Sabine Walper und Alexandra N. Langmeyer
Familien haben im Verlauf der vergangenen Jahre in Deutschland – wie in vielen anderen Ländern – einen beträchtlichen Wandel erfahren. Eine Reihe von Familienformen, die vom „Normalitätsentwurf“ der verheirateten Kernfamilie abweichen, haben deutlich an Bedeutung gewonnen (Jurczyk et al., 2014). Ursachen hierfür sind die sinkende Stabilität von Partnerschaftsbeziehungen, die sich in gestiegenen Trennungs- und Scheidungsraten niederschlägt und die Zunahme nichtehelicher Lebensgemeinschaften. Die gestiegenen Trennungszahlen lassen sich mit veränderten Ansprüchen an Ehe und Partnerschaft begründen: Während früher der Versorgungsaspekt der Ehe im Vordergrund stand, ist es heutzutage vor allem der Wunsch nach partnerschaftlichem Zusammensein, was mit gesteigerten Erwartungen an die Ehe einhergeht. Lassen sich diese Erwartungen nicht umsetzen, entscheiden sich Männer und Frauen heute häufiger für eine Scheidung als noch vor 20 Jahren (Bundes