2. KAPITEL
Charlotte war eigentlich sonst nicht aufbrausend, aber als sie ihr Cottage erreichte, knallte sie wütend die Tür zu. Wie konnte Alexandre es wagen, sie so leidenschaftlich zu küssen, und dann behaupten, es hätte nichts zu bedeuten? Wieso hatte er nicht ebenso empfunden wie sie? Seine Reaktion verletzte sie, gab ihr das Gefühl, wieder dieser unbeholfene, einsame Teenager zu sein. Und das ärgerte sie.
Sie war vielleicht nicht so gewandt wie er, aber sie hatte ihren Stolz, und den ließ sie sich von keinem Mann nehmen. Auch nicht von einem Alexandre Dupree. Sie war fertig mit ihm. Er konnte sich ein neues Spielzeug suchen.
Oh, sie verspürte immer noch ein Flattern im Bauch, wenn sie an ihn dachte. Mit seinem Charme hatte er es geschafft, dass sie sich begehrenswert fühlte.
Aber sie musste stark bleiben und durfte sich nicht mit ihm einlassen. Alexandre war ein einflussreicher, erfahrener Mann, der schöne Frauen und diskrete Affären liebte. Er würde ihr nur das Herz brechen.
Am nächsten Morgen wollte Alexandre direkt zu Charlotte gehen. Beim Frühstück informierte Trace ihn jedoch, dass für ihn eine weitergehende Besichtigung des Weinguts mit anschließender Weinprobe auf dem Programm stand.
Da er sein Interesse an Charlotte nicht zeigen und eine ohnehin komplizierte Situation nicht noch schwieriger machen wollte, akzeptierte er die Pläne. Die Tour besänftigte seine Seele. Die Weinprobe allerdings war eine Katastrophe – Charlottes süßer Duft erfüllte seine Sinne so sehr, dass er nichts anderes mehr wahrnahm.
Keine Frau hatte ihn bisher so beschäftigt, worüber er jedoch nicht besonders glücklich war.
Es war schon fast Abend, als er endlich Feierabend hatte und zum Cottage fahren konnte. Überrascht stellte er fest, dass Charlotte nicht in ihrem Haus war. Missmutig wanderte er zum Gewächshaus. Vielleicht kümmerte sie sich ja um ihre Treibhausblumen.
In dem Gewächshaus brannte jedoch nur ein einziges Licht – unwahrscheinlich, dass sie dort war. Er ging trotzdem um das Haus herum. Wegen der Lage des Hauses war es unmöglich, von einem Ende des Gewächshauses zum anderen zu sehen.
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