Symbolbilder des Holocaust Fotografien der Vernichtung im sozialen Gedächtnis
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Sebastian Schönemann
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Symbolbilder des Holocaust Fotografien der Vernichtung im sozialen Gedächtnis
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Campus Verlag
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9783593442983
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1
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CHF 38.10
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20. Jahrhundert (bis 1945)
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German
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324
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Wasserzeichen
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
Die Erinnerungskultur an den Holocaust befindet sich im Umbruch. Nur noch wenige Überlebende können von ihren Erfahrungen berichten und schon heute ist das kollektive Gedächtnis im hohen Maße medial vermittelt. Im Zuge dieses Wandels nehmen Bilder an gesellschaftlicher Bedeutung weiter zu. Doch obwohl die gedächtnisbildende Macht von Bildern außer Frage steht, ist über ihre soziale Wirkung bislang kaum etwas bekannt. In seiner Studie untersucht Sebastian Schönemann die Formen medialen Erinnerns empirisch: Wie erinnern wir uns an den Holocaust über Bilder und wie prägen sie das soziale Gedächtnis? Anhand vergleichender Fallanalysen werden dabei nicht nur die Wirkungsweisen der Symbolbilder, sondern auch ihr sozialer Sinn aufgezeigt.
Sebastian Schönemann ist Soziologe und Politikwissenschaftler. Er promovierte an der Universität Koblenz-Landau. Seit 2020 ist er Leiter Wissenschaft und Ausstellung sowie stellvertretender Leiter der Gedenkstätte Hadamar.
1Einleitung Seit den 1980er Jahren hat sich der Holocaust zum zentralen historischen Referenzereignis und zur »negative(n) Ikone« der Gegenwart entwickelt. Dieser unter anderem als »memory boom« bezeichnete Bedeutungszuwachs der Geschichte des Holocaust fällt mit zwei erinnerungskulturellen Wandlungsprozessen zusammen: die Ära der Zeitzeugen und die Medialisierung der Vergangenheit. Während die Begegnungen mit den Überlebenden immer seltener werden, nimmt die visuelle Präsenz der historischen Ereignisse im Alltagsleben durch die fortschreitende Verbreitung technischer M