Überreichtum
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Martin Schürz
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Überreichtum
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Campus Verlag
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9783593443034
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1
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CHF 24.50
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Wirtschaft
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German
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226
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Wasserzeichen
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
Der antike Philosoph Platon verstand unter »Überreichtum« exzessiven Reichtum, der nicht glücklich mache, weil er nicht tugendhaft sei. Das Thema dieses Buches ist also alt, doch es wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Denn die weltweite Vermögenskonzentration ist enorm und soziale Ungleichheit ein beständiges Problem. Wie Vermögen verteilt wird, ist keine private Frage. Sie geht alle etwas an. Martin Schürz führt uns die Zahlen vor Augen, erklärt, was problematisch am Überreichtum ist. Gerade Gefühlszuschreibungen sind für die Akzeptanz der Privilegien der Überreichen bedeutsam: Neid und Hass werden vorwiegend den Armen als Laster zugeschrieben, Großzügigkeit und Mitleid den Überreichen als Tugenden. Wer eine gerechte Gesellschaft will, muss zuerst verstehen, wie Vermögenskonzentration wahrgenommen wird. Denn Überreichtum gefährdet die Demokratie und die politische Gleichheit. Ausgezeichnet mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2019.
Dr. Martin Schürz ist Ökonom und individualpsychologischer Analytiker in Wien. Er forscht seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Vermögensverteilung in Europa und ist Lektor an der Wirtschaftsuniversität in Wien. 2015 erhielt er den Progressive Economy Award des Europäischen Parlaments.
Einleitung »Überreichtum« ist ein ungewöhnliches Wort. Als »Überreiche« bezeichnete der antike Philosoph Platon Reiche, die nicht tugendhaft seien. Heute wird bewundernd von »Superreichen« gesprochen, der kritische Begriff Platons ist in Vergessenheit geraten. Dieses Buch sucht den schillernden Begriff neu zu deuten, um die dramatische Vermögenskonzentration im 21. Jahrhundert besser zu verstehen. Bei der Rechtfertigung der ungleichen Sozialordnung haben Überreiche stets viel Fantasie bewiesen. Doch Überreichtum geht nicht nur auf das moralische Versagen Einzelner zurück, sondern auch auf die staatliche Ordnung. Die Folgen betreffen die ganze Gesellschaft, denn Überreichtum verletzt Gerechtigkeitsprinzipien und gefährdet die Demokratie. Die leitende Frage dieses Buches ist: Was sichert die gesellschaftlich herausragende Position der Überreichen in einer Demokratie? Und die These lautet: Neben einer Politik der Verachtung, die keine Maßnahmen gegen Ve