: Eva-Maria Horn
: Ich wusste nichts von meinem Sohn Mami Classic 20 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740954062
: Mami Classic
: 1
: CHF 3.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe. Dr. Liefländer, der Zeitungskönig der Stadt, betrachtete seinen zukünftigen Schwiegersohn voller Wohlwollen. Er hatte an Michael Grote nichts, aber auch gar nichts auszusetzen. »Also, wie gesagt, lieber Michael, Arbeit gibt es genug für Sie. Zigarette?« Er schob dem jungen Mann die angebrochene Schachtel über den Schreibtisch entgegen. Michael winkte ab. »Danke, ich rauche nicht.« Dr. Liefländers immer ein wenig gerötetes Gesicht verzog sich beeindruckt. »Donnerwetter, ein Journalist, der nicht raucht. Das gehört in die Zeitung. Ich kann nur sagen, Hut ab und bleiben Sie so. Ich hänge viel zu sehr an diesem Laster. Aber der Arzt hat mir höchstens zwei am Tag erlaubt. Dabei raucht dieser Kerl selbst wie ein Schlot«, setzte er grollend hinzu. Mit einer Handbewegung fegte er die Schachtel in die geöffnete Schreibtischlade und schloß sie mit einem energischen Knall. »Unser Arzt ist leider auch ein Freund unserer Familie und er steckt sich natürlich hinter meine Frau. Sie werden ihn bald kennenlernen, Michael.

Dr. Liefländer, der Zeitungskönig der Stadt, betrachtete seinen zukünftigen Schwiegersohn voller Wohlwollen. Er hatte an Michael Grote nichts, aber auch gar nichts auszusetzen.

»Also, wie gesagt, lieber Michael, Arbeit gibt es genug für Sie. Zigarette?«

Er schob dem jungen Mann die angebrochene Schachtel über den Schreibtisch entgegen. Michael winkte ab.

»Danke, ich rauche nicht.«

Dr. Liefländers immer ein wenig gerötetes Gesicht verzog sich beeindruckt.

»Donnerwetter, ein Journalist, der nicht raucht. Das gehört in die Zeitung. Ich kann nur sagen, Hut ab und bleiben Sie so. Ich hänge viel zu sehr an diesem Laster. Aber der Arzt hat mir höchstens zwei am Tag erlaubt. Dabei raucht dieser Kerl selbst wie ein Schlot«, setzte er grollend hinzu.

Mit einer Handbewegung fegte er die Schachtel in die geöffnete Schreibtischlade und schloß sie mit einem energischen Knall.

»Unser Arzt ist leider auch ein Freund unserer Familie und er steckt sich natürlich hinter meine Frau. Sie werden ihn bald kennenlernen, Michael. Er hat Rosemarie auf die Welt geholt, er hat all ihre Kinderkrankheiten behandelt. Ich hoffe, er lebt noch, wenn sich meine Enkelkinder ankündigen.«

Michael hob protestierend beide Hände und lachte. Dieser Mann wird noch sein jungenhaftes Etwas besitzen, wenn er längst Großvater ist, stellte Dr. Liefländer bei sich fest. Wie immer hat mein verwöhntes Töchterchen einen hervorragenden Geschmack bewiesen!

»Ich mag Sie, Michael«, erklärte Dr. Liefländer aus seinen rosaroten Gedanken heraus. Sein massiger Körper füllte den Schreibtischstuhl aus. Michael hatte erst wenige Stunden in den Verlag hineingerochen, aber er hatte längst bemerkt, daß alle, selbst die Reporter und bekannte Journalisten, Respekt, wenn nicht gar Angst vor diesem mächtigen Mann hatten.

Jetzt wirkte er keineswegs bedrohlich, er strahlte Wohlwollen aus und musterte Michael aus wässrigen blauen Augen.

»Um meine Tochter tanzten ständig diverse Burschen herum, eine Zeitlang hatte sie einen abscheulichen Geschmack. Ich kann Ihnen sagen, Michael, manchmal kam ich des Nachts vor Angst um sie nicht in den Schlaf. Aber das werden Sie erst verstehen, wenn Sie selbst eine Tochter haben.« Ein Seufzer entfuhr ihm, er öffnete die Schreibtischlade und liebäugelte mit den Zigaretten.

»Ich liege ständig im Kampf mit diesen Dingern, meistens gewinnen sie«, bekannte er. Mit einem Augenzwinkern setzte er hinzu: »Einige Dinge müssen unter uns bleiben, Michael. Sie gehören ja bald zur Familie, da wird meine Frau Sie händeringend anflehen, ein Auge auf mich zu haben. Sie nimmt ihre Pflichten sehr ernst«, setzte er mit belustigtem Schmunzeln hinzu.

Michael kam kaum dazu, ihm Feuer zu geben, so rasch hatte Liefländer sich die Zigarette in den Mund gesteckt und das Feuerzeug herausgeholt.

Er zog in tiefen Zügen den Rauch in sich hinein und lehnte sich entspannt zurück.

»Ich hätte gern mehr Kinder gehabt, Michael. Im Beruf habe ich das erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Aus dem kleinen Verlag meines Vaters ist ein, ja, ich darf sagen, ein Weltunternehmen geworden, und ich bin stolz darauf. Unsere Zeitungen werden in der ganzen Welt vertrieben, über den Umsatz kann ich mich nicht beklagen.

Aber einen Sohn, einen Nachfolger habe ich nicht bekommen.« Er hielt die Zigarette zwischen den Fingern. Michael wurde es unbehaglich unter seinem Blick.

»Jetzt trauere ich nicht mehr über den Streich, den uns das Schicksal spielte. Ich habe zwar nur eine Tochter, aber die war so klug, mir einen tüchtigen Journalisten als Schwiegersohn zu bringen