Die Geschichte
Seinen Ursprung als Erholungsort hatte das 1887 von einer zehnköpfigen Fischerfamilie gegründete Varadero bereits im Jahr 1872, als die Spanier die Hicacos-Halbinsel während des Ersten Unabhängigkeitskrieges zum Rückzugsgebiet auserkoren hatten, von dem die Kämpfe weit genug entfernt waren.
Träume in Weiß: die Strände Varaderos
Die eigentliche Entwicklung hin zu einem Touristenzentrum begann allerdings erst 1930, als der US-amerikanische IndustrielleAlfred Irénée Dupont de Nemourshier von den Nachfahren spanischer Siedler Grund erwarb. Von dem Architekten-Konsortium, das das Capitol in Havanna entworfen hatte, ließ er für die damals horrende Summe von 338.000 US-Dollar seinen Landsitz „Xanadu“ bauen (seit 1963 Nobel-Restaurant und -Hotel) und gleichzeitig Golfclub, Flugplatz und Yachthafen errichten. Es dauerte nicht lange, bis es ihm andere wohlhabende Amerikaner gleichtaten und Varadero zur Sommerfrische für Millionäre wurde. Sogar Mafiaboss Al Capone und der damalige Diktator Fulgencio Batista mischten sich in der Sommerfrische unter die Reichen und die Schönen - und unter die Spieler und Prostituierten, denn der Ort war sehr schnell zum Zentrum für Vergnügungen aller Art geworden.
Seine erste Blüte erlebte Varadero Anfang der 1950er Jahre, als man begann, immer mehr Hotels aus dem Boden zu stampfen, was das cubanische Seebad alsbald zum berühmtesten Ferienziel der Karibik machte. Mit dem Ende der Revolution fiel Varadero allerdings in einen Dornröschenschlaf, Tourismus galt von heute auf morgen als verpönt. Erst 30 Jahre später änderte der einstige Staatspräsident Fidel Castro seine Haltung - wegen Devisenmangels. Sonnenhungrige Ausländer sollten Geld in die leeren Kassen des maroden Systems spülen. Der Plan ging auf: Heute kommen jährlich über eine halbe Million Urlauber in die vielen neuen oder zumindest von Grund auf renovierten Vier- und Fünf-Sterne-Häuser Varaderos. Auf dem Internationalen Flughafen „Juan Gualberto Gómez“ starten und landen inzwischen mehr Maschinen aus Deutschland als in Havanna.
Sehenswertes
Parque Josone
Der zentrale Park von Varadero mit vielen großen Bäumen, schattigen Plätzen und einem künstlichen See wurde im Jahr 1942 fertiggestellt. Damals ließen die Besitzer der Rumfabrik von Cárdenas, José und Onelia Fermín, hier ihren Landsitz errichten. Der Name des Parks wurde aus den jeweils ersten drei Buchstaben ihrer Vornamen gebildet. Das Herrenhaus aus dem Jahr 1945 sowie das Gästehaus der Familie sind heute Restaurants, Ersteres das internationale Restaurant „El Retiro“, Letzteres das italienische Restaurant „Dante“. Daneben gibt es mitten im Parque in einer Hazienda aus dem Jahr 1946 das Restaurant „La Campana“ mit kreolischer Küche, die Wein-Bar
„La Gruta del Vino“ sowie die Schirmbar „Varadero 1920“ direkt am See. Wer die Anlage erkunden will, hat dazu verschiedene Möglichkeiten: mit dem Tretboot, m