: Roy Rockwood
: Bomba in der versunkenen Stadt
: MedienEdition Welsch
: 9783946554165
: 1
: CHF 2.60
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: Spannung
: German
: 180
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Noch einmal setzt sich Bomba im fünften Band - Bomba in der versunkenen Stadt - auf die Fährte des schrecklichen und geheimnisumwitterten Japazy. Es wird von einer geheimnisvollen Stadt mit den goldenen Türmen berichtet, deren sagenhafte Reichtümer auch Japazy angelockt haben soll. Bomba erreicht die Stadt, überwältigt seinen Widersacher und wird selbst von ihm später gefangen genommen. Glück und Mut befreien Bomba und seinen Gefährten aus einer ausweglos erscheinenden Lage. Auf der Flucht findet der entscheidende Kampf mit Japazy statt. Juwelen und Diamanten von großem Wert geraten in Bombas Besitz. Aber wichtiger für ihn ist ein kleines ledernes Tagebuch, in das Japazy seine Eintragungen gemacht hat. Zur Reihe siehe Band 1.

Roy Rockwood ist ein Pseudonym, das sich aus mehreren Autoren zusammensetzt.

1 Der rasende Strom


Tamuras Stimme war erloschen. Im Wirbel des schwarzen Stromes waren der Vulkan und die Jaguarinsel versunken. Nur ein wogender Berg von Rauch und Nebelwolken verriet die Stelle, wo sich die Katastrophe abgespielt hatte.

Tamura, der große, zornvolle, feuerspeiende Tamura, war vom Fluss verschlungen worden. Die wilden, brodelnden Wassermassen hatten das Leben auf der Insel in den Sog der Vernichtung gezogen. In einer einzigen Nacht war die Schlacht zwischen den Feuergeistern Tamuras und den Dämonen des feuchten Elementes ausgetragen worden. In einer einzigen Nacht hatte Tamura seine Macht in diesem Teil des Amazonasdschungels verloren. Er war hinabgerissen worden in die Tiefe des schwarzen Flusses. Noch schien Tamura in der Umschlingung des Wassers zu kämpfen. Die Erde bebte, als wollte sich das mächtige Haupt des Vulkans aus der tödlichen Umklammerung der gurgelnden Wasser befreien und von neuem über die kochende Oberfläche des Flusses steigen.

Doch der Kampf war bereits entschieden. Bomba wusste es. Er stand in der Nähe des Ufers und sein Blick glitt sinnend über das brodelnde Wasser. Noch schimmerte die Erregung der miterlebten Katastrophe in den braunen Augen des Dschungeljungen. Es war unfassbar für den Menschenverstand, dass ein Stück der Erde — mit Wäldern, Hügeln, Menschen und Tieren — unvermittelt der Vernichtung preisgegeben sein sollte.

Wenn auch Bombas Geist den Untergang der Jaguarinsel nicht wahrhaben wollte, sein Blick erhielt immer neue Bestätigungen dafür. Körper von Menschen und Tieren trieben wie Treibholz im Wasser dahin. Mehr als einmal wollte Bomba in einem Impuls der Hilfsbereitschaft herbeispringen und einen der braunen Menschenleiber dem feuchten Element entreißen. Doch dann sah er, dass der Tod bereits seine Arbeit vollendet hatte. Es waren nur noch entwurzelte, seelenlose Körper, die unter ihm in dem schaumigen Wasser weiterglitten — entwurzelt und tot wie die Baumriesen, die aus der Oberfläche des schwarzen Flusses dahingewirbelt wurden.

Die Erde bebte immer noch. Ein plötzlicher Stoß schleuderte den Dschungelboy zu Boden, und er krallte unwillkürlich die Finger um die Wurzeln eines Baumes. Ein tiefes, ächzendes Aufstöhnen hallte durch den Dschungel im Rücken des Jungen. Bäume sanken mit berstendem Geräusch nieder, und es grollte donnergleich.

Wie aus einem riesigen Geysir schossen Dampffontänen dort aus dem Fluss empor, wo die Jaguarinsel gewesen war. Auch dem Kraterrand des versunkenen Vulkans entquollen immer noch glühende Lavamassen. Sie erzeugten sprühenden, heißen Wasserdampf und ließen den Fluss aufkochen wie einen gigantischen, übersprudelnden Kochtopf.

Mit Schaudern dachte Bomba daran, dass er selbst von den abergläubischen Bewohnern der Jaguarinsel dem Vulkan hätte zum Opfer gebracht werden sollen. Als die Stimme Tamuras am vorigen Tage und am Abend ertönt war, hatten die Eingeborenen auf der Jaguarinsel das Naturgeschehnis mit dem Erscheinen Bombas in Zusammenhang gebracht. Sie hatten geglaubt, der