: Lurleen Kleinewig
: Tage wie Seeglas Ein Inselroman
: Forever
: 9783958185081
: 1
: CHF 4.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 270
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein neuer Anfang mit Meerblick  Als die 29-jährige Liv eine Stelle als Verkäuferin in einem kleinen Laden für Surfbedarf auf der Ostseeinsel Fährlangen ergattert, geht für sie ein Traum in Erfüllung. Den Neuanfang hat sie nach allem, was sie durchgemacht hat, auch dringend nötig. Gemeinsam mit ihrem Hund bezieht sie ein zauberhaftes kleines Loft direkt am Strand. Auch mit ihrem neuen Chef Dan, einem leidenschaftlichen Surfer, versteht sie sich sofort. Die beiden verbindet mehr als nur die Narben aus der Vergangenheit. Gegen Livs Willen entwickeln sich zwischen ihnen Gefühle. Doch kann Liv ihre Ängste überwinden und ihrem neuen Leben eine Chance geben? Von Lurleen Kleinewig sind bei Forever by Ullstein erschienen: Das kleine Haus am Deich Tage wie Seeglas

Lurleen Kleinewig wurde im niedersächsischen Langenhagen bei Hannover geboren und war schon als Kind von Pferden fasziniert. Als Teenagerin schrieb sie ihr erstes Manuskript für einen Roman. Nach einem Studium der Germanistik und Anglistik wechselte sie zum Tourismus und bewarb jahrelang ihre Wahlheimat Ostfriesland als Feriengebiet. Lurleen ist vernarrt in gutes veganes Essen, Irland und das Meer, das in ihren Geschichten immer eine Rolle spielt. Sie lebt heute mit vier Katzen in ihrem eigenen »Minihaus« im Nordharz.

Kapitel 1


Ein leuchtend blauer Himmel spannte sich über den menschenleeren Strand. Es war sechs Uhr morgens. Ihr Vorstellungsgespräch würde erst in drei Stunden beginnen. Sie hatte noch genug Zeit, um vorher das Meer zu sehen. Sie wollte einmal ihre Hände in die sich kräuselnden Wellen tauchen und den Sand unter ihren Fußsohlen spüren. Mit diesem Trost im Herzen konnte sie jederzeit nach Hause fahren, ganz egal, was der Termin später ergeben würde.

Sie machte sich keine großen Hoffnungen. Jobs auf der Insel waren bestimmt begehrt, und obwohl sie über reichlich Verkaufserfahrung verfügte, hatte sie noch nie in einem auch nur ansatzweise trendigen Klamottenladen gearbeitet. In dem Shop wurde überwiegend Surf- und Sportswear verkauft, doch man konnte dort auch die einschlägige Markenbekleidung für Outdoor-Enthusiasten und Hipster bekommen, wie sie auf der Website gesehen hatte. Auf ihre Bewerbung hin – ausgeschrieben war eine Vollzeitstelle – hatte der Inhaber ihr eine E-Mail geschickt und sie völlig formlos zu einem persönlichen Treffen eingeladen. Sie hatte zugesagt, ohne lange zu überlegen. Selbst wenn es nur eine winzige Chance gab, das nervige Berlin gegen diese wunderschöne Insel einzutauschen, würde sie sie ergreifen. Vielleicht konnte sie damit punkten, dass sie durchtrainiert genug aussah, um sportwütige Kunden glaubwürdig beraten zu können. Dass sie ein bisschen Angst vor Wasser hatte und Surfen deshalb ganz oben auf ihrer Not-to-do-Liste stand, musste ja niemand erfahren.

Ihr Blick wanderte über den stillen Strand zu ihrem Hund, der ein paar Meter entfernt völlig selbstvergessen im Sand buddelte. Sie pfiff leise, doc