter Sekretär der Admiralität, 1816 in seinem Vorwort zu Kapitän James Kingsleys Bericht über dessen Kongoexpedition desselben Jahres. Sie fanden nur wenige Leser, aber ihre Schwerter-zu-Pflugscharen-Gesinnung wurde von vielen, zumal von den Offizieren der Königlichen Marine, geteilt.
Die Königliche Marine, während der Napoleonischen Kriege so stark angeschwollen, dass sie hundert Jahre lang keinen ebenbürtigen Gegner haben sollte, sah sich mit massiver Abrüstung konfrontiert. Unter dem Strich war das ein einfacher Vorgang: Die Schiffe wurden außer Dienst gestellt und die Matrosen wieder auf jene Straßen geworfen, auf denen sie oft genug zum Dienst gepresst worden waren. Anders die Offiziere. Sie wollten Karriere machen, sie hatten politischen Einfluss, und man konnte sie nicht einfach entlassen. Tatsächlich wuchs ihre Zahl so stark an, dass, nachdem die Marine von 130.000 auf 23.000 Mann reduziert worden war, ein Offizier auf vier Männer kam. Doch neunzig Prozent dieser Offiziere waren überflüssig. Bei halbiertem Gehalt zur Untätigkeit verdammt, sehnten sie sich nach irgendetwas – ein Krieg wäre genau das Richtige gewesen –, um wieder Dienst tun zu können. Doch ein Krieg war nicht in Sicht, und auf Beförderung konnten sie nur hoffen, wenn ein ranghöherer Offizier verstarb. Leider Gottes waren solche Todesfälle in Friedenszeiten selten. Die Folgen der Napoleonischen Kriege blieben noch dreißig Jahre danach spürbar: Das Durchschnittsalter der Admiräle lag bei sechsundsiebzig Jahren, und Hunderte ergrauter und in tiefer Melancholie versunkener Kapitäne fristeten ihr Dasein bei halbiertem Gehalt. Im Jahr 1846 taten nur 172 von 1.151 Offizieren vollen Dienst.
Ein halbes Gehalt war keine besonders erfreuliche Aussicht, zumal es gerade ebe